Kapitel 32

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Benjamin

Nachdenklich sitze ich am Essenstisch und stochere wieder Mal im Essen herum, bekomme keinen Bissen herunter, zu sehr haben mich meine Gedanken eingenommen.

Wie soll ich Zacharias sagen, dass ich schwanger bin? Mit einer kleinen Socke? Mit einem Kuchen? Einfach sagen? Mit Gesten? Mit einem Schnuller? Obwohl, gibt es in dieser Zeit überhaupt schon Schnuller? Ich glaub, ich sage es ihm einfach. Dann muss ich nicht backen oder sonstiges machen. Aufwendig, dafür bin ich einfach zu faul. Ja. Dann sage ich es ihm. Heute Abend.

"Wilhelm, möchtest du nichts essen?" Fragt Zacharias mich auf einmal, ich schaue auf und bemerke, dass Zacharias mich anschaut. "Huh?" Frage ich, da ich nicht so genau zugehört habe, was er mich gefragt hat.

"Ob du nichts essen möchtest" wiederholt er seine Frage und ich schaue auf meinen Teller, welcher noch voll ist, während die von den anderen fast schon geleert sind. "Eh...doch doch, ich war gerade nur mit den Gedanken woanders" sage ich verlegen und lächel ihn an.

Er wäre der perfekte Vater. Das weiß ich einfach. Er ist so liebevoll und einfühlsam, ich denke, er wird unseren Sohn oder unsere Tochter lieben. "Was lächelst du ihn so gruselig an?" Schnaubt Maya und ich strecke ihr die Zunge heraus. "Das geht dich gar nichts an" zische ich. "Übrigens, morgen findet ein Fest statt, dort kommt das Volk hier hoch zum Schloss. Es wird unser Gründungstag gefeiert. Also ziehe dich schick an" grinst Zacharias mich erfreut an und erfreut nicke ich. "Oh ja, gerne! Ich freue mich jetzt schon, mit dem Volk gemeinsam zu feiern"

Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch nicht geahnt, was alles noch auf uns zukommen wird.

"Gut" lächelt er und isst noch etwas. Er schaut kurz zu Maya und dann wieder zu mir und lächelt mich sanft an. Ich lächel auch und fange dann an, doch noch ein wenig zu essen. Ein wenig später begebe ich mich dann auf unser Gemach und stelle mich vor dem Spiegel, um mich meinen Körper betrachten zu können.

Langsam ziehe ich das Gewand hoch und sehe zu meinem Bauch, welcher schon eine kleine Wölbung aufweist und ich fange an breit zu lächeln. Es hat zwar einige Tage gedauert, um wirklich zu realisieren, dass dort etwas in mir heran wächst, dennoch habe ich das kleine Wesen schon in mein Herz geschlossen. Ich habe endlich erkannt, dass es ein Geschenk ist. Ein Geschenk, was ich wirklich wertschätzen sollte. 

Vorsichtig streichel ich über meinen Bauch und spüre die warmen Gefühle in mir, die ich seit neuestem empfange, wenn ich an das Kind denken muss.

Ich hoffe, dass auch Zacharias ihn oder sie so akzeptiert wie ich.

Ich lasse mein Gewand wieder herunter und gehe dann hin und her, während ich mir die Worte zurecht lege, die ich Zacharias heute Abend sagen werde.

(...)

Aufgeregt suche ich Zacharias im ganzen Schloss. Nun ist es an der Zeit, es ihm zu sagen und ich bin verdammt nervös. Ich schaue in jedem Zimmer nach, da er in unserem Schlafgemach nicht ist. Etwas Unbehagen komme ich in den Viertel an, wo Maya untergebracht ist, da dies die letzte Möglichkeit sein könnte, wo er sich befinden kann.

Auch hier klappere ich jede Tür ab und zuletzt bleibt Mayas Zimmer noch zur Auswahl. Als ich ihrer Tür immer näher komme, höre ich gedämpft Gelächter. Ich bleibe dicht an ihrer Tür stehen und öffne sie einen Spalt, jedoch bleibe ich verdeckt und lausche den Stimmen.

Warte...das ist doch Zacharias Stimme. Also ist er doch hier. 

"Oh man. Hast du ihn heute beim Essen beobachtet? Er sah aus wie ein alberner Hofnarr" lacht Maya und ich wunder mich, wen sie meint. "Dann musst du ihn Mal nachts neben dir haben! Er sieht aus wie ein....wie ein Schwein! Er grunzt ganz komisch und Sabber läuft aus seinem Mund" spöttisch lacht Zacharias. 

The King's possession *PAUSIERT*Where stories live. Discover now