Kapitel 37

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(kurz vorab: In der Schule, da sie ja International ist, wird Englisch gesprochen. Außer in den Fächern Deutsch und Spanisch.)

Finja

Unsicher öffnete ich zeitgleich mit Liam die Autotür und stieg aus dem Auto aus. Sogleich lagen viele neugierige Blicke von den Schülern, welche sich auf dem Pausenhofgelände befanden auf mir. Liam, welcher sich eine Sonnenbrille und die Kapuze seines Pullovers übergezogen hatte, nickte mir aufmunternd zu und so folgte ich ihm in die Richtung des Eingangs. Während wir auf dem Weg zum Direktorat waren, wurden uns immer wieder neugierige oder fragende Blicke zugeworfen. Wenn ich sagen würde, ich sei nervös, dann wäre es untertrieben. Schlussendlich standen Liam und ich vor der Tür, auf der in fetten Blockbuchstaben "Direktorat" gedruckt war. Liam klopfte ohne umschweifen an der Tür und wir wurden durch ein lautes "herein" hineingebeten.

 In dem Büro herrschte Ordnung und die Einrichtung mit Fichtenholz verlieh dem Büro ein gewissesn etwas. Auch wenn mir die Einrichtung von den Büros in der Villa López besser gefiel, musste ich sagen, dass es sehr gut mit den restlichen Bildern, Pflanzen oder Ordnern harmonierte. "Ah du musst Finja sein, nicht war?" begrüßte mich eine ältere Dame. Ich nickte nur und Liam drückte mich in die Richtung des freien Stuhles. "Ich bin Frau Summer, die Schulleiterin und heiße dich herzlich willkommen. Alle Daten habe ich ja schon von deinem Vater übermittelt bekommen" teilte sie mir mit. "Meinem Vater?" fragte ich unabsichtlich laut. Doch auch Liam blickte sie verstädnislos an. "Ich glaube da liegt eine Verwechselung vor. Alessio López ist nicht der Vater von Finja, sondern ihr Onkel" korrigierte Liam die Schulleiterin barsch. Diese bekam nur große Augen und entschuldigte sich mehrmals. Nach einem kurzen Moment, in dem peinliche Stille herrschte, räusperte sich Frau Summer und gab mir eine Spindnummer und einen Schulplan wo in rot die Räume gekennzeichnet waren, die für mich relevant seien sowie einen Stundenplan. "Dann werde ich dir noch schnell deine Spind zeigen, sowie den Raum, indem du jetzt Unterricht hast." beschloss die Direktorin und stand mit Schwung, aber dennoch elegant von ihrem Lederstuhl auf. "Ich verabschiede mich mal von dir Kleine. Pass gut auf im Unterricht und warte nach Schulschluss vor dem Eingang, ja?"fragte mich Liam ein letztes mal, bevor er mich in den Arm nahm und sich verabschiedete. 

Zusammen mit Frau Summer ging ich die langen und verwinkelten Flure zu meinem Spind und nahm mir die Bücher mit, die ich heute brauchen würde. Insgesamt waren es sechs Bücher: Deutsch, Englisch, Mathe, Spanisch, Chemie und Biologie. Aus irgendeinem Grund freute ich mich schon auf den Unterricht und dennoch war ich nervös. Würden die Mitschüler mich gut aufnehmen oder wäre ich wieder der Aussenseiter? Ich konnte meinen Gedanken nicht lange nachhängen, da Frau Summer scheinbar an einer Tür angelangt war, die zu meinem Kalssenraum führen soll. Bevor ich überlegen konnte, was ich der Klasse nun sagen würde, klopfte die Direktorin und zog mit eine Ruck die Tür auf. "Gutem Morgen liebe Klasse, ich bringe euch eine neue Schülerin." begrüßte die altere Frau den Kurs und schubste mich mit sanften Druck in den Raum. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schloss sie die Tür wieder und nun stand ich völlig verloren neben dem Lehrerpult und werde von rund 22 Augenpaaren angestarrt. "Ah dann musst du Finja sein, nicht war? Ich bin Professor Wiesinger und der Chemielehrer. Stellt dich doch einfach einmal vor." sprach ein schlaksiger Mann zu mir. "Ähm Hallo, ich bin Finja López und 14 Jahre alt." antwortete ich schüchtern. Bei meinem Nachnamen ging ein raunen durch die Klasse und der Lehrer nickte nur nachdenklich. "Das heißt du bist mir dem Milliardär Alessio López verwand?" kreischte eine grelle Stimme durch den Raum. Eine braunhaarige, mit Schminke vollgeschmierte Tussi, starrte mich ungläubig an. "Alessio ist mein Onkel.", antwortete ich zögerlich. Mir entgingen die Blicke von zwei Jungs nicht, welche in der letzten Reihe saßen und wir Lästerschwestern tuschelten. "Finja, setzt dich doch neben Luna." bestimmte der Lehrer und jene Angesprochenen hob kurz die Hand. Ich begrüßte sie mit einem leisen "Hey" und widmete mich dem Unterricht. Der Lehrer erklärte irgendwelche Chemischen Formeln die ich einfach nicht verstand und so wie die Schüler dreinblickten, die anderen ebenso nicht. Nach dem Läuten hatten wir in der zweiten Stunde Mathe und in dieser konnte ich etwas entspannen, da ich das Thema bereits hatte und es sehr gut verstand. Luna lud mich ein in der Pause mit ihr zu kommen und ich stimmte zu. Das rothaarige Mädchen mit den leichten Sommersprossen war mir sympathisch und nach der Doppelstunde Mathe führte sie mich zu der Cafeteria. 

Eines schicksalhaften TagesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt