Kapitel 4

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DAVINA


Ich konnte es schon fast fühlen, wie er mir immer näher kam. Jeden Schritt, den er machte, konnte ich fühlen und jeder Meter der uns weniger voneinander trennt, konnte ich genau so fühlen.

Bis er an der Türe stand und mir das Blut in meinen Adern gefror vor Angst, da seine Anwesenheit alleine reichte, damit ich anfing zu zittern.

Ich traute mich nicht, ihn direkt anzusehen, aber ich traute mich auch nicht wegzusehen, wenn er mit mir sprach und seine Augen meine gefangen nahmen. Wie er das genau machte, wusste ich nicht, denn er war genau das. Eine Gefangennahme meiner Sinne.

Seine kräftigen Hände legte er an meine Haut, während er sich um mein verletztes Bein kümmerte. Es sah wirklich schlimmer aus, als ich dachte, aber genau so schlimm, wie es sich anfühlte.

Mit seinen kräftigen Hände kümmerte er sich um mein verletztes Bein, dass schlimmer aussah, als ich dachte und ich ihm dankbar war. Aber ich traute mich nicht ihn anzusprechen oder mich diesbezüglich zu bedanken.  Und als er mir sagte das ich streng roch, schlug ich mir den Gedanken sowieso wieedr direkt aus dem Kopf. Noch nie in meinem Leben hat jemand so mit mir gesprochen. Aber er hatte vermutlich Recht, ich will nicht wissen wie ich roch oder aussah. Aber sich das von einem fremden anzuhören war trotzdem unangenehm.

Was er mir da zu essen anbot, erkannte ich nicht mal aber es war mir gerade auch egal. Ich hatte seit Tagen nichts gegessen und hatte einfach nur sehr großen Hunger. Ich war erleichtert, dass er mir üerhaupt etwas anbot.


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Mein Herz fing schneller an zu schlagen, als er mir sagte, dass ich bei ihm schlafen sollte. Mein Körper fing an stärker zu zittern, während ich daran dachte, dass ich mit ihm in einem Bett schlafen sollte. Lieber würde ich gar nicht schlafen oder auf dem Boden schlafen, als mir ein Bett mit einem fremden zu teilen.

Seine Augen sahen in meine, während er mich abwartend ansah. "Ich kann das nicht." flüsterte ich und musste mich zusammenreißen nicht wieder in Tränen auszubrechen. Meine Worte schienen ihm nicht zu gefallen, denn er seufzte genervt, ehe er langsam auf mich zukam und ich kurz davor war mein Bewusstsein zu verlieren, denn noch schneller konnte mein Herz nicht schlagen. Vor mir blieb er stehen, bevor er runtersah zu mir und ich meinen kopf in den Nacken legen musste um ihn ansehen zu können.

Wortlos hob er mich hoch, bevor er mich auf das Bett setzte und ich nun doch anfing leise zu weinen. Seine Augen, die in meine sahen, sagten mir deutlich was er von meinem weinen hielt. Er war genervt, aber wieso bestand er dann drauf, dass ich bei ihm schlafen sollte, wenn ich ihn so nervte? Warum ich noch lebte, konnte ich mir um ehrlich zu sein auch nicht erklären.

Meine Augen schweiften zu ihm, während er sich auf das Bett setzte und seine Augen mich ebefalls ansahen. "Du solltest etwas schlafen." sagte er zu mir, bevor er sich hinlegte und ich kein Wort rausbrachte. Erst als ich das Gefühl bekam, dass er eingeschlafen war, fing ich leise an zu weinen, damit ich ihn nicht weckte.

Während ich dasaß und weinte, musste ich irgendwann spät in der Nacht doch mal dringend. So dringend, dass ich mich dann doch entschied langsam auszustehen. Möglichst ohne ihn zu berühren. Was nicht wirklich klappte, als ich über ihn stieg, denn da striff ich seinen durchtrainierten Bauch, was mir eine Gänsehaut verpasste, bevor ich dann an der Tür nochmal zu ihm sah. So viel zu ich höre alles. Ich ging in das Badezimmer, in dem ich vorher baden durfte und ließ mir dabei Zeit, denn zurück zu ihm wollte ich sowieso nicht.

Als ich wieder in das Zimmer ging, blieb ich stehen und dachte eine Sekunde drüber nach wegzulaufen. Nur wohin sollte ich? Außerdem hatte ich Angst, dass er mich vielleicht doch finden würde und ich dann ein noch größeres Problem hätte. Also lief ich doch wieder leise zum Bett. Hier war es wenigstens warm und Nachts traute ich mich sicher nicht nochmal in diesen Wald. Wenn ich weglaufe, dann Tagsüber.

Als ich in seine hellen Augen sah, die direkt in meine sahen, war ich froh, es nicht probiert zu haben, denn er schien wirklich alles zu hören. Minutenlang starrte ich diesen wunderschönen Mann der neben mir im Bett lag an. "Wieso bist du nicht abgehauen?" hakte er nach, als er sich setzte und ich ihm dabei zusah. "Du hörst alles, hast du gesagt." flüsterte ich, während ich ihn ansah und mir Hitze ins Gesicht stieg, wenn ich mit ihm sprach.

Sein raues Lachen ließ mich von meinen Händen wieder zu ihm sehen. Es war das schönste was ich jemals in meinem Leben gehört habe. Nur änderte es leider nichts dran, dass sein Lachen mir genau so große Angst machte wie er selbst.

"Leg dich jetzt endlich hin." kam es etwas strenger von ihm, während er mich ansah und ich ihn mit großen Augen ansah. "Willst du das ich dir dabei helfe oder wieso zögerst du?" fragte er mich dann auch noch. Als er seine kräftige Hand in meine Richtung bewegte, stieg die Panik in mir, vor dieser Berührung, weshalb ich mich schnell hinlegte und die Augen dann schloss, denn ich wollte nicht das er mich wieder anfasste. "Geht doch." hörte ich ihn sagen, bevor er mir die Decke drüber warf und ich dann die Augen wieder öffnete und ihmzusah, wie er sich neben mich legte. Seine Hitze die von ihm ausging, konnte ich unter der Decke spüren. Deswegen versuchte ich so viel Abstand wie möglich zwischen mir und ihm zu schaffen.

"Wie heißt du?" wollte ich leise wissen, da ich nicht mal seinen Namen kannte. Ich hörte wie er tief durchatmete, was mir jetzt doch ein ungutes Gefühl gab. Hätte ich ihn nicht ansprechen sollen? "Enno." antwortete er mir, bevor ich ihn kurz ansah. "Schlaf jetzt." sprach er und bei dem Ton, den er gerade drauf hatte, würde ich ihn sicher nicht wieder ansprechen.

Die ganze Nacht lag ich wach neben ihm im Bett, während er kein Problem zu haben schien, mit einer fremdem Frau in einem Bett zu schlafen.

Irgendwann ging die Sonne auf, was ich durch das Fenster sah. Als ich merkte wie er langsam aufstand, tat ich lieber schnell so als würde ich schlafen. Er riss die Decke von mir runter, bevor mich die Kälte überkam. "Du hast uns beide die ganze Nacht wachgehalten." sprach er mich an und griff dann nach meinem Arm, an dem er mich hochzog. Ängstlich öffnete ich meine Augen und sah dann direkt in seine. Sein Gesicht war meinem so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spürte. "Tut mir Leid." hauchte ich, während ich nicht wegsehen konnte von ihm. Kaum merklich schüttelte er den Kopf, bevor er aufstand und mich mit sich auf die Beine zog.


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Er saß gegenüber von mir, während mir eine Dame einen Teller vor die Nase schob und ihm auch. Er fing an zu essen, ohne etwas dazu zu sagen, was ich ihm dann nachtat, da ich ja nicht wusste wie lange er so nett sein würde und mich durchfüttern.

"Ich soll dir helfen dich fertig zu machen." lächelte mich die Frau an, die uns unser Essen zubereitet hatte, das aufjedenfall besser schmeckte als das Zeug von gestern. Schwach lächelte ich sie an, bevor ich mich auf den Platz setzte vor dem großen Spiegel und sah sie durch den Spiegel an. Sie bürstete mir die Haare, während ich sie musterte und sie die schönste Frau war die ich je gesehen habe. "So fertig." lächelte sie, als sie mir die Haare aus meinem Geischt gesteckt hatte und es schöner war als ich es Zuhause immer trug. "Danke." bedankte ich mich schwach lächelnd bei ihr, bevor ich aufstand. Sie half mir in ein Kleid, dass sie vorher in der Hand hatte und ich froh war, denn ich wollte nicht das tragen was die anderen hier trugen. Sie schnürte es mir im Rücken zu, damit es schön an meinem Körper saß und ich sie dann dankend ansah.

"Wieso hat er sowas da?" fragte ich leise, da es mir nicht den Anschein machte, als wäre er verheiratet. Leise fing sie an zu lachen, ehe sie runtersah zu mir, da sie doch sehr groß war. "Das hat er für dich besorgt." sprach sie und ließ mich überrascht in ihr Gesicht sehen.


„Davina"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt