Kapitel 9

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ENNO


Meine Augen sahen zur Treppe, als ich hörte wie sie langsam aus dem Schlafzimmer kam und ich sie dann auf der Treppe erkannte. Als ich sie sah, stockte mein Atem kurz. Für einen Moment dachte ich daran, sie hier drinnen einzusperren und sie gar nicht erst mitzunehmen, so wie sie aussah. Wer hätte denn auch gedacht, dass sie solche Brüste unter ihren Kleidern immer versteckte. Die Corsage, die sie anhatte, legte ganz offen, was diese Frau obenrum zu bieten hatte und was sie sonst noch so zu bieten hatte, wollte ich vermutlich gar nicht erst sehen. Denn dann würde ich vielleicht doch noch durchdrehen.

So wie sie heute aussah, würde ich mich heute Abend lieber mit jemand anderen ablenken, denn dann könnte ich für nichts mehr garantieren und ich wollte ihr nicht noch größere Angst machen. Außerdem hat sie mir heute Morgen nicht den Anschein gemacht, als hätte es sie gestört, dass ich eine andere Frau bei mir hatte. Hätte sie mir offensichtlicher gezeigt, dass sie etwas dagegen hatte, würde ich ihr zu Liebe versuchen, so lange darauf zu verzichten wie ich konnte, aber Davina schien es wirklich nicht zu stören.


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Angespannt saß die kleine Prinzessin neben mir, während ihre Augen über den Platz schweiften und sie nicht wirklich viel mit dem ganzen anfangen konnten, aber ich wollte sie auch nicht Zuhause rumsitzen lassen, denn ich hatte das Gefühl sie würde nur wieder weinen.


Damit sie etwas lockerer wird, gab ich ihr etwas Alkohol, denn sie sollte wenigstens etwas Spaß haben und er schien ihr auch zu schmecken, denn sie kippte ihn sich runter. Luca tat dann noch sein restliches und füllte die Kleine ab, bis sie scheinbar genug hatte und sie aufstand. Na schön, abfüllen würde ich es nicht wirklich nennen, denn sie vertrug einfach nur extrem wenig. War nicht wirklich überraschend bei einer so kleinen Frau, die auch noch so zierlich aussah.

Meine Augen konnte ich nicht von ihr nehmen, während sie sich umsah und sie etwas schwankte. Luca's raues lachen, riss mich für den Bruchteil einer Sekunde von ihr los, bevor ich sie wieder ansah und sie meine ganze Aufmerksamkeit hatte. "Halt lieber dein Maul." sprach ich Luca an, der gerade einen Sprich bringen wollte und ich dann lieber wegsah von der Kleinen, denn ich war kurz davor sie einfach nachhause zu schlafen und sie mir zu nehmen. "Pass auf sie auf." sprach ich Luca an, der leise auflachte und dann aufstand. "Was soll ihr hier passieren?" hakte er nach, ehe er seufzend hinter ihr her ging.

Das ganze Rudel wusste mittlerweile, dass Davina meine Seelenverwandte war und verhielten sich auch dementsprechend ihr gegenüber, denn wenn sie ein gewöhnliches Mädchen gewesen wäre, würde sie nicht mehr leben. Dafür roch die Kleine einfach viel zu verlockend, für meine Rudelmitglieder. Außerdem konnten wir nicht wirklich viel mit ihr anfangen, aber zu ihrem Glück war sie nicht nur die Prinzessin dieses Landes. Nein sie war auch noch meine Frau.

Meine Augen schweiften zu ihr, während ein paar Kinder zu ihr liefen und sie mit sich mitzogen. Überfordert sah sich Davina um, ehe sich unsere blicke trafen und sie schnell wieder wegsah. "Lass uns tanzen." bat sie eine der kleinen Mädchen, die sie an der Hand genommen hatten. Sie lief rot an, während wir sie alle ansahen und sie sich unwohl fühlte. Aber Nein wollte sie scheinbar auch nicht sagen. Sie hatte vermutlich nicht mal genug Kraft, gegen eines dieser Kinder anzukommen.

Anfangs sah Davina noch ziemlich unbeholfen aus, während sie sich die Bewegungen der Kinder ansah. Aber irgendwann taute sie langsam auf und hatte scheinbar wirklich Spaß dran, denn sie lachte und ließ damit alles um mich herum verschwimmen. Es war das erste Mal, dass diese Frau wirklich lachte und ich musste zugeben, dass es wunderschön aussah. Es sah aber nicht nur wunderschön aus, es klang auch unglaublich schön. Gott. Sie sollte echt nie wieder weinen und viel häufiger lachen.

„Davina"Where stories live. Discover now