HELLFIRE || Eddie Munson Fanfiktion

ACHTZEHN

Wir kamen nur wenige Minuten später vor der Arcade an als mich Eddie freudig hinein zog. Sofort wurden wir umhüllt vom Lachen der Menschen, den piependen Geräuschen der Maschinen, dem aufgedrehten Radio und dem Geruch von Fast Food. Ich blickte auf einen Greifarmautomaten und eilte sofort darauf zu. Ein kleiner hellbrauner Teddy erhaschte meine Aufmerksamkeit und als ich mich umdrehte war Eddie bereits an der Theke verschwunden. Er unterhielt sich kurz mit dem Kassierer bevor er mir einer kleinen Schüssel wieder kam. Darin befanden sich die Coins.

„Dieser?"

Er zeigte auf den Teddy, welcher mich vereinnahmt hatte und ich nickte schmunzelnd.

„Versuchen wir unser Glück."

Er schmiss die Münze in den Automat und ein kurzes, piependes Lied spielte als die Lichter der Maschine flackerten. Viele verschiedene Farben leuchteten uns entgegen während Eddie versuchte den Greifarm perfekt zu platzieren.

„Na los, dass ist dein Part."

Er deutete auf den großen, gelb leuchtenden Knopf. Hastig drückte ich darauf und klebte hoffnungsvoll an der Scheibe. Der Greifarm fuhr herunter und die großen Metallklauen umfasst den den kleinen Teddy. Er hob ihn langsam an und eines der Beine rutschte heraus. Ich fiepte erschrocken auf und hörte Eddies amüsiertes Lachen, doch er war vollkommen ruhig. Der Arm fuhr über die anderen Kuscheltiere bevor er den kleinen Teddy in die Ausgabe fallen ließ. Ich sprang klatschend von einem Fuß auf den anderen als Eddie den Teddy aus der Klappe nahm. Er drückte ihn mir schmunzelnd in die Arme.

„Danke, Eddie."

Er legte seinen Arm um meine Schultern bevor wir tiefer in die Arcade liefen. Um uns herum waren sowohl Kinder, als auch Teenager, als auch Erwachsene. Dieser Ort war ein Platz für alle. Hier war es vollkommen egal wer du bist. Hier ging es nur um den Spaß und darum unvergessliche Momente festzuhalten. Eddie zog mich auf einen Automaten bei dem man auf einer Matte stand die mit vier Pfeilen bestückt war. Jeweils ein Pfeil für oben, unten, rechts und links. Vor uns befand sich eine Stange. Ich setzte den kleinen Teddy am Boden ab als die Pfeile unter mir zu leuchten begannen. Ich musste tanzen.

„Du unterschätzt mich."
„Ich spiele in einer Band. Ich kann tanzen."
„Das wollen wir doch mal sehen."

Ein schnelles Lied begann und wir sprangen auf die jeweils aufleuchtenden Pfeile. Lachend hielten wir uns an der Stange fest und bewegten uns zum Klang der Musik. Ich sang fröhlich mit, als mich Eddie schmunzelnd ansah. Er wirkte zufrieden und so fühlte ich mich. Hier und jetzt war ich zufrieden. Nein, nicht zufrieden. Ich war glücklich. Auf dem Bildschirm vor uns sah man die Punktezahl immer weiter ansteigen. Doch es war meine die vorne lag. Eddie war vollkommen konzentriert, wollte mich eindeutige überholen. Doch er hatte keine Chance. Das Lied war fast beendet und wir waren Kopf an Kopf mit unseren Punkten, doch kurz vor dem Ende wurde ich plötzlich an meinem Arm gepackt und vom Plateau gestoßen. Ich fing mich an einer Wand auf und drehte mich mit schockiertem Blick um. Eddie hielt sich an der Stange fest und tanzte weiter auf den aufleuchtenden Pfeilen. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und sah ihn böse an. Das Lied war zu Ende und der Bildschirm krönte Eddie zum Gewinner. Er hob die Arme jubelnd an, bevor er den Teddy schnappte und zu mir herab sprang.

„Du hast geschummelt."
„Ich bin ausgerutscht."
„Du hast mich vom Podest gestoßen."

Er drückte sich unschuldig die Hand auf die Brust, genau an der Stelle seines Herzens.

„So etwas würde ich nie tun."
„Du hast es aber getan!"

Ich stieß ihm lachend gegen den Arm als er sich spielerisch vor mir verbeugte.

„Sie haben mich erwischt, Prinzessin."

Mein Herz machte einen Sprung, doch ich schob die Gedanken schnell beiseite. Denn es war Billy, der wie ein Film vor mir ablief. Wir waren auch einige Male hier gewesen, auch wenn er nicht der Typ für solche Läden war. So tat er es erneut für mich. Es waren gemeinsame Erinnerungen mit ihm, die mir Tränen in die Augen trieben.

„Na los, ich mache es mit einem Milchshake wieder gut."

Wir schlängelten uns durch die Automaten und direkt in das kleine dazugehörige Bistro. Der kleine Teddy wirkte in Eddies Händen um so vieles größer bevor er ihn langsam auf dem Tisch absetzte. Ich setzte mich auf das rote Ledersofa und Eddie nahm mir gegenüber Platz. Er schob mir die Karte zu, doch ich schob sie ohne zögern wieder zurück.

„Schokoladen-Bananen-Milchshake."

Überrascht zog er eine Augenbraue an.

„Ich bin auch ein Freak, weißt du? Ich war mit den Jungs schon öfters hier gewesen."
„Das hatte ich verdrängt."

Er lachte und sah durch die Karte.

„Dustin liegt sehr viel an dir."
„Das weiß ich."
„Du scheinst wie eine große Schwester für ihn zu sein."

Ich ließ mich gegen die Lehne des Sofas fallen als die Bedienung kam und unsere Bestellung aufnahm. Ich musterte Eddie wie er höflich mit ihr sprach. Er war so anders, wie alle ihn sahen. Eddie war ein Freak. So wie ich. Doch er war so vollkommen. So liebevoll. Fröhlich. Einzigartig. Er war einfach Eddie. Er war mein Licht.