Kapitel zweiunddreisig

1.7K 30 0
                                    

Mit zitternden Händen nahm ich die Waffe die auf Elias schlaftisch lag und schloss kurz die Augen.
Unten hörte ich Gebrüll, Männerstimmen und Fußgetrampel. Die Waffe steckte ich in mein Kleid. Es gab eine extra Waffenhalterung.
Irgendwie war das krank und gleichzeitig war es so praktisch.
Ich ging die Treppe wieder runter und zuckte zusammen als ich einen Schuss hörte und darauf ein Schrei. Ich lief Richtung dem Zimmer. Ich sah wie Elia und dem Rest seinen Brüdern eine Waffe an den Kopf gehalten wurde. Die Frauen hatten sie getrennt und hielten ebenfalls eine Waffe auf sie.
„Wo ist die Frau!" schrie Claudio. Keiner Antwortete ihm.
„Ok, dann werden wir zu anderen Mitteln greifen." er machte eine Handbewegung und Zooey wurde zu ihm geschubst. Ich schluckte blieb aber in Deckung. 
„Sag es mir und ihr wird nichts passieren, wen doch dann..." er sprach nicht weiter und hielt Zooey stattdessen eine Waffe an den Bauch. Ich schluckte. Als ich hörte wie er seine Waffe entsicherte trat ich in den Raum. Ich hielt Körperspannung. Nichts bewegte sich oder fing gar an zu zittern.
Wie oft hatte ich so eine Situation schon geübt?
Wie oft hatte ich so eine Situation schon durch erlebt und überlebt?
Eindeutig zu oft!
Ich schaute Claudio in die Augen. Im Augenwinkel konnte ich sehen das sich Elia anspannte. Seine Muskeln waren deutlich zu erkennen und sein Hemd würde gleich platzen.
„Dann hätten wir ja jetzt alles was wir brauchen. Sucht sie ab!" befahl er und ein Mann kam auf mich zu.
„Niemand fast sie an!" brüllte Elia und ich wäre beinahe zusammen gezuckt.
Er bäumte sich auf und musste von drei Leuten gleichzeitig festgehalten werden.
Er starrte Claudio wütend an. Dieser fing an zu lachen.
„Gefällt dir es etwa nicht wen ich so etwas mache?" fragte er und strich mir über die Wange. Elia zitterte. Mein Blick huschte zu ihm und  als er mich ebenfalls anschaute schüttelte ich fast unmerklich mit dem Kopf. Er starrte mich noch kurz an dann hörte er auf zu zittern. Claudio war überrascht.
„Plötzlich will er also nichts mehr von seinem Stern?" fragte dieser dann.
Elia sagte nichts und seine Miene verschloss sich.
„Du kannst sie haben, dann muss ich mich immerhin nicht um die Plagen kümmern die sie in sich trägt." sagte er kalt. Ich hoffte das er log. Ich hoffte das er nur spielte und nichts davon ernst meinte.
Ich tastete nach meiner Waffe. Unauffällig nahm ich sie in meine Finger. Es wäre dumm zu schiessen. Es waren doch so viele. Ich hätte garkeine Chance gegen sie.
Ich nahm die Waffe in die Hand und zielte auf Claudios Hinterkopf. Er hatte sich grade nämlich zu seinem Bruder Pasquale gedreht. Ich drückte ab.
Die Liebe war so etwas dummes!
Währe ich nicht verliebt, wäre ich garnicht in solch einer Situation!
Ich würde wahrscheinlich irgendwo im Ausland hocken und einen Krieg ausführen den ich nicht begonnen hatte, wofür ich aber zahlen musste.
Ich hatte geschossen obwohl es taktisch so dumm war. Ich hatte fast garkeine Chance zu gewinnen.
Claudios lebloser Körper fiel auf den Boden.
„Merde" murmelte ich und fing dann einfach an zu schiessen. Ich versuchte die Leute so anzuschießen das ich sie nicht tötete.
Elia schrie irgendetwas. Immer und immer wieder, doch es war einfach zu laut. Eine Person kam auf mich zu. Ich schoss immer und immer wieder, doch er lief einfach weiter.
Sie mussten Westen tragen, welche sie vor Schüssen beschützte.
„Santa merda" murmelte ich erneut und zielte dann auf sein Bein. Ich traf und er ging zu Boden.
Ich wollte die Waffe nachladen aber die Patrone war leer.
Die Männer umzingelten mich. Ich hatte garkeine Chance.
Ich setzte mein Leben aufs Spiel und das nur wegen einer Person.
Einer wollte mich entwaffnen. Ich ließ es zu. Sie würden mich töten.
Elia sah ich nicht mehr denn ich wurde sofort aus dem Raum geführt.
Tränen sammelten sich in meinen Augen als ich Schüsse und einen grauenvollen Schrei hörte. Mein Herz zog sich zusammen.
In meinen Ohren hörte ich ein lautes piepen. Ich musste etwas tun.
Ich schaute mich um. Es waren nur zwei Leute hier. Der eine führte mich und der andere passte auf das nirgendwo her Leute kamen.
Ich machte eine geschickte Handbewegung und sofort ließ mich der Typ los. Innerhalb von zwei Sekunden lag er bewusstlos auf dem Boden. Ich lief leise zu dem anderen der nichts mitbekommen hatte und hielt ihm den Hals solange zu bis er Ohnmächtig wurde.
Ich nahm mir die beiden Pistolen und Schlich zurück zu dem Esszimmer.
Ich hörte weinen und lachen.
„Das habt ihr verdient. Und deine Schlampe wird leiden. Sie ist schwanger nicht wahr? Ich überlege was schlimmer ist. Die Kinder im ihrem Bauch zu verlieren oder erst nach der Geburt? Was sagst du?" ich hörte ein Stöhnen.
Dann einen weiteren Schuss.
Tränen verschleierten meine Sicht und ich wischte sie verärgert weg. Mein Atem verlangsamte sich und dieses Mal war ich schlauer. Ich würde nicht einfach so in dieses Zimmer stürmen und denken ich würde es schaffen. Ich lief Richtung Ausgang des Hauses und erledigte erst die Leute vor dem Haus. So leise es ging erledigte ich immer einen nach dem anderen.
Vorsichtig und leise.
Als ich wieder ins Haus kam hörte ich immer noch das Lachen und viele Herzzerreißende Schrei. Ich lief los. Ich rannte und man hörte eindeutig meine Schritte. Die ersten Leute kamen mir entgegen und ich knallte sie ab ohne mit der Wimper zu Zucken.
Ich stürmte in den Raum und sah Elias Vater auf dem Boden liegen.
Ich schlich mich an Pasquale an und hielt ihm die Pistole an den Kopf.
„Waffe fallen lassen und dann die Hände in die Luft!" knurrte ich.
„Wehe einer von euch bewegt sich!" zischte ich seine Handlanger an.
Pasquale ließ die Waffe fallen und hielt dann die Hände in die Luft.
„Waffen fallen lassen und dann zu der Wand." blaffte ich die anderen Männer an.
Sie taten was ich von ihnen wollte und Elia stürmte zu seinem Vater.
Die anderen vergebenen liefen zu ihren Frauen und Seth ging zu seiner Mutter. War ich froh das Noemi und Antonia nicht hier waren.
Ich war nur eine Sekund nicht vollkommen konzentriert und diesen Moment nutzte Pasquale aus.
Er warf mich auf den Boden. Die Schmerzen waren unerträglich. Ich spürte wie die Kinder heftig traten.
Ich hörte einen Schuss und dann eine Stimme die ich nicht zuordnen konnte.
Warum?
Warum immer ich?
Warum passierte das mir?
Es wurde alles schwarz.

The live with a MafiafamilyWhere stories live. Discover now