Kapitel vierundzwanzig

2.1K 35 1
                                    

Ich schaute auf den Wecker. 6:30 Uhr. Ich wollte Elia nicht wecken und nahm mir die erstbesten Sachen aus der Tasche. Ich zog mich unten an und nahm dann den Autoschlüssel und den Geldbeutel von meinem Mann. Ich stieg ins Auto und fuhr zum nächsten Supermarkt. Ich kaufte Wasser, Saft und die Sachen die ich zum kochen brauchte. Brötchen nahm ich auch mit.
Ich bezahlte und fuhr wieder nachhause. Zuhause legte ich alles in den Kühlschrank und fing dann an Frühstück zu machen.
„Hier riecht es aber gut." hörte ich Elia. Ich drehte mich um was ein Fehler war da er kein T-Shirt an hatte.
„Genug gestarrt?" fragte er mich. Ich war mir sicher das ich rot anlief, wie peinlich! Er lachte.
Ich wendete mich wieder dem Frühstück zu.
„Du kannst den Tisch decken." gab ich ihm eine Aufgabe, damit er mich nicht beobachten konnte. Grade als ich das erste mal in mein Brötchen beißen wollte klingelte sein Handy.
„Echt jetzt?" fragte ich ihn. Er schaute mich entschuldigend an.
„Ja?" meldete er sich.
„Der kann sich mal am Arsch lecken!" interessantes Gespräch.
„Nein! Ich werde meinen Urlaub genießen." meinte er dann. Kurz darauf legte er das Telefon weg.
„Wer war das?" fragte ich ihn.
„Seth." sagte er.
Die nächsten Tage verbrachten wir damit das Haus zu renovieren. Es ging langsamer als ich gehofft hatte. Wir hatten grade mal das Wohnzimmer neu gestrichen und möbliert.
„Ich finde die Küche sollte so aussehen." wir saßen grade auf der Couch und schauten uns Kataloge an. Er hatte den Arm um meine Schulter gelegt. Ich zeigte auf eine Küche die sehr modern aussah und in schwarz gehalten war.
„Wenn du das möchtest." meinte er. Es waren jetzt fünf Tage um und in den Tagen waren wir uns näher gekommen.
„Elia." sagte ich und unterbrach mich selber.
„Was ist los?" fragte er.
„Du hast mich immer wieder gefragt was passiert ist. Also früher." sagte ich stockend.
Er schaute mich aufmerksam an.
„Was willst du wissen?" fragte ich dann.
„Wenn es geht erzähl mir von dem Baby."
„Für die Ärzte ist es ein Wunder gewesen das sie es überlebt hat. Marcella war eine Kämpferin bis zum letzten Atemzug. Deshalb habe ich sie auch so genannt." er wischte mir eine Träne vom Gesicht.
„Naja, ich war im vierten Monat schwanger und hatte keine Idee von wem oder ob ich das Kind überhaupt behalten sollte. Ich habe mich nur dafür entschieden weil.... Meine Mutter.... sie hat sich immer ein Enkel gewünscht. Wir hatten eine alte Bekannte. Ich habe sie aufgesucht und einen DNA Test gemacht. Sie hat mir geholfen herauszufinden wer Luis ist. Als ich gehört habe das er von der Mafia ist habe ich mich dazu entschlossen sie alleine großzuziehen. Die Geburt war grausam. 38 Stunden Wehen hatte ich. Dann konnte ich sie in meinem Arm halten. Sie ist zwei Tage später an einem Herzversagen gestorben." Elia nahm mich in den Arm.
„Das tut mir so leid." flüsterte er in mein Ohr. Die nächsten Tage vergingen so schnell und wir waren nicht mal im Ansatz fertig. Bis jetzt hatten wir Wohnzimmer, Küche und ein halb fertigen Flur.
„Müssen wir wirklich nach Hause?" fragte ich meinen Mann.
Er gab mir einen Kuss.
„Wir kommen wieder." versprach er mir.
Ich nickte. Die zwei Wochen hatten unserer Beziehung gutgetan. Ich hatte mich ihm geöffnet. Ich hatte ihm von Marcella erzählt und wir hatten uns gut verstanden. Es war als ob wir ein ganz normales Ehepaar waren. Die Fahrt war lang und der Flug war noch länger. Wir redeten über das Haus. Grade als wir in seinem Wagen saßen wurde er angerufen.
„Wir haben einen Auftrag." hörte ich Adam. Ich schaute aus dem Fenster.
„Wir müssen einen kleinen Zwischenstopp machen. Aber das gute ist du musst nur im Auto sitzen." meinte er. Ich nickte.
Im Radio kam mein Lieblingslied und ich sang mit. Als wir an einer Lagerhalle ankamen gab er mir noch einen Kuss und befahl mir im Wagen zu warten. Ich nickte.
Was sollte ich jetzt machen? Es dauerte sicherlich noch, bis er wiederkommen würde. Ich hörte Schüsse.
Was war da los? Ich sah wie Leute in die Halle stürmten. Entweder waren das die guten oder die bösen. Ich suchte in dem Auto nach einer Waffe und fand im Handschuhfach tatsächlich eine. Ich lud sie und stieg aus dem Auto.
Ob das dumm und riskant war? Mit tausendprozentiger Wahrscheinlichkeit.
Die Tür ging auf und mein Mann und Adam und Linus folgten ihm. Sie waren alle samt voller Blut.
„Was hattest du den damit vor?" fragte mich Linus lachend.
Dann sah ich eine weitere Person die aus der Halle kam. Sie zählte mit einer Waffe auf meinen Ehemann. Ohne lange zu überlegen drückte ich den Hebel und ein Schuss war zu hören. Ich sah den Mann auf den Boden fallen, wie eine Marionette, welcher die Fäden durchgeschnitten wurden. Die Brüder drehten sich um und als sie sich wieder zu mir drehten stand die Verwunderung in ihren Gesichtern. Ich schloss kurz die Augen. Ich hatte grade ein Leben beendet. Hätte ich das aber nicht getan läge jetzt mindestens mein Mann auf dem Boden.
„Ich war bei Militär, schon vergessen?" fragte ich ruhig. Ich hatte das schon so oft getan.
„Wir sollten nach Hause fahren." meinte Adam. Ich stieg in Elias Wagen. Die Pistole legte ich zurück in das Fach wo ich sie her hatte.
„Ist das dein Blut?" fragte ich ihn.
„Das meiste nicht." antwortete er mir. Ich nickte. Die Fahrt war still. Wir fuhren die Einfahrt hoch und ich sah das Antonia in der Tür stand. Ich sprang aus dem Auto und rannte auf sie zu. Wir umarmten uns.
„Die Madam nimmt aber viel Platz in Anspruch." meinte ich lachend.
„Sprichst du etwa schlacht über dein Partenkind?" hörte ich Ruben sagen.
Ich schaute Antonia fragend an.
„Wenn du möchtest..." ich ließ sie nicht ausreden.
„Ja, ich will." es fühlte sich an wie bei einer Hochzeit. Sie umarmte mich. 
„Wie war der Urlaub?"
„Wirklich schön." meinte ich. Sie nickte.
Die Brüder liefen an mir vorbei.
„Du hat grade eine eiskalte Killerin umarmt." meinte Adam.
„Ansonsten wäre jetzt mindestens einer von euch Tod." meinte ich.
„Lass doch meine Frau in Ruhe." meinte mein Mann.
„Wir sollten Vater berichten." meinte Linus dann. Elia nickte. Ich ging mit ihm rein und verließ ihn dann aber um in die Küche zu gehen.
„Komm. Wir haben einen Termin." meinte Elia. Er war in die Küche gekommen.
Er nahm mich an die Hand.
„Ich würde sagen da sind zwei Babys in ihrem Bauch. Herzlichen Glückwunsch." sagte die Ärztin. Ich schluckte.
„Soll ich die Bilder ausdrucken?" fragte sie.
„Ja." sagte Elia.
Als wir den Raum verließen gab er mir einen Kuss.
„Ich brauche Zeit für mich." sagte ich und lief davon. Ich fand mich im Meer wieder. Das Wasser war Arschkalt,also genau das was ich brauchte. Tränen rannten mir das Gesicht runter und ich tauchte mit dem Kopf unter. 
Ich kam nach einer Weile wieder aus dem Wasser und ging in das Haus. In unserem Zimmer stellte ich mich unter die Dusche. Das warme Wasser lief über meinen Körper. Ich strich über meinen Bauch.
Da waren also meine beiden Kinder. Ich schluckte. Als ich aus der Dusche kam zog ich mich an und suchte Elia. Er saß mit all seinen Brüdern an einem Tisch. Jeder hatte ein Bier vor sich stehen und die Ultraschallbilder lagen in der Mitte.
Eliza kam auf mich zu.
„Wir sollten ein Stück gehen." meinte sie.

The live with a MafiafamilyWhere stories live. Discover now