Kapitel 2

9.8K 329 3
                                    


Während es mittlerweile stockfinster geworden ist gingen die beiden Männer einfach weiter ohne ein weiteres Wort mit mir oder miteinander zu wechseln. Ich sah denjenigen der mich trug nur stumm an und versuchte so wenig wie möglich von ihnen beachtet zu werden.

Irgendwann. Nach Stunden in diesem Wald, kamen wir in einem Dorf an. Vielleicht war es auch eine kleine Stadt. Ich konnte das leider selber nicht beurteilen, da ich noch nie irgendwo anders als Zuhause war. 

Nicht mal in der Hauptstadt, die genau vor dem Schloss lag,  durfte ich raus damals. Das einzige was ich von der Welt hier draußen gesehen hatte, habe ich aus den Fenstern des Schlosses gesehen und in meinem Zimmer war es dieser Wald, den ich jede Nacht angesehen habe.

Er war schon immer beänsgtigend. Er wirkte immer so, als würde er nach mir rufen und mich verschlingen wollen. Lag wahrscheinlich daran, dass ich Stundenlang nicht anderes getan hatte, als aus dem Fester zu starren.

Während ich die vielen verschiedenen Gesichter und Häsuer musterte die um uns herum standen, landete ich plötzlich auf dem harten Boden. Entweder er hat mich einfach runterfallen lassen  oder sogar auf den boden geworfen, denn mein Hintern tat jetzt auch höllisch weh. So wie er mich ansah, schien ihn das sowieso nicht zu interessieren.

"Hab dich lang genug getragen." kommentierte er schlicht, bevor er wieder nach meinem Arm griff und ich wieder auf meinen eigenen Beinen stand, die vor Schmerzen und Angst zitterten. "Das Teil wiegt mehr als du." erklärte er mir und griff nach dem Stoff meines Kleides, dass leicht anfing zu reißen und ich sofort wieder Tränen in den Augen bekam.

Meine Augen blieben an den beiden hängen, während wir weitergingen durch eine enge Straße und ich noch nie in meinem Leben so merkwürdige Menschen gesehen hatte. Halbnackt liefen sie durch die Stadt und zeigten ohne den Hauch von Scham ihre durchtrainierten Oberkörper, was mich innerlich den Kopf schütteln ließ, denn Zuhause hatten die Männer alle immer viel mehr an. 

Sie sahen gesittet aus, was man von den Leuten hier nicht behaupten konnte. Denn jeder Mann, der hier rumstand, sah genau so aus wie die beiden. Meine Augen fielen mir fast raus, als ich sah, dass auch die Frauen hier kaum bedeckt rumliefen. Gerade einmal das Nötigste hatten sie an, was mich dann lieber wegsehen ließ.

Die beiden Männer wurden langsamer und blieben vor einem alten Gebäude stehen. Ich sah genauer hin und erkannte, dass es sich um eine alte Ruine handelte. Die Ruine einer alten Kirche, die runtergekommen aussah.

Was die beiden hier wollten wusste ich nicht, aber ich traute mich auch nicht nachzufragen. Schon gar nicht, wenn ich daran dachte, wie die anderen die beiden angesehen haben. Denn sie schienen auch alle Angst vor den beiden zu haben und das konnte ich mehr als nur nochvollziehen.

Der erste von ihnen stieß die Tür auf, bevor der andere mich reinschubste und ich kurz davor war umzufallen. Gerade so konnte ich mich noch retten, als ich mich an der Wand abstützte. 

"Ihr seid zurück?" hakte eine Stimme nach, zu der wir alle drei sahen und ich mich fast übergeben musste, weil ich so große Angst hatte. Vor allem und jedem hier. "Ja wir haben euch was hübsches mitgebracht." lachte der eine von ihnen, der mich weiter reinschubste und ich dann meinen Blick über diese alte Ruine schwefien ließ. 

Ich dachte vorher schon, dass ich keine größere Angst haben könnte, aber hier drinnen rutschte mir mein Herz wortwörtlich in die Hose. Hier standen ein Haufen Männer, die genau wie die beiden anderen wirkten und ich meine Tränen nun nicht mehr zurückhalten konnte. 

Jetzt wäre mir der tot durch die Wachen tausend mal lieber gewesen als hier zu sein und gleich misshandelt werden zu  müssen. 

"Sieht aufjedenfall lecker aus." lachte einer von ihnen, bevor ich meine Augen aufriss. Sie wollten mich essen? Mein Kopf und alles andere in mir drehte sich höllisch, bei dem Gedanken. Wie genau ich hier noch stand und nicht zusammenbrach, verstand ich nicht mal.

„Davina"Where stories live. Discover now