Kapitel vierunddreißig

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Ein klingeln an der Haustüre liess mich aufschrecken.
Ella war nicht zuhause und ich fütterte grade die Zwillinge.
"eine Sekunde"rief ich.
Ich nahm Adina von meiner Brust und sie fing an zu weinen. Schnell zog ich mich wieder richtig an.
Ich nahm sie auf den Arm und schaute mit einem hektischen Blick auf das babyfon.
„Shhh"ich schaukelte sie leicht auf dem Arm und öffnete dann die Tür.
Als ich sah wer da stand wurde ich nervös.
„ sind sie Cara rizzo?" fragte mich die Polizistin.Ich nickte verwirrt und schaukelte Adina weiter,sie hörte auf zu schreien.
„wir haben einen Durchsuchungsbeschluss und würden gerne ihren Mann sprechen." sagte dann ein älterer Herr.
„er ist nicht zuhause!" sagte ich. Immer mit der Ruhe.
„Haben sie einen Waffenschein für die Waffe?" fragte eine Polizistin mit rotem Haar.
„ja, ich war bei der Bundeswehr, aber wieso genau wollen sie mein Haus durchsuchen?" fragte ich.
„wenn wir recht haben hat ihr Mann in den letzten Paar Monaten viele Menschen umgebracht." sagte der ältere Mann.
„Ich kann sie reinlassen, würde sie aber bitten leise zusein.Das Baby schläft"ich lies insgesamt 8 Polizisten in mein Haus und nach zwei Minuten hörte ich ashers Geschrei.
Ich ging hoch in das Zimmer und legte Adina in die Wiege, da sie eingeschlafen war und setzte Asher in das tragetuch.
„Ich müsste ihnen ein paar Fragen stellen, wenn sie kooperieren können wir das hier machen ansonsten müsste ich sie bitten mit auf das Revier zukommen" bat mich ein ungefähr 30 Jahre alter Mann kaum das ich auf den Flur getreten war.
Er folgte mir ins Wohnzimmer.
„in den letzten paar Monaten, war ihr Mann da Öfter nicht zuhause oder hatte er viel zutun?"
„ Ich kann es innen nicht sagen."
„Sie brauchen keine Angst haben wir schützen sie"
„Ich lag im Koma die letzten paar Monate." sagte ich
„Das ist ärgerlich, aber sie können uns vielleicht helfen ihn zu finden." meldete sich der ältere, der anscheinend das sagen hatte.
„um wieviele Menschen handelt es sich?" fragte ich.
„sehr viele"
„Hören sie. Ich habe viele tote gesehen und auch selbst welche getötet. Ich verkrafte das." sagte ich
„an die hundert Leute."ich nickte. Das waren viele.
„darunter auch ihr Freund vor ihrer Ehe. Natalio."
„Gottseidank!"Mist das war mir so rausgerutscht.
„er hat mich vergewaltigt und foltern lassen." sagte ich dann. Der Mann schaute mich ungläubig an.
„bei allem Respekt, aber ich kannte ihn gut und glaube nicht das er so etwas getan hätte"sagte eine Polizistin
Ich schob wortlos meinen Ärmel ein Stück höher und auch ein Stück von meiner Hose.
„wollen sie den Rücken sehen ist ein echtes Kunstwerk." sagte ich.
„ok. Wollen sie uns helfen ihren Mann zu finden oder nicht?'ich stand auf und Lief durch den Raum damit Asher wieder einschlief.
„Sie wird nicht weglaufen, oben liegt ihr Baby."
„Ich habe keine Wahl. Entweder ich helfe freiwillig oder sie zwingen mich"
„Sie sind schlau!" meine der Mann und ich deutete ein schulterzucken an.
„was soll ich tun?" fragte ich als ich das gestarrt von innen nicht mehr aushielt.
„ Rufen sie ihn an, führen sie ein bisschen smalltalk und fragen ihn dann wo er ist und wann er nach Hause kommt. "
Ich nahm mein Handy und wählte Elias Nummer.
Er ging nach dem zweiten tuten ran.
Ich stellte auf laut.
„hey ist alles gut?" fragte er.
„Ich weiß nicht so genau. Ich bin etwas überfordert. Immer schreit einer von den beiden." log ich und ich fühlte mich richtig schlecht.
„Schaffst du es noch zwei Stunden? Wir müssen noch was besprechen hier." sagte er liebevoll. Ich schaute zu den Polizisten die den Kopf schüttelten.
„Was ist denn so wichtig?" fragte ich aus ehrlicher Interesse.
„Die Polizei ist uns auf den Spuren aber bevor du dir Sorgen machst es ist nichts mit dem wir nicht fertig werden, versprochen." sagte er. Mein Herz schmerzte und Tränen Stielen sich in meine Augen. Ich drehte mich kurz von der Polizei weg damit sie es nicht sahen und lief dann wieder auf und ab.
„Kannst du dich vielleicht ein bisschen beeilen?" fragte ich.
„Aber ich höre sie doch garnicht weinen."
„Ja grade." sagte ich lächelnd.
„Wer ist da?" hörte ich Seth im Hintergrund fragen.
„Cara." antwortete Elia. Ich hörte ein Rascheln und dann Seths stimme.
„Du kannst doch hierhin kommen. Ich würde mich aufjedenfall freuen die beiden nochmal zusehen und Mom bestimmt auch. Wenn du hier überraschend auftauchst macht die Freudensprünge." sagte er.
„Ich hab doch hier kein Auto." versuchte ich mich rauszureden. Seth war wirklich süß und ich konnte mir genau vorstellen wie er überlegte.
„Wir schicken jemanden." sagte Seth.
Sie sollen alle hier her kommen. Stand auf dem Handy welches mir unter die Nase gehalten wurde. Ich schüttelte den Kopf. Ich würde sie nicht alle verraten.
„Ihr kommt morgen um drei zu uns. Dann können wir Kuchen essen und ihr könnt Asher und Adina haben." schlug ich vor.
„Das ist eine Super Idee." sagte Seth. Ich lächelte.
„Ok. Ich komme in einer Stunde wieder. Ich beeile mich und dann helfe ich dir." sagte Elia dann. Ich konnte die Tränen nicht aufhalten.
„Ok." sagte ich mit kratziger Stimme.
„Ich hab dich lieb." sagte er.
„Ich dich auch." flüsterte ich und legte dann auf.
Ich drehte mich von den Polizisten weg und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
„Das war ein guter Deal. So müssen wir sie nicht auch einsperren und sie können sich um die Kinder kümmern." sagte die rothaarige Polizistin.
„Warum sollten sie mich einsperren ich habe Menschen nur in meinem Dienst getötet." sagte ich und log sie somit an. Ich drehte mich zu ihr.
„Sie haben vor ein paar Monaten ein paar Leute getötet. Darunter ihre Mutter." sagte sie dann.
„Sie hat mich angefleht sie zu töten." die Polizistin nickte. Durch das Babyfon hörte ich Schreie und seufzte.
„Ich muss sie stillen gehen. Sie können entweder hier warten oder sie gehen." sagte ich.
„Ein paar von uns werden hier warten und der Rest im Wagen." sagte der ältere Mann.
Ich nickte.
„Wo die Tür ist wissen sie ja." sagte ich.
„Bevor sie hochgehen brauchen wir noch ihr Handy. Ansonsten rufen sie noch ihren Mann an." sagte ein dunkelhäutiger Polizist. Daran hatte ich garnicht gedacht. Ich legte ihm das Handy in die Hand.
„Sollen wir auf das Kind aufpassen?" fragte er dann weiter. Ich lachte.
„Nein. Sie werden meine Familie vernichten, da brauchen sie nicht noch den letzten überbleibenden Teil in den Händen halten." sagte ich.
„Es tut uns leid aber..." sagte die rothaarige Polizistin bis ich sie unterbrach.
„Ich weiß. Sie arbeiten im Namen ihres Landes. Habe ich auch getan." damit wand ich mich ab und lief hoch zu Adina.
Asher legte ich behutsam in die Wiege und nahm Adina dann raus um sie zu stillen.
„Sie tut mir leid." sagte eine weibliche Stimme.
„Ich meine sie hat so viel durchgemacht und jetzt nehmen wir ihre Familie in Gewahrsam und sie muss mit zwei Babys alleine klarkommen."
„Ich glaube das sie das schafft." sagte eine andere Stimme.
„Sie wirkte wie eine starke Frau, aber das mit Natalio..." Ich hörte irgendwann nicht mehr hin und konzentrierte mich auf Adina. Ich legte sie neben ihren Bruder und schaute ihnen zu wie sie friedlich schliefen. Ich wünschte ich könnte mich einfach in einer Ecke verkriechen.
Nachdem ich mich entschied wieder runterzugehen fragte ich die Polizistin mit den roten Haaren ob ich Elia besuchen dürfte was sie bejahte.
Ich versuchte sie so gut es ging zu ignorieren und bot ihnen auch nichts zu essen oder zu trinken an.
„Der Wagen fährt vor. Es geht los." hörte ich über Funk.
Ich spannte mich an. Ich wollte sie abschiessen aber dann hätten die Kinder niemanden mehr und das wollte ich nicht.
„Ich bin wieder da." rief Elia als ich hörte wie die Tür aufging.
Ich lief zu ihm und umarmte ihn. Tränen liefen mir übers Gesicht.
„Es tut mir leid. So unendlich leid." flüsterte ich. Ich sah die Polizisten von hinten kommen.
„Ich habe es für die Kinder getan." sagte ich dann.
„Was tut dir leid?" fragte Elia und dann sah ich wie einer der Polizisten ihm eine Pistole an den Kopf hielt.
„Hände hoch." sagte der Polizist.
Ich spürte wie ich von ihm weggezogen wurde und sah nur verschwommen das Elia sich hinkniete und sie ihn mitnahmen.
„Soll ich sie mitnehmen?" fragte die rothaarige Polizistin.
„Wäre es möglich das ich noch die Kinder hole?" fragte ich.
„Natürlich." als ich hochging hörte ich wie sie in ihr Funkgerät sprach und ich wischte mir die Tränen weg. Ich legte die Kinder in ihre Maxikosies und nahm sie dann mit.
Ich hatte auf der Autofahrt erfahren das die Polizistin Kim hieß und ich Elia erst sehen konnte wenn ich mich an ein paar Regeln hielt.
„Er redet nicht mit uns aber vielleicht mit ihnen." sagte der ältere Mann. Auf seiner Jacke stand Thomas Anderson.
„Was soll ich ihn fragen?" sagte ich.
„Garnichts. Sie sollen nur mit ihm reden." sagte er. Ich nickte.
„Die Kinder können sie bei mir lassen." sagte Kim.
„Sie müssen sie den Macikosi ab und zu schaukeln damit sie nicht aufwachen und bitte passen sie gut auf sie auf. Sie sind alles was ich noch habe." sagte ich und stellte sie auf ihren Schreibtisch.
„Ich beschütze sie mit meinem Leben." sagte sie und ich nickte.
Ich wurde zu einem Raum gebracht und sah Elia wie er auf den Polizisten vor sich starrte aber nicht antwortete.
„Ok. Wir haben ihre Frau geholt. Vielleicht reden sie ja mit ihr." hörte ich den Polizisten sagen und wurde dann in den Raum gebracht.
Ich setzte mich gegenüber von Elia und sah das der Polizist den Raum verließ.
„Den Babys geht es gut." sagte ich leise.
„Es tut mir leid." sagte Elia dann und ich schaute auf.
„Was tut dir leid?" fragte ich besorgt.
„Cara. Ich werde angeklagt und für das was ich getan habe komme ich ins Gefängnis und ich befürchte das jeder außer Antonia und Ruben mit mir mit ins Gefängnis kommen. Es tut mir leid das ich dich alleine lassen muss." sagte er leise.
„Was ist mit Seth?" fragte ich.
„Er auch."
„Du hättest das verhindern müssen. Er ist doch noch ein Kind!" sagte ich wütend.
„Ich war dagegen das er mit macht." sagte Elia.
„Du hättest es verhindern müssen." sagte ich vorwurfsvoll.
„Bitte schau mich nicht so an." sagte er dann. Ich stand auf und ging näher zu ihm.
„Wie denn?" fragte ich leise.
„So vorwurfsvoll. Bitte pass gut auf Asher und Adina auf. In ein paar Jahren komme ich wieder versprochen." sagte er.
Ich gab ihm einen Kuss dann ging die Tür auf.
„Komm mich mal besuchen." sagte Elia dann. Ich lächelte ihn an und nickte.
Dann verließ ich den Raum und erst als ich wieder zuhause war viel mir auf das es das letzte mal gewesen war das ich ihn sehen würde.

The live with a MafiafamilyWhere stories live. Discover now