Adoptierte Wellenbrink

Kapitel 7

„Als du stehen geblieben bist um Clarissa in die Arme zu rennen, ich hatte dich für einen Moment nicht wieder erkannt", sagt mein Vater belustigt.
„Ich mich ehrlich gesagt auch nicht", schmunzle ich.
„Du hattest dich Clarissa allgemein sehr schnell angenähert", stellt er fest.
„Im Grunde euch allen ich denke anderen Leuten hätte ich mich nicht so schnell anvertraut wie euch", stelle ich nun mit einem nachdenklichen Blick fest.
„Zu dem ihr wolltet die Menschen sein die mir ein Leben schenkten ohne so große Kämpfe... ihr habt keines Wegs versagt", lächele ich.
„Mein leben fing zwar erst mit sieben Jahren an aber... besser spät als nie heißt es doch", schmunzle ich und sehe das mein Vater es mir gleich tut.
„Aber sobald wir komplett waren, hatte es sich erst so viel echter angefühlt als man es beschreiben könnte", sagt mein Vater mit einem lächeln.
„Stimmt da hat sich von uns allen das Leben nochmal um neunzig grad gedreht", kommt mir wieder der Tag in Erinnerung.
„Mal eine Frage an dein damaliges du... ab wann hast du uns wirklich als Eltern gesehen?", schaut mich mein Vater neugierig an.
„Ab wann... ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr ab wann... aber ich würde sagen...", denke ich nach und wühle in meinem alten ich.
„Doch als ich euch das erste mal Mum und Dad genannt hab", fällt es mir wieder ein.
„Genauer gesagt hast du Aileen als erstes Mum genannt mich hattest nur automatisch Dad genannt", schmunzelt er und macht mich mit Humor wieder fertig, das ich Aileen insgeheim immer näher war als ihm.
„Es gab trotzdem ein erstes mal", sage ich nun besser wissend und verschränke meine Arme vor der Brust.
Mein Vater muss wegen meiner Aussage und vermutlich auch meiner Haltung lachen, ich weiß genau das es ihm bewusst ist und er trotzdem seiner Ansicht bleibt das es nur automatisch gesagt wurde. Er hat ja recht, ich war Aileen wirklich schon immer näher als ihm und als ich sie das erste mal Mum genannt hatte war Nico automatisch für mich Dad, aber er war trotzdem immer für mich mein Vater den ich genauso liebe wie auch Aileen. Es lag wahrscheinlich an seinem Job, er verbrachte viel Zeit in Studios oder musste mal zu dem und dem Termin, da waren wir beide nunmal alleine zusammen, ist ja klar das da eine stärkere Verbindung entsteht wie bei jemand wo manchmal kaum zuhause war. Ehrlich gesagt bewundere ich es ja aber bis heute wie er uns und die Karriere unter einen Hut bekommen hatte. Ich hab es ihm nie übel genommen das er hin und wieder mal so gut wie gar nicht daheim war oder ich ihn Wochen wenn nicht manchmal sogar Monate nicht mehr gesehen hatte, er liebte uns aber auch die Musik und mir war bewusst er nimmt sich trotzdem so viel Zeit wie möglich für uns beide. Zu meiner Verteidigung muss ich auch gestehen, ich wurde gefühlt sein größter Fan somit hatte es sich auch gelohnt ihn manchmal nicht zu sehen, die schönsten Momente waren aber immer wenn er eine neue Single oder ein Album rausgebracht hatte, sobald das draußen war wusste ich. >>Dad ist wieder daheim<<.
„Gestehen muss ich aber trotzdem erst als mir Mum einfach so rausgeplatzt ist, ist mir bewusst geworden das ihr meine Eltern seit", gestehe ich.
„Das weiß ich sogar an diesen Blick kann ich mich noch klar und deutlich erinnern als dir Mum das erste mal über die Lippen geflogen ist", lacht er bei der Erinnerung.
„Aber nicht nur ich hatte diesen Blick", erwidere ich und muss schmunzeln.
Obwohl ich meinen Blick nie gesehen hab kann ich mir sehr gut vorstellen das man meine Überraschung drin gelesen hatte und auch im Gesicht jemand anderes konnte man eine Überraschung draus lesen.
„Wir alle drei hatten ihn, Deal?", versucht mein Vater sich wieder mit mir zu versöhnen.
„Deal", schmunzele ich und ich fahre wieder in die Erinnerung zu diesem Tag.