Kapitel fünfunddreißig

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Elia war vor zwei Wochen verurteilt worden.
Sechs Jahre musste er für seine Taten sitzen und kam dann auf Bewährung raus. Der Rest seiner Familie saß genauso lange im Gefängnis und Antonia und ihr Mann hatten den Kontakt zu mir abgebrochen. Ich war ganz alleine.

Grade wälzte ich mich im Bett rum als ich durch das Babyfon Geschrei hörte.
Die Babys waren wach und hatten vermutlich Hunger. Sie waren jetzt ein Monat alt. Einen Monat ganz ohne Elia.
Wie sollte ich es nur schaffen mit zwei Babys umzugehen und zwar ganz alleine.
Immerwieder sagte ich mir das andere Frauen es auch schafften und manchmal half es. Heute war wieder Besuchstag. Ich durfte die Babys nicht mit zu Elia nehmen, deshalb kam ein Mädchen aus der Nachbarschaft und passte auf sie auf. Sie hieß Tracy und war ein Engel.
Ich hatte ihr natürlich gesagt weshalb sie auf die Kinder aufpassen musste, doch für sie war das egal.
„Danke Tracy. Ich bin dir so dankbar." sagte ich.

„Sie haben eine halbe Stunde." sagte der Mann und ich ging in den Raum. Ich sah Elia und an einem anderen Tisch sah ich Seth. Ich ging auf Seth zu und setzte mich hin.
„Dich habe ich nicht erwartet." sagte er.
„Ich bin so unglaublich sauer auf dich. Wie konntest du nur!" rief ich verzweifelt und sah das schlechte Gewissen in seinen Augen aufblitzen.
„Es tut mir leid."
„Nein. Du würdest es immer wieder tun." sagte ich und er nickte schuldbewusst.
„Seth, ich mag dich immer noch auch wenn du sehr viel Schlimmes getan hast." sagte ich.
„Du hast doch noch viel mehr ungebracht!" sagte er wütend. Er kam mit seiner Straffe nicht klar.
„Seth, ich habe es im Auftrag meines Landes getan und du hast einfach wild um dich herum geschossen!" ich schlug mit der Faust auf den Tisch.
„Cara." hörte ich Elia sagen. Ich atmete tief durch.
„Ich wünschte du hättest es nicht getan. Du hättest mir helfen können, ich hätte deine Hilfe brauchen können. Wir sehen uns sicher noch mal." sagte ich und stand auf um zu Elia zugehen.
Ich erzählte ihn von den Kindern und von Tracy und von seinem Bruder. Er hörte mir aufmerksam zu und erzählte von dem grausamen Essen das es hier gab und von den Harten Betten.
Als die Zeit um war verabschiedete ich mich bei ihm und entschuldigte mich bei Seth.
Besuche im Gefängnis erschöpften mich immer und so machte ich mich erschöpft nach Hause.
Im Auto drehte ich das Radio lauter um mich abzulenken.
Wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht für sie.
Sagte der Radio Sprecher.
Die altbekannte und lang gefürchtete Mafia Familie, die unter dem Namen Rizzo bekannt ist, sitzt jetzt im Gefängnis und kann somit ihren Kindern nix mehr tun. Das war die gute Nachricht.
Grade als ich das Radio ausmachen wollte hörte ich meinen Namen.
Cara-Ariella Rizzo ist die Frau von Elia Rizzo und sie ist nicht hinter Gittern. Sie lebt jetzt mit den Kindern von Elia, jetzt wo er uns nix mehr tun kann können wir ihn ja auch beim Vornamen nennen, in einem kleinem Haus. Auf unserer Website kannst du dir auch nochmal ein Bild von ihr ansehen. Ich muss ja sagen, hässlich ist sie wirklich nicht. Die Polizei hat uns in einem Interview versichert das sie aber harmlos sei und sich immer an das Gesetz hält. Wieso sie einen Mafiosen geheiratet hat bleibt mir unklar. Ich glaube nicht mal die wahre Liebe würde mich so etwas absurdes machen lassen.
Jetzt für euch im Radio Wake me up von Avici
Ich parkte vor dem Polizeirevier. Als ich ausstieg war das erste was ich sah ein blaues Mikrofon und ich hörte das Geräusch von mindestens vier Kameras die ein Foto schossen.
„Wie ist es zu wissen das die Kinder von einem Verbrecher sind?"
„Werden sie es den Kindern sagen?"
„Haben sie Schuldgefühle?"
„Warum haben sie ihn geheiratet?"
„Lassen sie sich scheiden?"
„Wie geht es ihnen damit?"
„Sind sie froh das er hinter Gittern sitzt?"
Die Fragen schossen auf mich ein. Wütend schob ich die Mikrofone weg und wollte mir einen Weg durch die ganzen Reporter suchen doch sie ließen mich nicht aus ihrer Mitte. Fernsehkameras wurden auf mich gehalten, Kameras machten die ganze Zeit Bilder. Es war schrecklich und am liebsten hätte ich geheult, aber nicht jetzt. Ich sah wie Anderson sich einen Weg durch die Reporter bahnte und dann eskortierte er mich in das Revier rein. Ich wartete bis er mich den langen Flur, die Treppen rauf, durch eine Sicherheitstür und einen weiteren Gang entlang führte damit wir in dem Raum in dem seine Abteilung arbeitet ankamen.
„Es tut mir sehr leid. Das sollte eigentlich nicht passieren." sagte er und brachte das Fass somit zum Überlaufen.
„Ist es aber! Und es ist nur passiert, weil du so groß geprahlt hast dass du mich auch noch hinter Gitter bringst wenn ich dir nicht helfe! Es ist passiert weil ihr," bei ihr zeigte ich auf ihn und seine Einheit,„unbedingt erzählen musstet das ich existiere! Überall wo ich bin verfolgt mich irgendein Reporter für die Nachrichten oder das Fernsehen! Weißt du wie es ist wenn die Leute dich die ganze Zeit anstarren und denken sie wären besser als du!?" schrie ich.
„Nein, nein ich weiß nicht wie es ist." sagte Anderson ruhig.
„Natürlich nicht! Du bist ja der große Thomas Anderson! Der tolle Polizist der von allen bewundert wird!" sagte ich und zeigte anklagend auf ihn.
„Ich verstehe das du wütend bist aber wir brachen nochmal deine Hilfe." sagte er immer noch seelenruhig.
Ich lachte auf.
„Nein. Nein ich werde euch nicht helfen! Fahrt doch alle zur Hölle!" ich rauschte aus dem Raum und später auch aus dem Revier. In meinem Auto angekommen rannte mir eine Träne über das Gesicht. Ich wischte sie schnell weg. Noch durfte ich nicht zusammen brechen. Ich habe noch keine Zeit dafür. Erst heute Abend ,in meinem Bett ,wen ich alleine bin.
Ich startete den Wagen und fuhr nach Hause. Dort kochte ich für Tracy und mich essen und fütterte danach die Babys.
„Hier Tracy, Dein Geld." ich schon ihr das Geld über den Tisch rüber.
„Ich mache das auch ohne Geld, wirklich. Ich mache das echt gerne, du hast tolle Kinder. Egal ob sie von einem Verbrecher sind oder nicht." sie lächelte mich an und ich lächelte müde zurück.
„Das essen war super, aber ich muss jetzt gehen. Mein Freund wartet auf mich." sie lächelte während sie von ihrem Freund erzählte.
„Lass den Teller einfach stehen und geh zu ihm rüber. Heute ist doch Valentinstag." sagte ich. Ihre Augen weiteten sich.
„Oh, verdammt. Ich habe nix für ihn."
„Warte. Ich habe etwas gefunden. Ich glaube Elia wollte es mir schenken, aber du kannst es haben wen du möchtest." sagte ich und stand auf um es zu holen.
„Es sind Tickets für eine Kreuzfahrt und hier das sind Tickets für einen zweiwöchigen Aufenthalt in Spanien." ich gab ihr die Sachen und sie umarmte mich.
„Ich kann dir garnicht genug danken. Ich habe aber ein schlechtes Gewissen, es ist ja dein Geschenk."
„Ich brauch es nicht. Du kannst es nehmen. Es wäre schade wenn sie verfallen würden." sagte ich und nach einer fünf minütigen Diskussion ob sie die Tickets nehmen kann verließ sie das Haus mit den Tickets.

The live with a MafiafamilyDonde viven las historias. Descúbrelo ahora