Kapitel siebenundzwanzig

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Er schob mich von sich weg.
Er liebt mich nicht mehr! Schoß mir sofort in den Kopf. Ich schloss die Augen.
„Hey." flüsterte er dann leise und strich mir über die Wange. Als ich ihn anschaute sah ich etwas in seinen Augen das ich nicht deuten konnte.
„Wer war das?" fragte er mich. Ich zuckte nur mit den Schultern, unfähig etwas zu sagen.
Er faste auf meinen Bauch.
„Du hast aber einen ganz schönen Bauch bekommen." meinte er.
„Das könnte auch einfach ein Blähbauch sein."
„Beleidigst du unsere Babys?" Ich lächelte ihn nur an. 
„Vielleicht gehen wir erstmal rein." meinte er dann und mein Nicken wurde von einem Gähnen unterbrochen.
Sich sah wie Ruben und Antonia zum Auto hechteten. Als Antonia mich sah blieb sie stehen. Ich rannte auf sie zu.
„Was ist los?"
„Die Wehen haben eingesetzt." sagte Antonia. Ruben sah überfordert und glücklich zugleich aus.
„Ich und Elia kommen mit." beschloss ich. Elia hatte mittlerweile aufgeschlossen und schaute mich prüfend an.
„Ja, bitte." meinte Antonia.
„In Ordnung." gab Elia sich geschlagen. Wir stiegen in seinen Wagen und fuhren hinter Antonia und Ruben her. Als wir im Krankenhaus ankamen platzte Antonias Fruchtblase. Sie wurde in den Geburtsraum gebracht und ich und mein Ehemann warteten draußen. Ich hörte immer wieder schreie die mich vom schlafen abhielten.
Es war lange Zeit still gewesen und dann öffnete Ruben die Tür.
„Wen ihr wollt könnt ihr sie sehen." meinte er dann. Ich sprang auf und lief in den Saal. Ich sah als erstes eine komplett erschöpfte beste Freundin und dann sah ich die Kleine Madam. Sie war in ein Tuch gewickelt und weinte. Auch mir stiegen die Tränen in die Augen. Vermutlich von den Schwangerschaftshormonen. Ich ging auf Antonia zu.
„Darf ich sie nehmen?" fragte ich sie. Antonia nickte und ich nahm vorsichtig das kleine Wesen in den Arm. Ich schaukelte sie in meinen Armen und sie hörte auf zu weinen.
„Na du hast Noemi aber schnell beruhigt." meinte Antonia.
„Ja, sie weiß halt wer die beste Tante ist. Nicht war Noemi?" fragte ich die kleine. Sie fing an Geräusche zu machen. Eine Hebamme kam rein.
„Wie wäre es wenn wir Antonia erstmal auf ihr Zimmer bringen mit Noemi. Wen die kleine nicht schlafen sollte könnten sie ja eine Runde mit ihr im Maxi-Cosi laufen." meinte sie. Alle waren einverstanden damit und ich gab Noemi an ihren Papa.
„Wie lange war das jetzt?" fragte ich Elia.
„Acht Stunden. Wie lange bist du schon wach?"
„Zu lange." brachte ich hinter einem Gähnen hervor.
„Wir fahren nach Hause. Cara muss unbedingt schlafen und ich kann noch ein paar Sachen vorbeibringen." erklärte Elia. Antonia nickte und wir gingen zum Auto.
Die Fahrt über dachte ich an meine Geburt. Ich musste direkt zwei Kinder zur Welt bringen und eigentlich wollte ich mir nicht so viele Gedanken darüber machen weil wer wusste schon was passieren würde?
Beim Haus angekommen brachte Elia mich ins Bett. Ich spürte noch wie er mich zudeckte und mir einen Kuss gab und ich war weg.
Ich wachte Schweiß gebadet auf. Ich hatte jetzt von gestern Abend bis um eins durchgeschlafen.
„Hey, ist alles gut?" hörte ich die besorgte Stimme von Elia.
„Ich denke schon." antwortete ich ihm.
„Wie bist du von hier weggekommen?" fragte er mich.
„Ich bekam, oder besser gesagt, du bekamst einen Anruf von Luis. Er wollte das ich mich an unseren Diel hielt. Nur ganz kurz ich habe ihm gesagt das ich den Diel nicht eingehe. Aufjedenfall konnte ich ihn zurück verfolgen und fand den Ort. Ich hatte einfach gehofft das meine Mutter dort war. Nachts hatte ich mich nach unten geschlichen und dann nach irgendeinem Schlüssel gegriffen da oben Bewegung war. Ich weiß bis jetzt nicht wessen Wagen das war. Ich habe das Tor nur aus Zufall geöffnet. Der Wachmann hat geschlafen und ich habe einfach irgendwelche Knöpfe gedrückt. Als das Tor aufs war fuhr ich in die Stadt und von dort aus zur Lagerhalle. Ich hatte eine Waffe und haben den Laden gestürmt. Ich habe verdammt viele Leute getötet. Meine Mutter hätte es wahrscheinlich überlebt aber ich habe sie getötet....ich habe sie getötet weil....weil sie es so wollte." den letzten Satz hatte ich gestottert. Er nahm mich in den Arm.
„Danach bin ich auf ein Kreuzfahrtschiff gegangen. Als wir in der Türkei waren habe ich dich das erste mal angerufen. In Italien hatte ich irgendeine Schäbige Wohnung und als der Arzt bei dem ich den Ultraschall gemacht habe, gesagt hat das ich nächstes mal meinen Mann mitbringen könnte wurde mir klar das ich dich brauche. Ich bin also losgefahren. Ich glaube nach acht Stunden hatte ich mir einen Kaffee gekauft und hatte Tanken müssen. Es kann sein das sie mir da schon gefolgt waren. Wann genau ich das bemerkt habe weiß ich nicht mehr genau. Nach einer Zeit hatte ich auch noch vergessen abzubiegen. Naja und den Rest kennst du ja."
„Du hast Linus Auto geklaut. Es war verdammtes Glück da es keinen Peilsender mehr hatte. Wir konnten die Seriennummer aber verfolgen und wussten das du es verkauft hast. Naja, dann haben wir gewartet. Antonia hat immer geglaubt das du zurück kommst und als dann dein Anruf kam war ich so voller Hoffnung. Du warst nur leider zu schlau. Der Anruf war zu kurz und ich wusste nicht wo du warst. Ich habe immer wieder angerufen oder dir geschrieben weil ich gehofft hatte so würdest du vielleicht zurück kommen. Hat ja auch geklappt." meinte er dann. Ich lächelte. Er hatte mich also auch vermisst.
„Ich habe dich vermisst." meinte ich und rutschte näher zu ihm. Er roch so unverschämt gut. Ich zog seinen Duft ein.
„Ich habe mir meine Hochzeit ganz anders vorgestellt." meinte ich. Als ich an meine hörte Heiterkeit dachte musste ich an mein Ehegelübde denken. Ich kicherte als ich daran dachte das es war geworden war.
„Wie denn?" fragte er.
„Ich wollte ein schwarzes Kleid tragen, einen Platz für verstorbene haben, das Schuhspiel spielen, geheime Briefe vor der Trauung austauschen , ich wollte das wir einen letzten privaten Tanz haben, wollte das jeder ein Pollaroid von sich machte und etwas darunter schreibt, eine Kinderecke damit sich die Kinder nicht langweilen und ein Gästebuch. Und natürlich einen Traumprinzen. Ich wollte im Sommer heiraten damit wir Schmetterlinge fliegen lassen könnten und Luftballons mit unseren Wünschen Vliesen lassen. Es sollte der schönste Tag meines Lebens werden." ich hatte ihm etwas erzählt was ich noch niemandem erzählt hatte. Er beobachtete mich und ich lächelte.
„Was denkst du wenn du unsere Babys auf die Welt gebracht hast, dann könnten wir doch nochmal heiraten. Vielleicht wenn sie so sechs bis neun Monate alt sind. Dann haben wir genug Zeit zum Planen und es wird deine Traumhochzeit."
„Wirklich?" fragte ich
„Ja, wirklich. Es soll genauso sein wie du es möchtest." meinte er. Er wollte mir grade einen Kuss geben als ich aufsprang und mich übergab.
„Alles gut?" fragte er. Plötzlich stand er hinter mir.
„Ja. Das habe ich öfter." erklärte ich und wusch mir den Mund aus.
„Wir sollten was essen gehen und danach darfst du entscheiden was wir machen."
Als wir unten am Esstisch ankamen saßen sie schon alle am Tisch. Nur die Plätze von Antonia und Ruben waren frei. Antonia sollte aber heut entlassen werden. Am Tisch erzählte ich ungefähr hundertmal von meiner Flucht und die Sache mit der Kreuzfahrt fanden sie am besten. Das hatte ich auch vermisst. Ein Haus voller Knallköpfe die ich doch als meine Familie sah.

The live with a MafiafamilyWhere stories live. Discover now