FÜNFZIG

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Wir wurden in den Sitz gedrückt als Steve aufs Gas trat. Eddie verschränkte seine Finger mit meinen und Dustin krallte sich in den Sitz. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich spürte wie die Panik durch meine Adern kroch. Ruckartig packte Eddie mein Gesicht und drehte meinen Blick in seine Richtung.

„Egal was passiert. Ich liebe dich und ich werde für dich kämpfen, bis zum Schluss."

Hastig drückte er seine Lippen auf meine. Doch wir wurden unterbrochen von Steves lautem Schreien und einem lauten Aufprall. Nur wenige Sekunden später schleuderte sich das Auto im Kreis. Die Welt wurde schneller und schneller. Übelkeit kam in mir auf und ich spürte wie alles um mich herum verschwamm. Doch wir prallten gegen einen Baum und kamen unsanft zum Stehen. Steve rieb sich den Kopf und schaute sofort zu Dustin. Meine Ohren dröhnten und die Stimmen drangen nur verschwommen zu mir durch. Dustin nickte immer wieder und hielt sich schmerzend das Handgelenk. Eddies Hände wanderten über meinen Körper als würde er jeden Zentimeter nach einer Wunde absuchen. Immer wieder hörte ich leise meinen Namen und traf seinen panischen Blick. Er hatte eine leichte Platzwunde an seiner Stirn und das Blut tropfte von seinem Kinn. Liebevoll streichelte ich mit meinen Fingerspitzen über seine Wange. Doch konnte ich in diesem Moment nicht ahnen, wie schnell diese Berührung vergehen sollte. Eddies Augen weiteten sich als die Tür neben mir aufgerissen wurde. In dem Bruchteil einer einzigen Sekunde wurde ich gepackt und aus dem Auto gerissen. Meine Sinne schärften sich, während ich über die Straße geschleift wurde. Das Auto rückte in die Ferne. Die Motorhaube qualmte und die Beifahrerseite wurde gegen die Bäume gedrückt. Eddie kletterte über meinen Sitz und eilte aus dem Auto. Doch seine Beine gaben nach und er stolperte auf den Waldboden. Steve sprang aus seiner Position und half Eddie auf bevor sie auf uns zu gerannt kamen. Die kräftigen Männer rissen an mir, als ich mich heftig begann zu wehren. Die Wut kochte in mir über und als sich auf Dustin aus dem Auto quälte spürte ich wie mein Feuer immer stärker wurde. Eddie rannte auf mich zu, doch wurde er von einem großen Mann in einem schwarzen Anzug zu Boden gerissen. Ein kräftiger Schlag gegen Eddies Kiefer. Doch selbst am Boden, gab er nicht auf. Er wehrte sich weiterhin bevor er eine Waffe an den Kopf gedrückt bekam. Zwei weitere Männer liefen auf das Wrack zu und richteten ihre Pistolen auf Steve und Dustin. Ich begann zu schreien und spürte wie die Macht in mir ins Unermessliche stieg. Doch ein starker Ruck und ein lautes Klicken ließ mich innerhalb von Sekunden unfassbar schwach fühlen. Etwas schweres hing an meinem Hals und drückte mir gegen die Luftröhre. Eddie schrie meinen Namen und wollte sich gerade wieder anfangen zu wahren als ich einen lauten Schuss hörte. Die Welt blieb stehen. Sie drehte sich einmal um sich selbst und blieb schmerzhaft und ruckartig stehen. Für wenige Sekunden verlernte ich zu atmen und starrte Eddie mit großen Augen an. Ich blickte zu Steve der mit erhobenen Händen vor einem breiten Mann kniete. Die Kugel traf hinter ihm in einem Baum ein und ich sah in Dustins panisches Gesicht. Er stand wie angewurzelt hinter Steve und suchte offensichtlich nach einer Lösung. Doch es gab keine. Die Panik in mir wurde stärker, kräftiger. Schreiend wehrte ich mich und merkte wie die Blätter um uns herum zu schweben begannen. Meine Kräfte versuchten auszubrechen. Doch plötzlich schoss ein scharfer Schmerz durch meinen Oberarm. Ich blickte zur Seite und schaute auf eine lange Spritze mit einer grünste Flüssigkeit. Sofort sah ich zu Eddie und beobachtete seine Tränen die sich langsam mit dem Blut auf seiner Wange vermischten. Die Welt wurde langsamer, sanfter. Ich flüsterte Eddies Namen immer und immer wieder. Tränen liefen meine Wangen hinab als ich die Türen eines Transporters hörte. Mit einem schwungvollen Ruck wurde ich in den Frachtraum geschmissen und ich blieb auf meinen Knien liegen. Ruckartig sah ich zu Eddie auf. Er versuchte sich zu wehren, trotz der Pistole auf seiner Stirn. Sein Blick war sanft und liebevoll. Doch gefühlt mit so schrecklich intensiver Panik. Angst. Purer Angst.

„Ich liebe dich, Nova! Ich werde dich finden. Ich werde dich überall finden!"

Die Tür schwing zu und alles was ich hörte waren Steve, Dustin und Eddie die meinen Namen schrien. Meine Familie. Meine Familie blieb zurück als der Motor startete und ich mich einem heftigen Druck gegen die Wand geschleudert wurde. Mein Kopf dröhnte und ich versuchte mich aufzurichten. Doch war es eine schreckliche Müdigkeit die mich langsam in ihren Bann zog. Ich krabbelte auf die Tür des Transporters zu und versuchte sie mit meinen letzten Kräften zu öffnen. Doch brach ich auf dem Boden zusammen und drehte mich schmerzend auf den Rücken. Ich verlor das Gefühl für meinen Körper. Ich starrte regungslos auf das Dach des Transporters. Vor meinen Augen erschien Eddie. Sein Lächeln. Seine Augen. Er. Jedes Detail von ihm. Jedes noch so kleine Detail an ihm. Sein Geruch hüllte mich in eine Luftblase. Hüllte mich in Sicherheit. Er füllte diesen Raum mit Licht, obwohl ich gefangen war in einer quälenden Dunkelheit. Mein Kopf nebelte sich weiter zu und ich flüsterte immer und immer wieder Eddies Namen, bevor die Dunkelheit mich verschluckte.

HELLFIRE || Eddie Munson FanfiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt