Kapitel 99

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Marco

Es sind knapp 3 Monaten vergangen seit dem Vorfall mit Finja. Drei Monate in denen wieder etwas Routine in das Leben der Familie López gekommen ist. Grob erklärt: Alessio ist wieder zurück nach Amerika gefolgen. Nico hat seinen Abschluss gemacht und ist seit einer Woche auf Abschlussfahrt in Griechenland. Zwischen mir und Liam lief es besser den je. Finja lag noch im Koma und Adrik ist mit der Arbeit beschäftigt.

Seit einem langen und nervenaufreibenden Gespräch mit Alessio, Adrik und Nico, konnten wir unsere Liebe offen zeigen und mussten uns nicht mehr verstecken. Im großen und ganzen würde ein aussenstehender sagen, dass alles in Ordnung sei. Wären da zwei Punkte die unsere Freude zunichte machen. Finja lag noch immer im Koma und hatte zwischendurch schon zwei Herzstillstände. Die Ärzte hatten Adrik und Alessio bereits geraten, darüber nachzudenken die Maschinen abzustellen. Doch sie weigerten sich. Ihrer Meinung nah würde Finja solange an den Kabeln hängen bis sie wieder aufwacht. Doch so hart es klingt, ich bezweifle es. Ihre Werte wurden von Tag zu Tag schlechter anstatt besser und wenn sie nicht in den nächsten Tagen aufwachen würde, sehen die Ärzte keinen Ausweg mehr.

Tja und was Adrik betrifft, der ist nur mehr in seinem Büro und arbeitet. Er ist zu einer kaltblütigen Killermaschine geworden, die versucht seine Schuldgefühle dadurch zu unterdrücken, andere Menschen zu quälen. Derjenige der Liam, Finja und mich entführt hatte wurde ebenso gefasst und qualvoll gefoltert. Doch adrig lies nicht zu das er sitzt. Jedesmal, nachdem er seine Wut auf ihm ausgelassen hatte, wurde r von unseren Ärzten wieder zusammengeflickt. Seine kleine Mafia wurde ausgelöscht und diejenigen die sich unterwarfen, durften in diese eintreten. Liam und ich bekommen ihn kaum mehr zu Gesicht. Er hatte in den ganzen Wochen stark an Muskelmasse dazu gewonnen und sein Körper sowie Blick strahlten Macht und Kälte aus. Seine Gesichtszüge waren kantiger geworden und ein Lächeln fand nie den Weg auf seine Lippen. Die einzigen Gefühle die er zu ließ war Wut und so war es nicht verwunderlich das täglich mindestens ein Kopf rollte. Kurz gesagt, meinem besten Freund ging es beschissen.

Seine Gipshand sollte heute Nachmittag durchgecheckt werden. Es verheilte leider nicht so wie es sollte und durch einen hirnrissigen Schlag auf eines seiner Opfer hatte er sich einen weitern Haarriss zugezogen. Das bedeutete, wir drei werden alle ins Krankenhaus gehen. Liam und ich würden Finja besuchen - so wie jeden Tag. Adrik war seit der Einlieferung nicht mehr bei der Prinzessin gewesen und ich vermute er würde sie erst wieder besuchen wenn sie aufwachen oder sterben würde.

"Hier bist du." riss mich die Stimme meines Freundes aus meinen Gedanken, der gerade ins Wohnzimmer trat. "Hey" antwortete ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Wann gehts los?" wollte ich von ihm wissen. "In wenigen Minuten. Adrik zieht sich gerade an und ich hab den Wagen bereits vorgefahren." Mit einem Nicken gab ich Liam zu verstehen das ich verstanden hatte und stand mit einem tiefen Seufzer von dem bequemen Ledersofa auf. Liam tat es mir gleich und wir liefen vor zum Auto. Wenige Minuten später schlug die Beifahrertür auf und mit eiskalter Miene stieg Adrik ein. Die Autofahrt verlief schweigend. Weder ich noch Liam wagten es ein Gespräch anzufangen. Der gesamte Körper von unserem Boss und Freund stand unter Strom und bei der kleinsten, falschen Meldung würde er wohl explodieren.

Am Krankenhaus angekommen stiegen wir, beinahe wie abgesprochen, synchron aus dem mattschwarzen Porsche und liefen zum Eingang des Kranhauses. Beim Empfang trennten sich unsere Wege. Liam hatte beschlossen doch mit Adrik mitzugehen und später zu mir und Finja zu stoßen. Mit dem Fahrstuhl fuhr ich in die Etage auf der die Intensivstation stationiert war und schlenderte zu ihrem Zimmer. Mit einem kalten Blick und einer einfachen Handbewegung deutete ich der Wache vor ihrem Zimmer mir Platz zu machen. Alessio hatte diese veranlasst. Er war der Meinung, dass wenn er schon nicht bei ihr sein kann, wenigstens so einen gewissen Teil zu ihrer Sicherheit beitragen zu können.

"Hey Kleine, na wie gehts dir heute?" begrüßte ich meine Prinzessin mit sanfter Stimme und streichelte leicht über ihren Handrücken. "Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob du mich hören kannst, aber ich möchte das du weißt: Wir warten alle auf dich. Bitte bitte komm wieder zu uns zurück. Wir vermissen dich alle schrecklich." Nach eine Pause sprach ich die Wörter aus, die mich seit eineigen Tagen wachhielten. "Aber wenn du willst, dann kannst du gehen ok? Es ist ok. Wir kommen schon irgendwie klar. Ich will dich nicht leiden sehen meine Kleine. Wenn du bereit bist und nicht mehr kämpfen magst oder kannst, dann darfst du gehen. Wir, ich bin dir auch nicht böse. I-ich hab dich lieb P-Prinzesin." meine Stimme brach am Ende. Ein Träne kullerte über meine Wange und mit einem Kuss auf ihren Scheitel wollte ich mich zum gehen Abwenden alls...

Finja

Ich hatte keine Ahnung wie lange ich schon hier lag. Es müssten aberschon mehrere Monate sein. Woher ich das so gut weiß fragt ihr euch? Ich sitze Tag und Nacht in der Ecke meines Zimmers und warte drauf wieder in meinen Körper kommen zu dürfen. Jeden verfluchten Tag sah ich wie Marco und/oder Liam in mein Zimmer kamen und mit mir sprachen. Ich verstand jedes einzelne Wort und würde ihnen so gerne zeigen, dass ich alles versuchte um wieder aufzuwachen, doch es ging nicht.

Das Quietschen der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Hoffnungsvoll blickte ich auf. Marco betrat mein Zimmer. "Hey Kleine, na wie gehts dir heute?" begrüßte er mich. Zu gerne würde ich ihm antworten. Langsam zog ich meine Beine an und mithilfe der Wand drückte ich mich nach oben. Zögerlich ging ich auf das Bett, indem mein Körper lag, zu. Ich stellte mich neben Marco und betrachtet mein fahles und blasses Erscheinungsbild. "Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob du mich hören kannst, aber ich möchte das du weißt: Wir warten alle auf dich. Bitte bitte komm wieder zu uns zurück. Wir vermissen dich alle schrecklich." Marco machte eine kleine Pause und mit zitternder Stimme fuhr er fort. "Aber wenn du willst, dann kannst du gehen ok? Es ist ok. Wir kommen schon irgendwie klar. Ich will dich nicht leiden sehen meine Kleine. Wenn du bereit bist und nicht mehr kämpfen magst, dann darfst du gehen. Wir, ich bin dir auch nicht böse. I-ich hab dich lieb P-Prinzesin." Tränen rannen mir übers Gesicht. Er hatte es erfasst. Ich konnte nicht mehr kämpfen, weil ich nicht wusste wie. Ich wusste einfach nicht wie ich wieder ich werden könnte. Mit einem Kuss wollte sich Marco verabschieden. "Bitte geh nicht Marco. Bitte bleib bei mir. Ich will nicht wieder alleine sein." schrie ich ihm ins Gesicht. Meine Tränen flossen unaufhörlich meine Wangen hinunter. Doch er konnte mich nicht hören. Aufeinmal wurde mir schwindelig. Ein piependes Geräusch ertönte und wurde unerträglich laut. Stöhnend hielt ich meine Hände auf meine Ohren, doch das Geräusch wurde immer lauter und lauter. Ächzend ging ich zu Boden und mir wurde innerhalb einer Sekunde schwarz vor Augen.

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Sooooo, ich weiß ich bin gemein und halte euch mit dem Ende hin. Aber beim schreiben kommen immer mehr Ideen, dich ich irgendwie einbauen möchte. Alle haben eh keinen Platz ;)

Ich versuche aber die Woche das Buch zu beenden. Das bedeutet in den nächsten Tagen werden die letzten Kapitel kommen.

Ich hoffe das euch dieses Kapitel gefallen hat. Bin offen für Kritik.

LG Fjarki

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Eines schicksalhaften TagesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt