Kapitel 31

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Benjamin

"Wilhelm...du solltest zum Arzt" Wieder Mal hänge ich über den Eimer und kotze mir die Seele aus dem Leib, was einfach nur unglaublich widerlich ist. Ich habe schon aufgehört die Tage zu zählen, seit dieses Phänomen aufgetreten ist und nun hat sich das in meinen Alltag eingespielt. Es soll einfach nur aufhören. 

James hat es natürlich wieder Mal mitbekommen und unterstützt mich so gut er kann, auch wenn es mir unglaublich unangenehm ist, dass er mir dabei zusieht, wie ich mir die Seele aus dem Leib kotze. Zacharias hat viel zu tun, weshalb wir uns nicht so oft sehen können und er nicht so viel davon mitbekommt. Okay, er bekommt überhaupt nichts mit und dies nervt mich. Immer wenn ich Zeit mit ihm verbringen will, dann wehrt er mich ab und sagt, dass er viel zu tun hat. Ich kann ja verstehen, dass er als König viel zu tun hat, aber wieso macht es sich diese blöde Kuh bei ihm so bequem? Maya klebt fast schon wie ein Kaugummi an ihm und das bereitet mir ein klein wenig Sorgen. Aber nein, so sollte ich nicht denken. Zacharias würde mir sowas niemals antun. Niemals. 

"Ich brauche nicht zum Arzt" murre ich zu James und er hilft mir auf, nachdem ich mich ein klein wenig beruhigt und nichts mehr in den Eimer entleert habe. "Aber das ist jetzt schon das gefüllt zehnte Mal, wo du dich am Morgen übergeben hast. Du musst zum Arzt. Nicht, dass es was schlimmes ist" sagt er besorgt. Ich seufze etwas genervt und sehe zu ihm auf, ehe ich meine Augen verdrehe und nachgebe. "Meinetwegen"

James sieht mich lächelnd an und hält mir seine Hand hin, welche ich ergreife, um gemeinsam mit mir zum Arzt zu gehen.  Wenig später sitz ich in meinem Zimmer und warte mit James auf den Arzt. "Muss das wirklich sein?" murre ich und sehe James genervt an, da ich absolut keine Lust auf diese Untersuchung habe. Auch wenn es mir schon angst macht, dass ich fast nichts mehr herunterbekomme ohne es auszuspucken. James nickt nur und sieht mich ernst an. Die Tür öffnet sich und ein etwas älterer Mann mit weißem Bart kommt rein. Er verbeugt sich vor mir, weshalb ich ebenfalls kurz mein Haupt senke und ihm einen gewissen Respekt erweise. "Was fehlt unserem König?" fragt mich der Arzt und ich sehe zu James, welcher anfängt zu erklären, was das Problem ist.

Ich sehe den Arzt ständig nur nicken, ehe er sich an mich wendet. "Darf ich?" fragt er und ich nicke nur. Er schiebt mein Gewand etwas nach oben und tastet meinen Bauch ab. Ich zucke stark zusammen, als er eine Stelle mitten auf meinem Unterbauch ertastet.

"Das kann nicht sein.." murmelt er und sieht zu James. Verwirrt sehe ich ihn an. "Was kann nicht sein?" Der Arzt sieht wieder zu mir. "Mir wurde gesagt, dass sie jeden Tag morgens und über den Tag erbrechen müssen. Paar Wochen davor hatten sie Sex mit ihrem Mann. Ihr Bauch ist hart und so wie es mir scheint, entwickelt sich ein Baby in ihrem Bauch" sagt er und mit einem mal wird alles ruhig im Raum. Ich blinzle mehrmals, bevor ich in schallendes Gelächter ausbreche. "Guter Witz Doc! Ich hab noch nie was besseres gehört!" Tränen bilden sich in meinen Augen, dadurch das ich so viel lache und ich wische sie mir weg, sehe zum alten Mann und seine Ernsthaftigkeit erschreckt mich, wodurch ich sofort aufhöre zu lachen. 

"Ich versichere ihnen, dass das kein Scherz ist. Es gibt deutliche Anzeichen, dass sich etwas in ihrem Bauch entwickelt mein König. Ich kann mir zwar nicht erklären wie, aber es entwickelt sich neues Leben in ihrem Leib. Ich müsste sie einmal untersuchen um zu schauen, welchen Entwicklungsstand es hat" sagt der ältere Mann und mit einem mal spüre ich wie die ganze Kraft aus meinem Körper sickert und die Welt schwarz wird. Lange Zeit verbleibt es jedoch nicht so, als Wasser über mich gekippt wird und ich atme hörbar auf und öffne meine Augen, blicke zum Arzt, welcher besorgt dreinschaut. "Ich weiß es ist viel mein König. Jedoch sollten sie aufpassen. Zu viel Stress könnte dem königlichen Kind schaden." Stumm blicke ich zur Seite und kann kaum verkraften, was ich gerade gehört habe.  

Das kann doch nicht wahr sein.

Es ist einfach nicht wahr. Wie soll ich, ein Mann, schwanger sein? Erlaubt sich dieser Arzt ein Spaß mit mir? Aber es könnte nur stimmen. Immerhin weiß ich, wie sich Frauen verhalten, wenn sie am Anfang einer Schwangerschaft sind. Und genau so verhalte ich mich.

Ich lasse die ganze Prozedur über mich ergehen und ziehe mir wenig später mein Gewand wieder an.

"Soweit ich alles ertasten konnte, scheint alles völlig in Ordnung zu sein. Da ich nicht weiß, wie so eine Schwangerschaft bei einem Mann funktioniert, kann ich ihnen nur das sagen, was ich bei den Frauen auch tue. Sie dürfen nur noch bestimmte Sachen essen. Kein Sport mehr. Zumindest, wenn sie weiter in der Schwangerschaft sind. Am Anfang ist dies noch kein Problem. Aber wenn der Bauch deutlich zu sehen ist, sollten sie möglichst aufhören mit Sport. Schwere Gegenstände sollten sie auch nicht mehr tragen. Es wird jetzt eine schwierige Zeit auf sie zukommen. Also wenn etwas ist, egal was es ist, kommen sie zu mir" erklärt er und ich habe das Gefühl, als würde ich jede Sekunde in Ohnmacht fallen.

Das ist einfach zu viel für mich.

Unbewusst wandert meine Hand zu meinem Bauch und tatsächlich fühlt er sich hart an. "Vielen Dank für ihre Hilfe. Wir schätzen es sehr" sagt James und der Arzt nickt, ehe er sich dann erhebt. "Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag eure Hoheit. Und herzlichen Glückwunsch" er verbeugt sich noch einmal und schon ist er verschwunden.

"Wilhelm?" Zögerlich tippt James meine Schulter an und schon stehe ich ruckartig auf und sehe zu meinem Bauch. "Es ist nicht möglich. Verdammt, ich bin ein Mann! EIN MANN! Ich sollte kein Kind bekommen! Nur Frauen bekommen Kinder! Bin ich jetzt ne Frau?! Verdammt...Was wird Zacharias sagen?! Oh er wird mich sowas von umbringen. Sie werden mich verbrennen, da sie mich für einen Hexer halten! Oder noch besser, erhängen! Steinigen, foltern, Köpfen was weiß ich! Sie werden mich-" "Wilhelm!" Ruft James laut, da ich anfange, in Panik zu geraten und gar nicht mehr aus meinem Rausch komme.

"-mich umbringen, Zacharias wird mich hassen! Er wird uns hassen! Er wird mich ekelhaft finden und-" "WILHELM!" Auf einmal spüre ich einen Schmerz an meiner Wange und ein lautes Klatschgeräusch ertönt. Mit großen Augen sehe ich ihn an und langsam geht meine Hand auf meine Wange. "Oh mein...es tut mir so leid Majestät! Ich hätte dich nicht schlagen sollen! Bitte sag Zacharias nichts!" Panisch sieht er überall hin, nur noch zu mir. Langsam atme ich tief ein und aus. "Nein...danke. Hättest du das nicht getan, wäre ich wohl richtig in Panik versetzt gewesen und hätte mich nicht mehr beruhigt" Murmel ich und setze mich langsam wieder hin. "Du darfst Zacharias erstmal noch nichts sagen. Ich muss erstmal selber damit klar kommen. Und dann...will ich ihn überraschen" ich fange an zu lächeln und starre auf einen Punkt am Boden.

Ein Baby.

In mir.

Wie bizarr es sich doch anhört. Wie unreal es ist. Und dennoch habe ich solch ein Wunder in meinem Bauch. Obwohl. Ich bin auch in der Zeit zurück gereist, also unmöglich finde ich ist jetzt gar nichts mehr.

Ein Mann schwanger.

Darauf muss man erstmal klar kommen.

The King's possession *PAUSIERT*Where stories live. Discover now