Kapitel 15

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Adrik

Marco und Finja verließen den Essensraum und ich schloss mich ihnen an. Nico musste für eine bevorstehenden Prüfungen lernen und mit Liam musste ich heute im Büro einige organisatorische Dinge klären. Ich verabschiedete mich von Nico mit einem Lächeln und begab mich auf dem Weg zu meinem Büro. 

Mit Schwung öffnete ich die weiße Holztür und trat in mein Büro. Unser Haus war hauptsächlich in weiß gehalten mit schwarzen oder blauen Akzenten. Mein Büro war mit einer großen Glasfront ausgestattet, welche einen Ausblick auf unseren großen Garten mit Pool und Bäumen gab. Der schwarze Schreibtisch mit dem Lederstuhl gab einen guten Kontrast zu dem sonst hell eingerichteten Zimmer. Zufrieden setzte ich mich auf meinen Sessel und schaltete meinen Computer sowie die externen Bildschirme an. Ich arbeitete bereits eine gute Stunde und so langsam sollte Liam mal kommen. Ich hatte den Gedanken erst zu Ende gedacht, da klopfte es schon und ein nachdenklich wirkender Liam betrat mit langen Schritten das Büro. Da mir sofort bewusst wurde, dass wir so nicht abreiten konnten, klappte ich den Laptop zu und sah in erwartungsvoll an. "Was ist los Kumpel? Du ziehst ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter." Liam blieb stumm und schaute mir nicht in die Augen. Langsam wurde ich unruhig. Es war untypisch für ihn nicht zu antworten, geschweige denn den Blick unterwürfig zu senken. "Liam?! Was ist los?" herrschte ich ihn an. "Ich hab versagt Adrik. Ich hab versagt und ich hasse mich dafür!" schrie er mir ins Gesicht. Erschrocken blickte er mich an und auch ich wusste in dem Moment nicht was ich sagen sollte. So wütend hatte ich ihn schon lange nicht mehr erlebt und jeder wusste, dass man mir gegenüber nicht die Stimme erheben sollte. "E-Es t-tut mit leid Adrik" stotterte Liam. Mit einem seufzen deutete ich ihm an sich zu setzten "Ok, was ist los mit dir. Du bist doch nie so explosiv, geschweige denn schreist du mich an." fragte ich ihn. "Ich wurde weich. Ich habe sie in mein Herz gelassen" antwortete er mir schließlich. Langsam wusste ich in welche Richtung dieses Gespräch ging. Mit einer Handbewegung deutete ich ihm an wieder zu sprechen. "Letzte Nacht bin ich durch einen Schrei aufgewacht. Ich wollte nachsehen was los ist, da ich dachte es wäre etwas mit Nico, aber es war der Schrei von der Kleinen. Ich habe mich dazu entschieden in ihr Zimmer zu gehen und da lag sie. Sie lag auf ihrem Bett und weinte wie ein Schlosshund. Diese Situation erinnerte mich an die zweite Nacht in diesem Anwesen und sie tat mir leid. Sie tat mir leid, dass sie so etwas durchmachen muss und so hab ich mich neben sie gelegt. Fuck, ich habe sie umarmt bis sie eingeschlafen ist und bin über Nacht bei ihr geblieben. Ich habe meine harte Schale fallen lassen und bin zu ihr die selben Person gewesen wie zu meiner Familie. Und jetzt, jetzt hab ich...." zitternd redete er vor sich ihn und ich blickte ihn freundlich an. "Und jetzt hast du Angst sie zu verlieren, oder?" mit einem kleinlauten "Ja" bestätigte er meine Vermutung. Ich holte einmal tief Luft und teilte ihm meine Gedanken mit: "Liam, ich kann dir nur das selbe sagen wie ich es ihr und auch Nico gesagt habe. Ich habe wenig Einfluss auf die Entscheidungen meines Vaters, aber ich verspreche dir hiermit, dass ich versuche sie hier lebend rauszubringen. Die Frage ist nur ob ihr das viel bringen wird, da ihre Familie sie bestimmt nicht so schnell wiedersehen möchte, nachdem was wir mit ihrem Bruder gemacht haben. Ich werde heute Abend mit Vater sprechen und ihn meine Bedenken mitteilen, aber Schlussendlich legt er seine Entscheidungen selbst fest. In Ordnung?" Liam blickte mich dankend an und stände auf. Ich erhob mich ebenfalls und Liam schlage seine Arme um mich. "Danke Bro - Danke für alles und diese Familie"

Eines schicksalhaften TagesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt