Kapitel fünfzehn

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„Was ist mit ihr?" fragte Ruben.
„Elia. Er hat sie geschlagen. Kannst du nicht mal mit ihm..." ich hörte ihren vollendeten Satz nicht da ich zu meinem Zimmer gegangen war. Ich schaute auf das kaputte Fenster und schluckte. Es erinnerte mich daran das Natalio irgendwo da draußen war und nur auf mich wartete. Es machte mir Angst. Was mir aber noch mehr Angst machte war das ich am Samstag einen Mann heiraten sollte der mich schlug und den ich nicht mal kannte. Am meisten Angst machte mir aber Elia. Es gab nichts und niemanden der mir mehr Angst machte. Die Tür ging auf und Elia stand darin. Er musterte mich.
„Es tut mir leid." fingen wir beide gleichzeitig an zu reden.
„Es tut mir leid das ich dich geschlagen habe und es tut mir leid das ich dich angeschrien habe. Es tut mir leid das ich bis jetzt noch nicht so nett zu dir war. Es tut mir leid das du mich schon so bald heiraten sollst." erklärte er sich. Ich wusste das er log. Es tat ihm garnichts leid. Ich nickte.
„Elia. Es ist glaube ich nicht fördernd wen du mich irgendwo einsperrst oder mir nichts erlaubst. Ich finde es im generellen dumm das ich dich fragen muss wen ich etwas machen möchte. Du möchtest das ich mich an dich gewöhne, aber wie soll ich mich an dich gewöhnen wen du nicht da bist. Ich heirate am Samstag einen Mann den ich nicht kenne. Damit breche ich ein Versprechen das ich meinen Eltern gab." ich log ihn nicht an aber ich sagte auch nicht ganz die Wahrheit. Es stimmte das ich mich so nicht an ihn gewöhnen könnte, aber wer hat gesagt das ich das will.
Er nickte.
„Antonia hat mir erzählt das ihr heute Abend Karaoke singt. Ich bin ziemlich gut darin und wen es für dich ok ist wäre ich gerne dabei." fragte ich ihn dann.
„Wen du heute was zu Abend isst kannst du mitkommen." ich lächelte ihn zaghaft an. Ich hatte Panik vor ihm weil ich nur darauf wartete das er mir noch mal wehtat aber ich wollte ihm irgendwie dafür danken.
„Möchtest du so zum Abendessen gehen?" fragte er mich.
„Ich würde mich noch schnell fertig machen,ok?" stellte ich eine Gegenfrage. Er nickte. Ich ging ins Bad und lehnte mich gegen die Tür.
Concentrazione!
Ich lief auf den Spiegel zu. Man sah nicht das ich geweint hatte, aber man sah immer noch den Abdruck von seiner Hand. Ging wieder aus dem Bad raus. Ich wollte meine Sachen anlassen.
„Fertig?" Elia musterte mich während er fragte. Ich nickte und er faste meine Hand. Ich konnte ein Zucken nicht unterdrücken. Ich hatte immer noch Angst vor ihm. Wir waren die letzten die beim Essen eintrafen und ich nahm mir auch etwas zum Essen.
„Cara. Es ist ja nun nicht mehr solange bis zu deiner Verlobungs- sowie Hochzeitsfeier. Wir sollten Kleider raussuchen." meinte Eliza zu mir. Ich schaute sie an.
„Ist es eine weiße oder schwarze Hochzeit?" fragte ich sie. Ich hatte mal gehört das man in der Mafia eine schwarze Hochzeit hatte, aber sicher war ich mir nicht.
„Es ist eine weiße Hochzeit." sagte sie und ihre Stirn war leicht gerunzelt. Schade. Ich hatte mir immer eine schwarze Hochzeit gewünscht.
„Es ist etwas kurzfristig da wir am Freitag schon die Verlobung feiern und am Samstag die Hochzeit ist. Wir müssen morgen die Kleider raussuchen, da wir übermorgen ja schon das erste Event feiern."
Übermorgen schon?
„Ti odio, piccolo culo" sagte ich ganz ruhig.
„Wie bitte?" fragte er.
„Ich habe gesagt dass es sehr schnell ist." also eigentlich hatte ich ihm gesagt das ich ihn hasste und er ein kleiner Arsch sei, aber das musste er ja nicht wissen.
„Es ist egal ob ich dich am Samstag heirate oder erst in zwei Monaten. Du wirst sowieso meine Frau." naja, in zwei Monaten hätte ich bestimmt ein Schlupfloch gefunden.
„Also ich wäre für in zwei Monaten." alle fingen an zu lachen. Alle außer mir und Antonia, sie wusste das es mein voller Ernst gewesen war.
Nach dem Essen liefen wir in dem Haus umher, bis wir in einen Raum kamen. Es gab eine Bühne und zwei Fernseher.
David und Linus schalteten sie an und auf ihnen erscheinte eine Karaoke App.
Wir machten Flaschendrehen , es war so absurd und die Flasche ging auf mich.
„Die Flasche hat gesprochen. Du musst singen." meinte Nathan.
Ich nickte und lief auf die Bühne. Die Frau von David die Zooey hieß gab mir ein Mikro.
„Cara, kannst du Love someone von Lukas Graham singen?"fragte mich Antonia.
Ich lachte und nickte dann. Es war einer meiner Lieblingssongs.
Ich hörte den ersten Ton und fing an.
„There are days
I wake up and I pinch myself
You're with me, not someone else
And I'm scared, yeah, I'm still scared
That it's all a dream" Ich fühlte wie mich die Freude überkam. Ich liebte es zu singen. Das hatte ich von meiner Mamma.
„But when you love someone
You open up your heart
When you love someone
You make room
If you love someone
And you're not afraid to lose 'em
You probably never loved someone like I do
You probably never loved someone like I do You probably never loved someone like I do" beendete ich den Song. Es war noch kurz still und dann fingen sie an zu klatschen. Ich wusste nicht wieso doch mein Blick schweifte zu Elia. Er sprach mit seinem Bruder über etwas.
„Du hast alle Töne getroffen!" schrie Toni aufgeregt. Ich lachte. Ich ging von der Bühne als Zooey und David kamen. Ich lief zu meiner Freundin und sie erzählte mir wie unfassbar gut ich war.

Der Abend war echt schön. Ich hatte noch ein paar mal gesungen und dann meinte Elia das wir jetzt hochgehen würden weil ich ja heute fit sein müsste. Wir hatten schon eins. Ich sagte noch schnell meinen Freunden tschüss, da ich mich sehr gut mit den Mädels verstand.
„Danke" murmelte ich als wir rausgegangen waren. Warum? Keine Ahnung!
Er lächelte mich an.
Ich ging mich umziehen als wir auf unserem Zimmer ankamen. Als ich ich aus dem Bad kam stand er Oberkörper frei vor dem Bett. Er hatte ein sehr definiertes Sixpack und man sah auch seine Tattoos. Ich schaute schnell weg.
Er lachte.
„Am Samstag siehst du alles." er lächelte.
Ich wurde rot im Gesicht und legte mich mit dem Rücken zu ihm.
„Was ist den los?" hörte ich Elia. Das ließ mich noch roter anlaufen. Ich spürte seine Hand auf meiner Taille und ich sprang auf. Mein Atem ging schnell. Elia schaute mich an.
"Was ist los?" seine Stimme hörte sich verständnisvoll und besorgt an.
„Nichts." flüsterte ich. Ich legte mich wieder ins Bett und schloss die Augen.

Als ich aufwachte sah ich wie zwei Wachen vor mir im Gras liegen und ich sah das vier Wachen mit Sturmgewehren auf mich zielten.
„Hände hoch!" rief einer.
Ich hob meine Hände.
Was war hier los? Was machten die Wachen vor mir? Waren sie tot?
Ich hörte wie eine Wache stöhnte. Definitiv nicht tot.
„Waffen runter!" schrie eine Stimme die ich gut kannte.
Die Waffen wurden runter genommen.
Wo genau war ich eigentlich? Ich schaute mich um. Das Haus war nicht weit von uns weg.
Elia schaute mich wütend an.
„Was ist passiert?" fragte Elia dann. Das hätte ich aber auch gerne gewusst.
„Sie ist rausgestürmt und hat irgendetwas auf einer anderen Sprache geschrien und ist dann auf uns losgegangen! Sie war wie eine Furie!" erklärte der Mann. Elia faste mich am Arm und zog mich wieder mit ihm rein.
Als wir in unserem Zimmer waren schlug er mich. Ich zuckte zusammen. Dann faste er mich erneut am Hals und würgte mich erneut.
„Wehe! Wehe, du versuchst so etwas nochmal!" schrie er mich an.
„Ich...ich..." ich bekam keine Luft mehr.
Elia lies mich noch kurz im Würgegriff und dann ließ er mich los.
Elia verließ das Zimmer und ich fing an zu weinen.

The live with a MafiafamilyWhere stories live. Discover now