Kapitel 56

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Adrik 

Es war bereits später Abend, als Liam und ich vor dem Haus von Luna ankamen. Einer unserer Angestellten hatte uns die Adresse übermittelt und ohne lange zu zögern, sind wir beiden sofort dahin gefahren. 

Ich stellte den Motor meines Porsches ab und stieg mit Liam synchron aus dem Auto. Unsere maßgeschneiderten Anzüge harmonierten miteinander und mit kräftigen Schritten gingen wir die Auffahrt hinauf. Im Haus brannte noch Licht, was drauf hinwies, dass zumindest einer noch wach ist. Liam klopfte einmal Kräftig an der Tür und wenige Augenblicke später wurde die Tür bereits aufgerissen. "Oh Gott, wir haben uns solche Sorgen gemacht Fi-" die Stimme des Mädchen brach ab, als sie uns entdeckte. "Da wir also mal geklärt haben, das Finja hier war, würde ich vorschlagen wir besprechen alles weitere drinnen." begrüßte ich das Mädchen kühl. "Lu, was ist los?" ein Mann mit grau melierten Haaren trat in den Vorraum. "Guten Abend Herr Martín. Mein Name ist Adrik López und ich bin wegen Finja hier." begrüßte ich den Vater des Kindes. Jener schaute mich aber aus zusammengekniffenen Augen an und ignorierte meine ausgestreckte Hand. "Wir sind hier, weil sich Finja bei Ihnen-" fuhr Liam fort, wurde aber von Herrn Martín unterbrochen. "Das Mädchen ist nicht hier. Wenn ich jetzt bitten darf, verlassen sie das Haus unverzüglich" herrschte er mich an. Langsam konnte ich meine Wut nicht mehr kontrollieren. "Sie hören mir jetzt einmal ganz genau zu. Finja ist wieder bei uns zu Hause und steht völlig neben sich. Sie regiert auf keinen von uns positiv und gerät von einer Panikattacke in die andere. Jetzt stell ich mir die Frage, was haben Sie mit ihr gemacht?!" Gefährlich ging ich auf den Vater zu, welcher nun Anzeichen der Angst zeigte. 

Lu's Vater knickte ein und gestand: "Sie ist gestern Abend hier aufgetaucht und war völlig neben sich. Sie hat heute Nacht hier geschlafen und ist in der Früh geflüchtet." "Papa! Wie kannst du Finja einfach ausliefern? Du weißt doch gar nicht, was sie mit ihr machen werden!" schrie die Tochter. "Sie hat am ganzen Körper Verletzungen und die Stammen ganz sicher nicht von einem Sturz. Du weist was gestern war! Wie kannst du sie einfach so verraten?!" hysterisch fuchtelte Lu in der Luft und rannte anschließend aus dem Haus. "Luna! Komm wieder her" rief der verzweifelte Vater ihr nach. Doch ich hielt ihn davon ab hinterher zu rennen. "Liam, kümmern dich um sie. Ich bleibe beim Vater" Liam nickte und joggte los. 

Lu 

Wie konnte mein Vater einfach so nachgeben? Finja wurde misshandelt und ich wollte nicht wissen durch welche Hölle sie gegangen war. Auf dem Gehsteig zwei Straßen weiter ließ ich mich fallen. Das Trommeln von Schritten war zu vernehmen, welche hinter mir stehen blieben. "Darf ich mich setzten?" fragte mich eine männliche Stimme. Da ich nicht antwortete, ließ er sich mit etwas Abstand neben mich fallen. "Wenn du glaubst, dass du mir Angst machst, dann hast du dich geschnitten." motze ich Liam an. "Hör zu Knirps. Ich hab keine Ahnung was dein Problem mit uns ist, aber wir wollen Finja nur helfen, klar?" ruhig blickte mich Liam aus glänzenden Augen an. Doch diese Ausstrahlung machte mich rasend. "Du weist nicht was das Problem ist?! Das Problem?! Das Problem ist, dass Finja von euch misshandelt wird und Schutz gesucht hat, jetzt aber wieder bei ihren Peinigern ist!" schrie ich ihm entgegen. Ich hatte keine Angst vor Konsequenzen. Mein einziges Ziel war es, Finja zu beschützen.

"Warte, du denkst, dass wir das waren?" fragte mich Liam fassungslos. "Wer den sonst?" lachte ich sarkastisch und rutschte ein Stück von ihm weg. "Ok wir machen einen Deal, ich erkläre dir wie es wirklich ist und du erzählst mir, was gestern Abend war. Deal?" Liam reichte mir seine Hand. "Deal"

Eines schicksalhaften TagesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt