Kapitel 1

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Es ist ein Tag wie jeder andere. Ich stand auf,machte mich fertig und fuhr in die Klinik um meinen Vater zu besuchen. Obwohl dieser Mann eigentlich nicht mein leiblicher Vater ist und ich ihn erst seit meinem siebten Lebensjahr kenne war er für mich schon seit der ersten Sekunde ein herzensguter Mensch ,den ich meinen Vater nennen konnte und auch wollte. Er und seine Freundin nahmen ein wildfremdes Kind von der Straße auf und behandelten es als währe es ihr eigenes. Man kann nicht in Worte fassen wie dankbar ich diesen zwei Menschen bin. Meine Lebensgeschichte ist nicht wie jede andere, es ist keine Geschichte wie aus dem Buche geschrieben, doch ich würde kein einziges Wort in diesem Buch ändern wollen. Das ist nunmal meine Lebensgeschichte. Ich laufe nun wie jeden Morgen durch die Krankenhaus Gänge und öffne die Türe mit einem Druck auf die Türklinke gegen die ich drücke, es ist das Zimmer mit der Nummer 211 eine bessere Zahl hätte es nicht sein können.
„Hey Dad",begrüße ich ihn leise und sanft.
„Hey süße",sehe ich ihn heute nach langer Zeit mal wieder Lächeln.
„Wie gehts dir heute?",frage ich ihn in meiner besorgten Routine.
Ich setze mich auf den Stuhl neben seinem Bett wie jeden Tag und nehme behutsam seine Hand.
„Besser", sieht man in seinem Gesicht sein ehrliches Lächeln.
Egal wie besorgt ich bin, wenn er lächelt dann steckt er mich an. Es ist hart ihn da jeden Tag liegen zu sehen und nicht zu wissen wann wirklich der letzte Tag ist, aber ich könnte es mir nie verzeihen wenn ich nicht so oft wie möglich da gewesen währe. Ich schwebe zurück im Erinnerungen an die erste Begegnung mit diesem Mann, weshalb meine Augen glasig werden. Mein Vater schaut mich mit einem herzlichen Lächeln an.
„Ich werde nie den Tag vergessen als ich dieses Lächeln das erste mal gesehen hab", erwidert er mit diesem ehrlichen Lächeln.
Seine Worte und sein Lächeln lassen mich das gleiche tun.
„Hell du sollst wissen, das du eine wunderbare, starke Frau geworden bist", verliert er keine Sekunde sein Lächeln.
Und da ist er der Name den nur die zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben benutzen dürfen. Alle Menschen um mich rum haben meinen Namen in Hell abgekürzt, Hell wie Hölle. Bloß Nico und Aileen dürfen diese Abkürzung in den Mund nehmen, da sie es mit einer herzlichen Wärme aussprechen, nicht wie es jeder andere tut. Das Leben was ich vor diesen beiden liebevollen Menschen hatte war für mich wie die Hölle auf Erden, weswegen sollte man dann auch mit Spitzname Hell heißen wollen? Doch es gab zwei Menschen, genauer gesagt ein junger Singer-Songwriter und seine Liebste die mir gezeigt haben das diese Abkürzung nicht Hölle heißen muss. Diese zwei Menschen zeigten mir was es heißt geliebt zu werden und mir ein Leben geschenkt.
„Ich weiß bis heute nicht wie ich euch beiden jemals danken kann", flüstere ich mit glasigen Augen.
„Hell süße... du warst von der ersten Sekunde an unsere Tochter... Aileen und ich haben dich sofort ins Herz geschlossen", sehe ich plötzlich wieder den Mann vor Augen der vor dreißig Jahren, vor mir in die Hocke ging um mir in meine ängstlichen Augen zu schauen.
„Und dafür werde ich lebenslang dankbar sein... ihr habt ein fremdes Kind als eure Tochter angesehen", ziehe ich einen Mundwinkel nach oben.
„Wir haben dich nicht nur so gesehen als wärst du es sonder du bist unsere Tochter und das wird auch so bleiben", drückt er so gut er es kann meine Hand.
„Ich bin eine Wellenbrink mit Leib und Seele", scherze ich mit einem Hauch ernst im Unterton.
„obwohl du nicht unser leibliches Kind bist... in dir steckt mehr Wellenbrink als du dir vorstellen kannst", schmunzelt er.
„Dad... hättest du dir damals lieber eine geborene Wellenbrink gewünscht...?", ich weiß nicht woher die Frage kommt aber sie belastet mich in diesem Augenblick.
„Die ehrliche Antwort... ja... aber als wir dich aufgenommen haben und großzogen, sahen wir kaum noch den Unterschied und du warst wie unsere leibliche Tochter geworden, trotz der anderen Gene warst du uns sehr ähnlich, weshalb wir manchmal vergessen hatten das du eigentlich nicht unsere leibliche Tochter bist, somit war es auch nicht schwer dich wie unsere leibliche Tochter zu sehen, damit bist du eine geborene Wellenbrink", antwortet er auf meine Frage.
„Ich würde es auch nie rückgängig machen wollen, ich denke öfter an unsere erste Begegnung und bereue keine Sekunde das wir dich aufgenommen haben", setzen mich seine Worte zurück in die Vergangenheit.

Adoptierte Wellenbrink Where stories live. Discover now