Kapitel 19

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ENNO



So wenig wie Davina uns alle hier leiden konnte, so sehr erfreute sie sich an diesen ganzen kleinen Kindern die an ihr hingen und ich sagen muss, dass ich das bisher so noch nie gesehen hatte. Bei keiner der Frauen aus unserem Dorf wollten alle Kinder so gerne sein wie bei Davina. Ich selber, wollte nie unbedingt Kinder haben, da ihc auch nicht davon ausgegangen bin, dass ich mich je auf eine Frau festlegen würde. Aber seit ich Davina mit diesen Kindern, an der Hand gesehen hatte. Seit ich ihr wunderschönes Lachen gehört hatte und die Art und Weise, wie sie mit den Kindern sprach. Seit ich das alles gesehen hatte, wollte ich doch welche. Kinder die sie mir schenken würde und ich sie so jeden Tag haben wollte.

Warum suchst du dir keine Frau die das gerne tun würde, fragte mich Davina, die mich mehr als nur panisch ansah. Ich war wirklich so kurz davor, ihr die Wahrheit zu sagen, wieso sie die einzige Frau auf dieser Welt war, die mir Kinder schenken durfte, denn von einer anderen Frau wollte ich keine. Aber Davina kam noch immer nicht mit dem tot ihrer ganzen Familie klar. Sie weinte noch immer deswegen, deswegen würde sie die Wahrheit noch weniger ertragen. Wie sollte eine Frau, die diese Welt nicht kannte, akzeptieren, dass sie bei Werwölfen lebte. Noch viel schlimmer, als die Tatsache, dass sie bei Wölfen lebte, war, dass sie die Frau des Anführers war und sie damit zu unserem Rudel gehörte.

Warum konnte Davina nicht eine Wölfin sein, die das ganze anders aufnehmen würde, aber als Mensch. Als Mensch und dann auch noch als Prinzessin, passte sie hier eigentlich nicht wirklich rein. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Ich verstand das Misstrauen unserer Rudelmitgleider, denn wir hielten uns von den Menschen fern. Sie sollten nicht wissen, dass es uns gab und wo wir lebten.

___

Davina's blauen und angsterfüllten Augen sahen in meine. Und in diesem Moment, in dem sie mich so eingeschüchtert schon wieder ansah, war es mir dann egal. Es war mir egal, ob meine süße Davina das gerade wollte und es war mir auch egal, was sie darüber denken würde. Ich konnte einfach nicht mehr länger. Meine Augen sahen von ihren weg, während ich nun bei ihren roten Lippen hängen geblieben war. So wunderschön voll und weich sahen sie aus, während ich mich darin verlor. Ihr hübsches Gesicht zog ich an meines ran und ich konnte ihre Panik, in ihre Augen sehen. Panik und Angst die sie überkam.

Langsam drückte ich meine Lippen auf ihre Lippen und der Mond ist mein Zeuge, dass ich in dem Moment, in dem sich unsere Lippen trafen eine Erleuchtung hatte. Ihre Lippen waren so unglaublich weich und voll, dass sie mir wirklich den Verstand nahmen und ich nie einen schöeren Kuss erlebt hatte. Auch wenn ich gerade jetzt merken durfte, dass das hier Davina's erster Kuss war und mich das innerlich freute, denn diese Frau würde keinen anderen Mann mehr haben. Jede einzelne ihrer ersten Male gehörte mir allein und das genoss ich gerade wirklich viel zu sehr. Ihre warme Zunge, in meinem Mund nahm mir den Rest meiner klaren Gedanken.

Ihre schönen Augen öffnete sie, als ich langsam von ihren Lippen abließ und sie mich mit ihren riesigen Augen ansah. Ich wollte gerade so viel mehr mit Davina anstellen, aber bei dem was ich mit ihr machen wollte, würde sie keinen Spaß haben, solange sie nicht akzeptierte, dass sie mich wollte. Deswegen ließ ich es, denn ihre Panik sah ich ihr noch deutlich an.

"Du machst es mir so unglaublich schwer." erklärte ich ihr ehrlich, während ihre Augen mich noch immer ansahen und sie mittlerweile rot geworden war. "Du solltest lieber schlafen, bevor ich hochkomme Davina." informierte ich sie und ließ sie dann los. Sie sollte lieber im Tiefschlaf sein, denn wenn ich ihre Augen heute noch mal sehen würde, die mich so ansahen, dann würde ich mir Davina heute Nacht nehmen. "Gute Nacht." sprach sie leise, als sie an mir vorbei lief und ich ihren Arsch sehen konnte, den dieser Rock nicht mal ansatzweise verdeckte. Kaum merklich schüttelte ich den Kopf, während sie hochlief. Ich weiß nicht wie lange ich noch da unten stand, bevor ich hörte, wie sie einschlief und ich dann erst hochging. Ich sah sie im Bett liegen und ihr Gesicht sah endlich wirder aus wie Davina's Gesicht.

Meine Hände behielt ich heute Nacht lieber bei mir, als ich mich zu ihr legte und ich dann irgendwann zum Glück einschlief, denn meine Gedanken ließen mich nicht in Ruhe.

Davina's ruckartige Bewegung mitten in der Nacht weckten mich, als sie auf dem Bett steigen wollte und sie mir ihr Knie in den Bauch rammte, was vermutlich nicht beabsichtigt war. Da ich wirklich gespannt drauf war, was die Kleine vorhatte so spät, ließ ich sie in dem Glauben das ich noch schliefe und rührte mich nicht, denn sie war so leicht wie eine Feder. Ich hörte wie sie zur Türe ging und diese dann versuchte leise zu öffnen, was nicht wirklich klappte, denn sie ließ sich nicht leise öffnen oder schließen. Für einen Moment zögerte sie, bevor sie dann das Zimmer verließ und sie die Türe offen ließ. Das bestätigte meine Vermutung nur, was sie gerade vorhatte. Eigentlich hätte ich sie mir hier schon greifen sollen, aber ich wollte sehen wie sich eine kleine Prinzessin wie sie, bei der Flucht anstellte. Deswegen beschloss ich, mir das ganze etwas anzusehen, bevor ich sie vielleicht übers Knie legen würde, damit sie nie wieder auf die Idee kam, abzuhauen.

Ich weiß nicht wie sie sich vorstellte, hier wegzukommen, wenn sie so nen Krach machte, denn auch wenn sie mich vorher nicht geweckt hätte, hätte sie es jetzt getan. Von ihrem anfänglichen zögern ist nicht mehr viel übrig geblieben, denn sie lief die Treppen runter, bevor sie auf die Tür zustürmte und sie dann aufriss. Die Wölfe die hier durch die Straßen liefen und aufpassten, dass niemand unbemerkt unser Dorf betrat, würden Davina nichts tun, außer ihr vermutlich den Schreck ihres Lebens verpassen. Noch bevor sie, dass Ende des Gartens erreicht hatte, blieb sie wie angewurzelt stehen und hielt sich ihre Hände vor ihrem Mund, bevor ich ihr den Schock selbst aus der Entfernung ansah. Luca als Wolf und zwei weitere Wölfe standen vor ihr, während sie sie anknurrten. "Verschwindet, ich bin bei ihr." sprach ich leise aus und wusste, sie würden mich hören. Als sie das hörten fingen sie an zu heulen, bevor sie dann wegliefen und ich mir Davina weiter ansah. Sie drehte sich um und überlegte vermutlich kurz, einfach zurück ins Haus zu laufen, was sie aber nicht tat, denn sie drehte sich wieder um, ehe sie dann weinterlief. Leider. Zu meinem Bedauern. Sie lief die Straßen entlang, ehe sie vor dem Wald stehen blieb und sie dann nach ein paar Minuten reinlief. Klug war es nicht gerade, denn auch im Wald, gab es Wölfe und auch andere Tiere, die Davina nie zu Gesicht bekommen sollte. Aber das war das kleinere Problem, denn sie hatte schon Probleme überhaupt war zu sehen. Dann stolperte sie einmal und fiel auf den Boden. Leise fing sie an zu weinen, während ich ihr Blut nun riechen konnte.

Da entschied ich mich dann auch das ganze zu beenden, denn ich hatte wirklich nicht die Lust, dass sie sich ernsthaft verletzte.

"Was habe ich dir gesagt passiert, wenn du abhaust Davina?" hakte ich nach, als ich hinter ihr stehen blieb und sie am Arm packte, ehe ich sie zu mir hochzog auf die Beine und ich in ihren Augen die Angst sah. Die sie haben sollte, denn ich hatte langsam genug. Aber es war eigentlich schon schlimm genug für sie, dass sie ihren eigenen Seelenverwadnten nicht bei sich haben wollte. Sie zitterte am ganzen Körper vor Angst, was mich tief durchatmen ließ, denn als gewöhnliche Frau, wäre sie nicht leben hier raus gekommen. "Ab heute ziehe ich andere Seiten auf." informierte ich sie, denn sie schien von sich aus nicht kapieren zu wollen, dass wir zueinander gehörten. Sie fing an lauter zu weinen, als ich sie ansah und mich ihre Stille gerade, innerlich auseinander nahm. "Ich wollte nur..." sprach sie leise dann, bevor ich leise auflachte, denn sie versuchte sich gerade wirklich rauszureden. "Du wolltest gar nichts Davina." sprach ich und unterbrach sie dabei, denn ich wollte den Scheiß ncht hören. "Enno du trust mir weh." weinte sie noch immer, bevor ich sie ansah und ich kotzen könnte, wenn ich sie weinen sah.

Zuhause weinte sie noch immer, während ich sie nur ansah und ich mich fragte, was ich tun sollte. "Es tut mir Leid." sprach sie so unglaublich leise und ängstlich aus, während sie langsam aufhörte zu weinen. Tief atmete ich durch, denn sie wäre weg, wenn ich sie nicht gehört hätte. "Wo wolltest du überhaupt hin? Denkst du echt die Menschen können es kaum erwarten eine kleine verwöhnte Göre bei sich aufzunehmen? Die würden dich töten Davina, genau wie deine Famile." machte ich ihr das ganze klar, denn sie würde nicht lange überleben da draußen. Meine Worte trafen sie, dass wusste ich, aber sie waren die Wahrheit und die sollte sie akzeptieren. "Warum hast du mich dann aufgenommen?" wollte sie leise wissen und auch wenn sie Angst hatte, war sie auch Neugierig. "Weil wir Ende dieser Woche heiraten." sprach ich ehrlich aus, denn ich habe schon so lange auf sie gewartet und sie schien sich damit nicht abzufinden. "Was?" hakte sie leise nach, während ich sie ansah. "Du wirst meine Frau. Das sollte dich nicht überraschen Davina." erklärte ich ihr nochmal, denn ich lebte sicher nicht mit irgendeiner Frau zusammen, die mich nicht interessierte.

„Davina"Where stories live. Discover now