DREI UND DREIẞIG

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Ich schmiss mich neben meinem Bett zu Boden und kramte nach einer Kiste die weit zwischen vielen anderen versteckt war. Doch diese Kiste hielt ein Geheimnis versteckt. Ein Geschenk von Steve. Erschrocken zuckte ich zusammen als ein lauter Schlag gegen die Tür krachte. Die Wand bekam langsam Risse und die Tür quietschte gefährlich. Das Adrenalin rauschte durch meine Adern als ich die Kiste griff und sie hastig öffnete. Eine Pistole lag darin. Steve schenkte sie mir vor einiger Zeit, nachdem ich aus dem Upside Down gerettet wurde. Er wollte sichergehen, dass ich mich immer verteidigen konnte. Und das musste ich jetzt. Hastig füllte ich das Magazin und entsperrte die Sicherung. Im selben Moment ging die Tür zu Bruch. Billy kam mit blutunterlaufenen Augen auf mich zu. Ich sprang auf meine Füße und zielte direkt auf ihn.

„Du würdest mich nicht erschließen."

Er lachte. Ein grausames, kaltes Lachen.

„Du liebst mich, schon vergessen?"

Die Waffe zitterte in meinen Händen als ich versuchte die Tränen zu unterdrücken.

„Falsch, ich liebte Billy Hargrove. Nicht was oder wer auch immer du bist."

Die Augen meines Gegenübers fassten Feuer als ich den Tränennebel vor meinen Augen weg blinzelte.

„Aber in einer Sache hast du Recht."

Gefährlich legte er seinen Kopf schief und kam mir langsam näher.

„Ich liebe Eddie. Eddie Munson."

Mit diesen Worten drückte ich ab. Wie in Zeitlupe flog die Kugel durch die Luft. Die Sekunden verloren sich in der Zeit und fühlten sich an wie Stunden. Mein Herz raste und Tränen liefen meine Wangen hinab als die Kugel direkt in Billys Brust einschlug. Für einige Sekunden stand die Welt still und ich schien zu versteinern. Doch wurde diese Realität mit einem Mal von Blut überschwemmt. Der einst blaue Schimmer verschwand und alles tränkte sich in roten und schwarzen Akzenten. Ich war in der Hölle gelandet. Das wahre Gesicht des Upside Downs. Billy ging langsam vor mir in die Knie und verlor seine Farben. Die Haut lief wie Wasser von seinem Körper und verlor sich im Holz meines Bodens. Alles was übrig blieb war ein vernarbtes Monster aus verrottetem Fleisch. Ich blickte in das Gesicht eines Monsters. Eines Monsters, welches ich noch nicht kannte. Ein Monster ohne Nase. Es sah aus wie ein Mensch dem die Haut abgezogen wurde. Mein Herz raste als es langsam auf seine Knie sank. Doch es tropfte kein Blut aus der Wunde, es fischte darin herum und nahm die Kugel aus seinem Fleisch.

„Du kennst meine Tricks wohl mittlerweile gut genug."

Eine tiefe, grauenvolle Stimme. Sie jagte einen Schauder über meinen Rücken. Ich hielt die Waffe noch immer erhoben, doch sah ich wie meine Hand gefährlich zitterte.

„Wir haben uns schon öfter getroffen, weißt du?"
„Was meinst du?"

Das Monster stellte sich langsam wieder auf seine nackten Füße und sah mich mit schief gelegtem Kopf an.

„Erinnerst du dich nicht an deine Träume? Ich habe dir immer meine Uhr vorgespielt, damit du weißt, dass ich es bin."
„Es waren keine Träume."

Er schüttelte den Kopf.

„Ich habe dich schon oft hier her geholt, während dein Körper in der anderen Welt schlief."

Panik kroch in mir auf als er mir langsam näher kam.

„Ich wollte dir deinen Freund nicht nehmen."
„Billy..."

Er nickte und lachte höhnisch. Erneut drückte ich ab, doch durch meine zitternde Hand und die Tränen in meinen Augen verfehlte ich mein Ziel und die Kugel schlug in der Wand neben ihm ein.

„Ich wollte dich. Doch er stellte sich mir in den Weg."
„Es war der Mindflayer."

Mit langsamen Schritten kam er mir näher bis er direkt vor mir stand.

„Alles was es hier gibt. Jede Kreatur. Bin ich. Gesteuert durch mich. Ich bin der Gott dieser Welt. Ich bin Vecna.

Mein Herz raste als ich sämtliche Ideen in meinem Kopf durchging. Ich suchte nach einer Lösung wie ich dieser Situation entkommen konnte. Doch es schien aussichtslos. Vor meinem Auge tauchten Bilder auf. Ich sah Eddie. Ich sah den Moment auf der Rollschuhbahn. Ich sah den Moment auf dem Dach seines Trailers, wie wir klatschnass im strömenden Regen in den Himmel schauten. Ich sah ihn. Sein Lächeln.

„Ich werde dich endlich zu mir holen. Auf ewig."

Vecna legte seine große Hand mit seinen langen Krallen an meine Stirn und ich spürte wie mein Körper vom Boden abhob. Ein grausamer Schmerz schoss durch meinen Körper und ich begann laut zu schreien. Doch es war eine leise Stimme, die langsam zu mir durchdrang.

„Ich bleibe hier. Ich weiß nicht ob du da bist, doch wenn du es bist. Will ich, dass du nicht alleine bist."

Eddies Stimme war laut. Er schien auf meinem Bett zu liegen.

„Ich lasse dich niemals alleine, auch wenn uns Realitäten trennen."

Ich blickte auf das Bett und sah ein Feuerzeug auf meinem Nachttisch liegen. Eine Idee durchströmte mich. Hastig griff ich nach dem Feuerzeug, zündete es an und drückte es direkt in Vecnas Gesicht. Ein lauter Schrei hallte durch das Upside Down und alles begann zu Beben. Vecna ließ von mir ab und ich fiel zu Boden. Er hielt sich schreiend das flammende Gesicht als ich auf meine Füße sprang und losrannte. Ich rannte aus meiner Wohnung und blickte auf das in rot getränkt Hawkins. Doch ich eilte durch die Straße. Mit einem klaren Ziel.

HELLFIRE || Eddie Munson FanfiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt