Kapitel 5

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ENNO


Ihre hellen blauen Augen sah ich an, die mich genau beobachteten am Esstisch. Meinen Blick wandt ich langsam lieber von ihrem an, denn es schien ihr unangenehm zu sein, dass ich ihr dabei zusah. Zumindest wikrte es so auf mich.

Es als ich sie nicht mehr länger ansah, hörte ich, wie sie ihr Besteck in die Hand nahm und langsam anfing zu essen. Sie aß weniger als gestern Nacht, aber wenigstens aß sie etwas und das beruhigte mich innerlich.

Meine Augen blieben an ihr hängen, als ich ins Schlafzimmer ging und sah das sie sich nicht mal selbst ihre Haare machen konnte. Eine kleine verwöhnte Prinzessin. Ganz eindeutig. 

Deswegen sollte ihr Cleo helfen, denn ich würde das sicher nicht machen und das sie das wollte, bezweifelte ich ohnehin. Wahrscheinlich wollte sie nicht mal, dass sie ihr wirklich half, aber ich würde meiner kleinen Prinzessin das selbe Leben bieten, dass sie auch in ihrem Schloss hatte.

Was wäre ich für ein Mann, wenn ich ihr nicht mal das geben könnte.

Ich hörte ihre leichten und kleinen Schritte, während sie die Treppen runterlief und sie mich so unfassbar eingeschüchtert ansah, als sie meinen Blick auffing. Hinter ihr erkannte ich Cleo, die mich breit anlächelte, als sie Davina's eingeschüchteres Gesicht sah.

Ich wünschte ich könnte darüber genau so glücklich sein, aber ich hatte das Gefühl das mich das ganze noch viel Geduld kosten würde.

Es wundere mich nicht wirklich, dass sie so große Angst hatte vor mir, aber das es unsere Seelenverbindung zuließ, wunderte mich dann doch. Meine eigene Seelenverwandte machte sich fast in die Hose vor mir, sobald ich sie ansprach oder ihr auch nur einen Schritt näher kam.

Meine Augen ließ ich über dieses viel zu helle Mädchen schweifen, die ich mir nun wieder genauer ansah. Mit offenen Haaren gefiel sie mir aufjedenfall besser. Auch wenn man so ihr Gesicht besser sehen konnte. Ihre blauen Augen waren riesig und blau, als würde man in den Wolkenlosen Himmel sehen.

Eines musste ich ihr ja wirklich lassen. Sie gehörte zu den schönsten Frauen die ich je gesehen habe. Anders als die Frauen die bei uns lebten. Aber sie war dennoch wunderschön. Mehr als das, aber diese Gedanken versuchte ich gerade etwas zu verdrängen.

Als sie vor mir stehen blieb und ich runtersehen musste zu ihr, bot ich ihr meine Hand an, die sie ängstlich ergriff und ihre kleine und zierliche Hand zitternd in meiner lag. Das ganze würde vermutlich doch anstrengender werden, als ich es dachte.

Sie atmete tief durch, bevor sie etwas sagen wollte, es dann aber ließ und ich mich zu der Kleinen umdrehte.

"Was?" hakte ich nach, als ich sie ansah und sich ihre Atmung beschleunigte, sobald sie meinen Ton hörte. Eigentlich versuchte ich schon, etwas sanfter bei ihr zu klingen, aber das schien der Prnzessin nicht zu genügen.  

"Wohin gehen wir?" fragte sie mich leise, als ich sie an der Hand mit mir aus dem Haus zog. Da sie langsamer ging und kürzere Beine hatte, versuchte ich mich ihren Tempo anzupassen. "Du wirst ab heute bei mir wohnen, deswegen solltest du dich bisschen hier auskennen." erklärte ich ihr und würde sie kurz rumführen.

Nicht nur damit sie wusste, wo was war, sonder auch um allen anderen klar zu machen, dass keiner sie anrühren durfte. Wir liefen an den Dorfbewohnern vorbei, die genau so große Angst hatten vor mir, wie meine süße Seelenverwandte. Das schien auch ihr aufufallen, denn ihre Panik stieg, das sah ich deutlich. 

Sie war aufmerksam. Das hätte ich nicht wirklich gedacht.

Vor der alten Ruine blieb ich stehen, nachdem ich ihr sonst alles gezeigt hatte und sie sich nicht traute mich direkt anzusehen. Unsere Rudelmitgleider hielten sich hier auf, damit die anderen ungestört weiterleben konnten.

„Davina"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt