Kapitel 11

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„Eine Minute weniger und du wärst auch aus der Öffentlichkeit geblieben", reist er mich wieder aus den Gedanken.
Dieser Shitstorm hat mich etwas mehr in die Öffentlichkeit gezogen als ich es war. Eigentlich kannten mich die Fans nur vom hören oder sahen hin und wieder einen Teil meiner braunen Haare aber das war alles. Als wir uns verabschiedet hatten sah das ein Kameramann und machte ein Bild was durch die Medien Kursierte. Man sah mich zwar weiterhin nur von hinten wo er mir einen Kuss auf die Stirn gibt aber selbst das war mehr als man sonst von mir gesehen hatte. Dieses Bild schlug Wellen in sozial Media >>Tochter von Nico Santos<<, und dazu die Geschichte das er mich aufgenommen hat. Es war aber nicht das einzigste Bild von diesem Abend. Den der eigentliche Shitstorm war ein Bild wo ich und meine Mum auf dem Weg zum Auto waren und wir beide deutlich zu sehen sind, wie Aileen ihre Hand auf meinem Rücken hat und wir beide Lächeln. Somit war die eigentliche Aufruhe >>Nico Santos Frau und seine Tochter<<.
„Mum war außer sich als sie die Bilder gesehen hat", schmunzele ich.
„Nicht nur sie... auch ich", tut er es mir gleich.
„Es war nunmal passiert, wir konnten es nicht ändern aber es ging mehr darum das du mit rein gezogen wurdest, das du der Shitstorm warst", erzählt er.
„Wir beide wollten ein normales Leben für dich, weshalb wir dich bewusst noch mehr aus der Öffentlichkeit gehalten haben als unsere Beziehung oder Ehe, du als unser Kind warst der Goldschatz der so gut es ging versteckt bleiben sollte", fährt er mit seiner Erzählung fort.
„Du solltest wenn du alt genug bist selbst entscheiden wie sehr du in die Öffentlichkeit willst, aber mit diesen Bildern wurde sie dir zu früh genommen", spricht er weiter.
„Ich entschied mich ja trotzdem fünf Jahre später das man mich hin und wieder zu Gesicht bekommt", ziehe ich einen Mundwinkel nach oben.
„Zumindest als ich wieder aktiver wurde", seufzt er.
Ich lasse mit einem seufzen den Kopf fallen und wage es nicht meinem Vater in die Augen zu sehen.
„Du hast es mir immer noch nicht verziehen...", lässt nun auch er den Kopf leicht hängen.
„Doch...je älter ich wurde desto mehr wurde mir bewusst das du das Richtige getan hast", sage ich mit hängenden Kopf.
„Ich hab's aber nur ihr zugegeben das du das richtige gemacht hast", erhebe ich langsam meinen Kopf.
„Du denkst gerade dran... richtig?", fragt mein Vater vorsichtig mit sanfter Stimme.
Ich blicke zu ihm auf und sehe ihm in die Augen, in meinen ist ein klares ja zu erkennen. Ich kämpfe mit den Tränen und doch merke ich wie sie glasig werden. Ich denke zurück an den Tag der mein Leben verändert hat und ringe weiter mit den Tränen.
„Wieso hattest du so lange gewartet?", frage ich mit stockender, zittriger Stimme.
„Ich hatte Hoffnung das es wieder wird... und wegen dir", antwortet er immer noch mit sanfter Stimme.
„Es tat weh dich so zu sehen", höre ich ein leichtes Zittern in seiner schwachen Stimme.
„Aber als ich nicht mehr konnte... ich hasste mich für diese Entscheidung", behält er das Zittern im Unterton bei.
„Dich unter meiner Entscheidung leiden zu lassen tat fast noch mehr weh...", wird aus dem Zittern wieder eine klare sanfte Stimme.
„Ich würde lügen wenn ich sage ich hatte dich für diese Entscheidung gehasst... aber... ich war nicht die einzige die lit... wir alle taten es...", fange ich an ihm seine damaligen Schuldgefühle auszureden.
„Es war schlussendlich die richtige Entscheidung... für uns alle...", fahre ich schluckend fort.
„Aber du hast am meisten gelitten und... es sollte ein Ende haben... bis du sieben Jahre alt warst musstest du leiden... es sollte ein Ende haben...", hört man seine Schuldgefühle klar und deutlich in seinen Worten.
„Im leben muss man leiden... manche weniger und manche... nunmal mehr... ihr beide habt mir gezeigt das es Menschen gibt die ein Kind wertschätzen... ich war dieses Kind... ich teile keine Gene mit euch und ihr habt mich wie euer Kind behandelt... ich musste nicht mehr kämpfen und dufte Leben... aber...manchmal passieren nunmal Dinge im Leben wo man kämpfen muss...", trage ich einen Dialog vor als hätte ich ihn auswendig gelernt, mit Gefühlen zu sprechen.
„Dank euch musste ich nicht mehr kämpfen aber es passieren trotzdem Dinge im Leben wo man es muss und davor konntet ihr mich nicht bewahren", sehe ich wie ihm ein Lächeln ins Gesicht kommt.
„Leider... wenn wir hätten können... hätten wir's gemacht... und wir haben unser bestes gegeben das du... weniger leiden musst im Leben... weil du es schon genug machen musstest", hört man wie seine Schuldgefühle von ihm weichen.
„Ich kann's nicht oft genug sagen... wir sind stolz auf die Frau die du geworden bist...", lächelt er und nimmt meine Hand.
„Das bin ich aber nur dank euch", verhalte ich mir die Tränen und verfalle der Vergangenheit.

Adoptierte Wellenbrink Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon