Kapitel 17

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„Ich muss gestehen die Serie war nicht schlecht", durchbricht er die stille.
„Ach echt", lache ich, da ich daran denke wie vernarrt er in die Serie geworden war nachdem er es sich einmal angesehen hatte.
„Das war mir gar nicht aufgefallen", tue ich als würde ich nichts wissen, mein Lachen lässt mich aber daran scheitern.
„Ich vergesse für manche Momente wirklich das du keinerlei Gene von einem von uns hast", ist er ein wenig abwesend.
„Und doch bist du vor allem ihr unfassbar ähnlich...", schaut er mir in die Augen und ich habe vergessen wie man redet.
Ich schnappe nach Luft aber es kommt kein Wort raus.
„Selbst den Männer Geschmack hast du von ihr", führt er seinen Gedanken weiter und achtet nicht darauf das ich gerade das sprechen verlernt habe.
Ich sitze immer noch da und schnappe nach Luft ohne das Worte aus meinem Mund kommen.
„Du spielst jetzt nicht auf Nicklas an", bekomme ich endlich wieder Worte über die Lippen mit einem leichten Lachen im Unterton.
„Und wie ich auf Nick anspiele", lacht er.
Er hat ja recht mein erster Freund hatte wirklich sehr viel Ähnlichkeit mit meinem Vater, selbst sein Aussehen hatte Parallelen. Wenn man sich meinen Vater angeschaut hat als er in meinem Alter war und sich meinen Freund angeschaut hat dann dachte man das währe die selbe Person, bis einem auffällt das mein Freund meerblaue Augen hatte und mein Vater hat nussbraune.
„Mach nicht so dir ist die Ähnlichkeit auch erst aufgefallen als wir zusammen nach Mallorca geflogen sind", spiele ich besserwissend.
„Genauer gesagt ist sie ja meinen Eltern aufgefallen", verteidigt er sich.
„Wenigstens hat er sich mit den Jahren von der Ähnlichkeit zu dir abgeschirmt", verschränke ich die Arme vor der Brust und hebe mich Kinn.
„Er blieb aber immer Nick", spielt nun auch er besserwissend.
Meine Familie hat Nicklas nicht in Nick abgekürzt, nein sie hatten ihn so genannt weil er so ähnlich zu dem Teenager Nico war. Er nahm es mit Humor das er immer mit meinem Vater verglichen wurde, er fühlte sich sogar geehrt, so war wenigstens sicher das meine Familie ihn mochte. Ich hatte ihn auf der Geburtstagsparty meiner besten Freundin kennengelernt und war sofort verschossen. Je länger wir uns unterhielten desto mehr erfuhr ich von ihm, da ich doch sehr verschlossen war. Der Tod meiner Mutter hatte die Stille wieder in mein Leben gebracht die ich schon als kleines Kind hatte, meine Lebensfreude war zur Hälfte erloschen gewesen. Der Urlaub in Mallorca war die Idee meines Vater, er meinte das seine Familie den Liebsten an meiner Seite kennenlernt, ich bin bis heute der Ansicht das war nur um ihn kennenzulernen. Ich glaube mein Vater hat noch nie so sehr auf den strengen gemacht wie am Anfang unserer Beziehung.
„Ich hatte nie was gegen ihn", unterbricht er meine Gedanken.
„Was wirklich?", bin ich verwundert da das vor zwanzig Jahren anders aussah.
„Ich hab den Kerl schon gemocht als du ihn mit nachhause gebracht hast, ich hab nur auf den strengen Vater gemacht um sicher zu gehen das er dich verdient", schmunzelt er.
„Wieso glaub ich das nicht", frage ich mit einem Lachen im Unterton.
„Es ist aber die pure Wahrheit", muss nun auch er ein wenig lachen.
„Dann musst du deine jahrelange Aussage zurück nehmen, du kannst Schauspielern", stelle ich etwas geschockt klar.
„Werd ich nie, ich kann nicht Schauspielern, ich bin bloß ein guter Dad", gibt er sich belustigt ein Selbstlob und tut sich damit leider zu gut verteidigen.
„Dann will ich das du zugibst, du wolltest nur das er mit nach Mallorca kommt um ihn zu testen", teste ich ihn besserwissend und versuche ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.
„Unter anderem auch", antwortet er belustigt auf sicherlich meinen Gesichtsausdruck der nicht damit gerechnet hat das er es zugibt.
„Nicht nur ich wollte ihn testen das das klar ist", zieht er einen Mundwinkel nach oben das sich eine Braue erhebt.
Ich sitze verwundert auf dem Stuhl und sehe ihn mit offen stehenden Mund an.
„Wie nicht nur wolltest ihn testen?", frage ich als würde ich das denken verlernt haben.
„Als deine Großeltern Wind davon bekommen haben das du einen Mann an der Seite hast, meinten sie denn wollen wir erstmal kennenlernen", beantwortet er mir meine dumme Frage mit einem Grinsen.
„Also das glaub ich jetzt überhaupt nicht", schmunzele ich belustigt.
„Dann kanntest du meine Eltern doch nicht so gut, aber weißt du wer am schlimmsten war?", erwidert er belustigt.
Ich schüttle den Kopf.
„Clarissa", antwortet er lachend.
„Nein", muss ich über den Gedanken Lachen.
„Clarissa war die schlimmste, ich glaube nicht mal ich habe so sehr jeden Schritt von Nick analysiert wie sie", fährt er lachend fort.
„Aber im Grunde gesehen sobald man sah wie glücklich du mit ihm warst konnte man ihn nur mögen und das taten wir auch alle sehr schnell", sehe ich wieder wie sich der rechte Mundwinkel nach oben hebt.

Adoptierte Wellenbrink Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt