Kapitel 21

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Benjamin

"Und du bist dir wirklich sicher, dass das eine gute Idee ist?" Fragt Viktoria, die mich genau ansieht.

Ich grinse und nicke. "Klar, was sollte schon schief gehen?" Meine ich und sie zieht sich langsam ihr Kleid aus. "Naja...es ist beinahe Winteranfang, was bedeutet, dass es immer kälter wird! Und du willst einfach im See schwimmen gehen" sagt sie erschüttert. "Gerade das ist doch das aufregende! Das unangenehme Kribbeln, welches dir das eiskalte Wasser beschert, aber dann diese schöne Wärme, wenn man sich erst daran gewöhnt hat! Meine Freunde und ich haben es ständig gemacht. Es ist echt super!" Sage ich aufgeregt und knöpfe mein Leinenhemd auf. "Wieso habe ich mich bloß überreden lassen? Vor allem, mein Bruder könnte uns so locker sehen. Der würde bestimmt anfangen zu sabbern, wenn er dich sieht" grinst sie und ich lache. "Er ist mit seiner Arbeit beschäftigt, deshalb glaube ich nicht, dass er uns sehen würde" meine ich und ziehe dann noch meine Hose runter.

So stehen wir nur noch in Unterwäsche hier vor dem großen See. "Und wie genau habt ihr es jetzt getan?" Fragt sie, während in ihrer Stimme leichte Unsicherheit mitschwingt. "Ganz einfach. Wir nehmen uns an die Hände und laufen auf das Wasser zu, ehe wir uns darein fallen lassen. Am Anfang wirst du sicherlich einen Frostschock bekommen aber keine sorge, das ist überhaupt nichts schlimmes" versichere ich und sie sieht zögerlich zum Wasser. Der leichte Wind, welcher über das Land fegt, lässt meine kleinen Härchen aufstellen und eine unangenehme Gänsehaut über meinen Körper jagen.

Jedoch ist mir das egal.

Ich halte ihr meine Hand hin. "Ganz ehrlich, würde ich dich nicht mögen, wäre ich schon längst weggerannt und hätte dich ins Wasser geschubst" brummt sie und legt ihre Hand in meine. "Ach komm. Deshalb macht das Leben doch erst Spaß!" Rufe ich und laufe dann los. Leicht überrumpelt kommt sie mir hinterher und gemeinsam laufen wir in das kalte Wasser. Sofort spüre ich ein unangenehmes Stechen an meinem Körper, jedoch lächel ich.

Ich liebe dieses Gefühl. Das lässt mich lebendig fühlen. Frei.

"Ahh ist es kalt!" Höre ich Viktoria sagen und ich sehe sie schmunzelnd an. "Du wirst dich schnell daran gewöhnen" sage ich. So bleiben wir im Wasser und ich kann sehen, wie sie sich langsam entspannt. "Ich muss sagen...es fühlt sich echt verrückt an"

Ich lache.

Wahrscheinlich sind wir unglaublich bekloppt. Aber es ist einfach lustig. Und es erinnert mich an die damalige Zeit.

Ach, wie sehr ich es vermisse..

"He, was macht ihr beide im eiskalten Wasser?! Wollt ihr euch erkälten?" Ruft Zacharias und ich erschrecke mich. "Ach du, hat er mich erschreckt" sage ich und lege eine Hand auf mein schnellschlagendes Herz. "Wir haben ein wenig Spaß" ruft Viktoria und grinst. "Spaß, natürlich. Kommt heraus, oder ihr verkühlt euch noch! Ihr seid doch verrückt" brummt er und ich verdrehe meine Augen.

"Hast du deine Augen gerade gerollt?!" Ich sage nichts dazu und wir kommen dann langsam aus dem Wasser. Viktoria stößt mich an und grinst, als sie dann zu Zacharias schaut. Sein Blick ist starr auf meinem Oberkörper gerichtet und ich werde ein wenig rot.

"N-Nun starre doch nicht so!" Mecker ich und hebe mein Hemd auf. "Ich kann nicht anders. Du bist einfach so wunderschön" erwidert er und verlegen ziehe ich mich an. "Schleimer". "Schleimer? Bin ich eine Schnecke? Was ist ein Schleimer?" Fragt er verwirrt.

Ah, ich verfalle manchmal noch in alte Muster.

"Ah, nichts. Es ist nur ein Wort" erkläre ich stumpf und er hebt eine Augenbraue.

Wir ziehen uns dann die restlichen Klamotten an und ich stelle mich neben Zacharias. "Ich gehe dann Mal rein. War echt toll mit dir" sagt sie grinsend und wir umarmen uns. "Gut, reicht dann auch" murrt Zarrachias und zieht mich in seine Arme.

Ich grinse und sehe Viktoria dann nach. "Kannst du Mal aufhören, anderen Frauen nachzuschauen, wenn ich hier bin?" Brummt Zarrachias und dreht meinen Kopf zu ihm. "So eifersüchtig?" Frage ich schmunzelnd und schlinge meine Arme um seinen Nacken. "Vielleicht" murmelt er und ich drücke kurz meine Lippen auf seine. "Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein. Ich liebe nur dich" wisper ich gegen seine Lippen und er sieht mir direkt in die Augen.

Seine dunklen, braunen Augen, die mich einfach immer in ihren Bann ziehen.

"Wie kann ich nicht? Du siehst so schön aus und ich bin mir sicher, viele andere Männer begehren dich auch" haucht er und zieht mich, wenn das überhaupt noch möglich ist, näher an sich. Leise kicher ich. "Mach dir keine Sorgen. Mein Herz schlägt nur für dich. Und ich denke nicht, das jetzt noch jemand kommen könnte, den ich mehr liebe, als dich. Dafür bin ich zu tief für dich gefallen"

Es wird still und wir sehen uns nur in die Augen. Alles andere um mich herum blende ich aus und konzentriere mich einzig und allein auf den wunderschönen Mann vor mir.

"Werde meine Königin" wispert Zarrachias und durchbricht die angenehme Stille. "Was?" Hauche ich und er nickt. "Du hast mich schon gehört...ich möchte, dass du mit mir an meiner Seite regierst" "Aber Zacha...ich bin nur ein Bauer. Außerdem bin ich ein Junge, da kann ich nicht deine Königin sein. Ich könnte dir nie ein Kind gebären" Er seufzt. "Das ist mir vollkommen egal. Es ist mir egal, woher du stammst oder was für ein Geschlecht du hast. Außerdem können wir auch adoptieren. Das wäre doch auch was schönes"

Ich denke nach und lehne meinen Kopf an seiner Brust. "Ich würde dich liebend gern heiraten...aber ich will nicht so einen Antrag bekommen" "Huh?"

"Ich will es romantisch und kitschig. Nicht einfach nur so dahergesagt" schmolle ich. "Dann...dann bekommst du deinen Antrag romantisch und kitschig. Versprochen" Ich lächel breit und nicke sofort.

"Ich werde darauf warten"

The King's possession *PAUSIERT*Where stories live. Discover now