Kapitel neunzehn

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Ich musste eingeschlafen sein da ich Elia hörte wie er versuchte mich zu wecken.
„Ich bin wach. Ich bin ja schon wach." murrte ich.
„Wir sind da." meinte Elia.
Ich atmete tief durch.
„Kann ich wirklich so zum Standesamt gehen?" fragte ich. Mein Kleid war zerrissen und über meinem Gesicht lief Blut. Ich war nicht ganz sicher ob die uns trauen würden, was ich auch nicht so schlimm fände.
„Was ist wen ich nein sage?" fragte ich Elia.
„Das willst du garnicht wissen." meinte er. Na ganz toll.
Wir gingen rein und leider eilte Elias Ruf ihm voraus. Er hatte bloß seinen Nachnamen sagen müssen und schon waren wir dran.
Ich hörte nicht zu was die Tante laberte aber als Elia ja sagte horchte ich auf.
„Cara-Ariella Esposito möchten sie Elia Rizzo zu ihrem Mann nehmen?" fragte sie mich.
Wollte ich das? Eigentlich wollte ich nein sagen, aber als ich Elias Blick sah nickte ich.
„Ja, ich will." meinte ich. Ich wollte es nicht.
Elia steckte mir den Ring an und sprach sein Ehegelübde. Ich hörte nicht zu und steckte ihm den Ring an.
„Ich, ich sage einfach das selbe wie du." meinte ich. Ich sah das die Frau schmunzelte und Elia mich anfunkelte.
„Welchen Nachnamen wollen sie den annehmen?" fragte sie uns.
Wir sagten gleichzeitig unseren Nachnamen.
„Ja. Wir nehmen Rizzo" beugte ich mich dann. Sie lächelte uns an und wir gingen raus.
Als wir im Auto saßen konnte ich immer noch nicht glauben was da grade passiert war. Elia fuhr los und wir blieben eine Weile schweigend.
„Für die Kirche würde ich mir was besseres Ausdenken wie: ich sage einfach das selbe wie du." meinte Elia.
„Ich fand das war ein tolles Gelübde." er lachte.
„Die Trauung in der Kirche ist morgen." erklärte er mir.
„Welcher Tag ist heute?"
„Dienstag." danach wurde es wieder still im Auto.
„Die Hochzeitsnacht ist..." er ließ mich nicht ausreden.
„Wir sind jetzt verheiratet, also ist sie dementsprechend auch heute." ich wollte das nicht, doch ich schätze das war ihm egal.
„Welches Datum haben wir?" fragte ich.
„Der 05.06" meinte er. Morgen war mein Geburtstag und ich sollte meine Periode bekommen. Das wusste ich aus dem Kopf.
Es wurde wieder still im Auto.
„Was ist mit Luis, kommt er auch?" fragte ich. Ich hoffte nicht.
„Er kommt auch." mit diesem Satz zerbrach meine Hoffnung.
„Wieso ich?" fragte ich dann.
„Was, wieso du?" stellte er eine Gegenfrage.
„Warum habt ihr mich genommen und nicht eine der anderen Kellnerinnen die da waren."
„Erinnerst du dich als du mich auf der Straße angerempelt hast?" fragte er. Ich nickte. Wie sollte ich das vergessen.
„Da bist du mir schon ins Auge gefallen. Du hast garnicht verängstigt geschaut. Danach habe ich beobachtet in welchen Laden du gegangen bist und wir haben deinen Freund für unsere Party geholt. Es war nicht geplant das du angeschossen wirst aber naja." ich hatte ihn angerempelt und deshalb ist das alles passiert? Ich war sprachlos.
Den Rest der Autofahrt schwiegen wir und als wir ankamen, liefen uns die ganze Familie entgegen. Ich wollte doch nur auf Klo und dann Duschen gehen.
Ich stieg aus und Antonia lief auf mich zu. Ihr Bauch war echt gewachsen.
„Ich würde dich echt gerne umarmen, aber ich habe keine Lust mich umzuziehen." meinte sie lachend und ich lachte mit. Dann fiel ihr der Ring auf. Sie schaute mich aus großen Augen an und ich schüttelte den Kopf.
Zooey kam auf mich zu. Alisha und Mari folgten ihr auch ihnen viel der Ring auf doch auch sie sagten nichts.
„Ich gehe duschen." meinte ich zu Antonia und sie nickte. Ich lief zum Haus und dann hoch in das Zimmer. Oben angekommen rannte ich auf Klo. Danach zog ich das Kleid aus und zog warf den Ehering auf die Waschbecken Ablage und ging unter die Dusche. Ich hatte am ganzen Körper offene Wunden und es tat höllisch weh als das Wasser durchlief. Doch das warme Wasser entspannte auch meine Muskel. Ich kam wieder aus der Dusche raus und stellte mich so vor dem Spiegel das ich meinen Rücken sehen konnte. Über all waren blaue Flecken, manche waren auch rot. Ich wickelte mich in ein Handtuch und lief zum Kleiderschrank und zog mich an. Auch meinen Ehering weil ich mir nicht sicher war ob ich noch mehr blaue Flecken haben wollte. Ich öffnete die Tür und spürte eine Männerhand auf meiner Schulter liegen. Ich überlegte nicht lange und schleuderte den Mann auf den Boden. Als ich sah wer da auf dem Boden lag tat es mir sofort leid.
Ich ließ mich zu Seth auf den Boden sinken.
„Das hat so geknallt. Alles gut?" fragte ich. Er nickte nur. Ich hörte wie jemand die Treppe hochkam und drehte mich hin.
„Was ist passiert?" fragte Adam. Elia stand hinter ihm.
„Ich wollte sie erschrecken. Hat aber nicht so gut funktioniert." erklärte Seth.
Ich stand auf und mir wurde schwarz vor Augen. Ich öffnete sie wieder und sah Elia neben mir knien. Ich stand erneut auf. Dieses Mal langsamer.
„Ich bin nur zu schnell aufgestanden." versuchte ich mich rauszureden. Das stimmte ja auch. Da Elia trotzdem bestanden hatte zur Ärztin zu gehen saß ich jetzt auf der weißen Liege. Ein Telefon klingelte und es war Elias. Er verließ den Raum.
„Ich habe eine Krankheit. Deshalb brauche ich Medikamente. Die Krankheit heißt Colites Ulzerosa, da ich in einem Schub bin brauche ich 50mg Kortison,125 mg Azathioprin und 3 Gramm Salofalk." Ich war überrascht das ich es gesagt hatte. Die Ärztin nickte und ging zum Medikamentenschrank.
„Braucht sie Medikamente?" fragte Elia und ich zuckte zusammen.
„Nein. Alles gut. Sie wollte nur etwas nachschauen und ich bin kerngesund. Wir können gehen." meinte ich.
„Ich muss noch kurz alleine mit der Ärztin sprechen." meinte er zu mir und wollte mir einen Kuss geben. Ich entzog mich dem gekonnt. Ich ging vor die Tür und sah Antonia und Ruben auf mich zukommen. Antonia sah verärgert aus.
„Was ist los?" fragte ich sie.
„Wegen Natalio darf ich jetzt nicht mehr zu meinem Frauenarzt gehen und auch nicht mehr meine Freunde besuchen. Könnte ja sein das er um die Ecke springt und mich tötet." motzte sie.
„Was machst du den hier?" fragte sie mich dann super glücklich.
Ich schaute verwirrt zu Ruben, der zuckte nur mit den Schultern.
„Elia wollte das ich hingehe." erklärte ich ihr.
„Morgen ist also die Hochzeit?" fragte Ruben.
Ich nickte.
„Antonia..." ich konnte nicht zu Ende sprechen da die Tür auf ging. Ich sah einen wütenden Elia in der Tür stehen. In den Händen hatte er meine Medikamente. Antonia schaute mich an.
„Das musst du mir gleich erklären." meinte sie und ging dann gefolgt von Ruben in das Zimmer. Elia schaute mich an, er sah aber nicht wütend aus, eher besorgt.
„Wann wolltest du mir das erzählen?" fragte er mich.
„Keine Ahnung." meinte ich.
„Du sollst die Medikamente jetzt schon nehmen und dann immer morgens. Wenn es nicht besser wird dann sollen wir nochmal kommen."
„Ich weiß. Ich habe die Krankheit ja nicht erst seit gestern." motzte ich ihn an. Es tat mir sofort wieder leid da er so nett zu mir gewesen war.
„Können wir zu mir nach Hause fahren? Ich habe da noch ein paar Sachen die ich brauche." fragte ich.
„Du bist zuhause." meinte Elia.
„Zu meiner Wohnung?"
Er nickte und wir gingen erst in die Küche damit ich die Medikamente nehmen konnte und dann fuhren wir los. Im Auto schaute ich auf die Uhr. Es war 16:58 Uhr. Als wir ankamen schloss ich die Wohnung auf und ging rein. Ich warf meine Medikamentenaufbewarungsbox in die Tasche und dann ging ich ins Schlafzimmer. Was Elia machte wusste ich nicht. Ich warf das Bild von mir und meinen Eltern in die Tasche sowie die Pistole die in meiner Nachttischschublade lag. Ich suchte meine Halskette die meine Eltern mir geschenkt hatten. Es war ein Schlüssel gewesen mit dem man eine Box öffnen konnte. In dieser Box hatte ich alles verstaut das mich an meine Eltern erinnerte. Eigentlich hing sie an einem Baum aus Stahl. Ich suchte sie überall und stellte dann auch fest das die Box weg war. Ich suchte viele Sachen.
„Ist es hier immer so unordentlich?" fragte Elia mich.
„Was meinst du?" rief ich.
Ich ging zu ihm und zuckte zusammen. Es war alles in meiner Kammer umgeschmissen worden. Ich schüttelte den Kopf.
„Wir sollten gehen."meinte Elia und ich folgte ihm zu seinem Auto.
Wir fuhren los und ich blieb stumm. In dieser Kiste war alles was ich von meinen Eltern hatte. Ich wusste das sie Natalio noch nicht hatten da Antonia ja noch nicht rausdurfte und dann war da ja noch ein Problem. Die Hochzeitsnacht auf die Elia bestand. Auch er schwieg und ich hoffte das er heute Abend noch weg musste. Kurz bevor wir da waren viel mir etwas ein.
„Ist es nicht so das es Unglück bringt wen der Bräutigam und die Braut am Tag vor der Hochzeit noch in einem Zimmer schlafen? Ich meine noch mehr Unglück brauche ich tatsächlich nicht, keine Ahnung wie du das siehst und außerdem hatte ich noch garkeinen Jungesellenabschied. Ich finde der sollte heute Abend noch stattfinden."
„Also so wie ich das sehe willst du dich nur vor heute Nacht drücken. Ich hatte meinen Jungesellenabschied schon." wir fuhren durch die Einfahrt.
„Ach so, als ich entführt wurde hast du erstmal gefeiert, aber gut was soll ich auch anderes erwarten!" ich war verdammt sauer, das Auto hielt an und ich sprang raus. Mit voller Wucht liess ich die Tür zuknallen und brauste ins Haus rein. Ich ging in mein Zimmer und knallte die Türe zu. Dann entschied ich schwimmen zu gehen. Ich zog einen Badeanzug an und lief zur Schwimmhalle. Ich ging nicht vorher duschen sondern machte einfach einen Köper ins Wasser und kraulte los. Als ich die Rollwende machte stiess ich mich mit voller Wucht ab. Nachdem ich mich ein bisschen abgeregt hatte schaute ich auf die Uhr. 18:23. das sie mich noch nicht gesucht hatten war ein Wunder. Ich schwamm noch ein paar runden und ging dann aus dem Wasser. Ich zog mich in meinem Zimmer um und ging dann zum Abendessen. Meine nassen Haare hatte ich zu einem Dutt gebunden.
„Abgeregt?" fragte mein Ehemann mich und ich beschloss ihn zu ignorieren.
„Könnte ich ein Glas Cola bekommen?" fragte ich die Frau die für die Bedingung zuständig war. Sie nickte und ging davon. Ich entschied mich dazu etwas zu essen. Vielleicht würde ich ja den ganzen Abend auf der Toilette verbringen. Sie redeten aber ich hatte keine Lust mitzusprechen.
„Cara?" hörte ich meinen Namen.
„Wie bitte?" fragte ich. Ich hatte nicht zugehört.
„Warum standest du an dem Tor?" fragte der Vater mich.
„Ich hatte überlegt wegzulaufen." meinte ich.
„Wir würden uns dann jetzt auch verabschieden." meinte Elia und nahm meine Hand. Er zog mich schon fast die Treppe rauf.

The live with a MafiafamilyWhere stories live. Discover now