Kapitel vier

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Ganz langsam drehte ich mich um und hörte wie sie wieder anfingen zu reden.
Auf meinem Rücken fanden sich die verschiedensten Muster wieder. Mal waren es Kästchen die abwechselnd gepunktet oder gestreift waren. Es gab aber auch Sterne oder Dreiecke. Genauso gab es Wellen die zwischendurch immer mal zu Punkten wurden. Natürlich gab es auch ganz klassische Narben. Es gab aber auch Narben die dann eine Schlaufe hatten.
„Wer war das?" fragte der Schreier.
Ich war nicht gewollt auf diese Frage zu antworten.
Ich zuckte also mit den Schultern.
Ich lief auf meine Sachen zu und wollte sie wieder anziehen als die Tür aufging.
Die Frau die uns am Anfang begrüßt hatte kam rein.
Ich sah aus dem Fenster. Die Gäste waren verschwunden.
Ich war einerseits glücklich darüber da mich viele Menschen (vor allem viele Männer leicht panisch machten) andererseits war ich auch traurig da mir niemand helfen konnte. Ich bezweifelte zwar stark das jemand gekommen wäre aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Ich wollte grade das Kleid wieder anziehen als mich einer der Männer hinter dem Sofa etwas fragte.
Leider war ich so in Gedanken versunken das ich ihn nicht hörte.
„Wie bitte?" fragte ich ihn.
„Du weißt nicht wer dir das angetan hat oder?" fragte er mich.
Ich atmete tief durch.
Sollte ich sie belügen?
„Ich würde garnicht erst versuchen zu lügen. Ich rieche jede Lüge Kilometer weit gegen den Wind." meinte die Frau dann.
Ich schaute sie kurz an.
Sie hatte eisgraue Augen und sie sahen wirklich so aus als könnten sie jede Lüge sehen.
Es war klar das die Männer auf und hinter dem Sofa ihre Kinder waren, auch wen die meisten eisblaue Augen hatten, doch die Gesichtszüge und die Haare hatten sie von ihr. Oder zumindest die meisten.
Ihr schwarzes langes Haar wellte sich über ihre Schulter und ging ihr bis zur Taille. Sie war relativ groß und ich schätzte sie auf 1,80.
„Ich habe eine Vermutung..." murmelte ich leise.
Ich fühlte mich so beschissen. Ich hatte nicht mal meinem besten Freund etwas davon erzählt geschweige denn ihm die Narben gezeigt. Nach dem er meinen Rücken gesehen hätte wäre er wahrscheinlich schreiend davon gelaufen. Der Junge war echt empfindlich und hätte wahrscheinlich sein Leben lang Alpträume gehabt.
Dann fiel mir etwas ein.
Ich hatte vergessen meine Medikamente zunehmen.
Ich hoffte man sah es mir nicht an.
„Kann ich mich jetzt wieder anziehen?" fragte ich. Allein das ich diese Frage fragte war lächerlich.
Ich wollte grade das Kleid wieder anziehen als der Typ vom Strand es mir verbot. Gedanklich nannte ich den Strand.
Kreativ wie eh und je.
„Du wirst einen von meinen Jungen zum Mann nehmen." meinte die Frau dann plötzlich.
Ich hatte grade auf mein Bein geschaut um zugucken ob es aufgehört hatte zu bluten. Tatsächlich hatte es das auch.
Ich schleuderte mit meinem Gesicht zu ihr.
Dann überlegte ich ob ich zur Tür rennen sollte, schließlich war die Mutter ja auch reingekommen.
Ich tat es. Ich rannte zur Tür.
Mein schmerzendes Bein ignoriert ich.
Ich riss sie auf und rannte los.
Ich hörte einen Schuss und ich drehte mich um.
Es hatten Wachen vor der Tür gestanden.
Dann spürte ich es.
Eine Kugel hatte mich erwischt.
Dieses Mal aber viel gefährlicher.
Sie hatte mich am Bauch erwischt.
Das Blut lief wahrscheinlich aus der Wunde wie verrückt. Ich spürte wie das Kleid an mir klebte.
Ich rannte weiter. Kam aber nicht weit.
Zum einem weil der Strand mich erwischte und zum anderen weil mir schwarz vor Augen wurde.
Ich hatte Zuviel Blut verloren.
Ich kippte um.

Ich öffnete die Augen und lag auf dem Podest.
„Merda." ich richtete mich auf und presste die Hand auf meinen immer noch Blutenden Bauch.
Na ganz toll.
Ich sah das die Männer mich anschauten.
Ich zog eine Grimasse.
„Cara. Du musst dich für einen entscheiden." sagte sie dann.
Ich schüttelte den Kopf.
„Geh näher hin. Schau dir jeden genau an und dann sagst du mir was für und was gegen ihn spricht."
Am liebsten hätte ich jetzt gesagt ich wäre lesbisch, doch das wäre leider gelogen und wenn die Mutter wirklich lügen riechen konnte wollte ich nicht wissen was dann mit mir passieren würde.
Ich lief also auf sie zu.
Ich kam erst zu Adam.
„Adam, richtig?" fragte ich.
Er nickte.
Ich wusste das er groß war.
Er hatte schwarze Locken und braune Augen. Wenn man genauer hinsah sah man in seinen Augen graue Sprenkel.
„Schwimmst du?" fragte ich ihn da mir sein Kreuz aufgefallen war.
„Ja" sagte er.
Ich lächelte triumphierend. Das war natürlich ein Pluspunkt für ihn da ich auch schwimmen ging.
Ich schätzte ihn auf 23 Jahre. Er war zwar jünger als ich, aber mich störte das nicht.
Ich lief weiter.

„Wie.." er unterbrach mich.
„Gabriel." sagte er dann.
Er hatte diesen strengen Unterton.
Er hatte blondes Haar. Das hatte er von seinem Vater. Er hatte blaue Augen. Sie waren nicht eiskalt. Das war ein Pluspunkt da man in seinen Augen Emotionen sah.
Sein Körper war gut gebaut und auch bei ihm sah man die Muskeln. Ich schaute zu den anderen und sah das sie ebenfalls alle gut gebaut waren.
Ich schätzte ihn auf 25 Jahre und auf 1,90 groß.
Ich ging weiter.

„Mattis." sagte er. Mir gefiel der Name. Alleine für den Namen bekam er einen Pluspunkt.
Er hatte blonde Locken und die grauen Augen seiner Mutter geerbt.
Er sah wirklich heiß aus und auch er sah aus als ob er schwimmen würde.
„Du gehst auch schwimmen oder?" fragte ich.
Er lächelte und nickte.
Ich schätzte ihn auf 26 Jahre.

Ich ging zum nächsten.
Ich konnte nicht fassen das ich das wirklich tat.
„Jason" meinte er. Er hatte eine weiche Stimme, doch ich war mir sicher das er auch anders konnte.
„Du bist der älteste von euch oder? Also die, die vor dem Sofa sitzen." fügte ich hinzu.
„Ja. Von den die vor dem Sofa sind bin ich der älteste." antwortete er.
Er hatte einen Boxerschnitt, aber es stand ihm.
Die Augen waren eisblau und strahlten nur minimale Wärme aus.
Sein Körper war sehr gut gebaut. Von denen die ich gesehen hatte, hatte er am meisten Muskeln.
Ich schaute zu den beiden Männern die noch kamen, der ausraster war allerdings mit mehr Muskeln ausgestattet.
Ich würde sagen er war 31 Jahre.

Was ich dachte, war einfach absurd. Der ausraster war mit mehr Muskeln ausgestattet.
Ich schüttelte über meine eigene Dummheit den Kopf. Ich sollte mir Gedanken machen wie ich hier rauskam oder wie ich an meine Medikamente kommen sollte.

Ich ging weiter.

„Nathan." sagte er
Ich nickte. Es war ein schöner Name, allerdings heißt mein ex Natalio. Ich schätze ich könnte ihn nie anschauen ohne das ich an ihn denken musste.
Er hatte schwarze, glatte Haare. Seine Augen waren blau.
Ich sah das er tattoos hatte. Bei den andern hatte ich nicht darauf geachtet. Ich schaute zu ihnen und sah auch bei ihnen tattoos.
Er war schätzungsweise 30.

Ich ging weiter.
Der Strand war dran.
„Seth." sagte er.
Er war der jüngste.
„Du bist der jüngste oder?" fragte ich. Er nickte.
Er hatte blondes Haar und blaue Augen. Seine Augen strahlten Wärme aus.
Er war ungefähr 1,85 und hatte nur zwei Tattoos.

Als ich weiter ging schluckte ich schwer.
„Elia." sagte er.
Er war der, der mir am meisten Angst machte. Allerdings war er auch der heißeste. Er hatte so kalte Augen das ich dachte ich wäre in Alaska. Ich suchte nach etwas Wärme doch ich fand keine.
Er hatte auch schwarze Locken die wirklich hübsch waren. Sie passten perfekt zu seinem Gesicht.
Er war groß und verdammt sportlich.
Er hatte viele Tattoos.

Und dann spürte ich das ich zu viel Blut verloren hatte.
Es wurde alles schwarz.

The live with a MafiafamilyWhere stories live. Discover now