Kapitel 43

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Marco 

Augenrollend wechselte ich mit Liam einen Blick und wir beide mussten kurz schmunzeln. Wir mochten Ralf noch nie. Er hatte eine schleimige Art und schmierte dem gegenüber immer Honig um den Mund. Allerdings muss man ihm lassen, dass er in dem was er tat bisher immer sehr gut war und aus diesem Grund hatte Alessio ihn auch hier her versetzt. "Hallo, Alessio schickt uns um mal wieder zu überprüfen ob alles mit Rechten Dingen zu geht." begrüßte ihn Liam mit kalter Stimme und Ralf nickte benommen. "Aber meine Herren, hier gab es doch noch nie Probleme. Wieso müsst ihr denn dann herkommen?" fragte jener und mir entging nicht sein nervöser Unterton. Ich warf Liam einen fragenden Blick zu und der schien davon ebenfalls etwas bemerkt zu haben. "Wenn doch alles passt, hast du und auch sonst niemand etwas zu befürchten." klärte ich ihm auf und ging mit Liam synchron zum Eingang. Ralf hatten wir einfach ohne weitern Kommentar am Parkplatz stehen lassen. Ralf rannte uns hinterher und wollte sich beinahe an uns bei der Tür vorbeidrängen, doch mit einem Räuspern meinerseits sowie einem Todesblick von Liam reihte er sich hinten an.

"Alle mal her kommen! In 10 Minuten möchte ich alle hier versammelt sehen und jene die nicht hier sind, sind dann spätestens auch da!" schrie ich wie beim Militär durch die Halle. Liam und mir wurden fragende oder auch ängstliche Blicke zugeworfen. Ich erkannte nur wenige Gesichter, welche bei dem letzen Besuch ebenfalls anwesend waren. Nach zehn Minuten hatten sich viele Männer versammelt und ich ließ meinen Blick durch die Menge schweifen. "Ich werde jetzt einzelne Namen vorlesen und Sie treten einmal aus der Menge heraus und antworten mit einem deutlichen "Hier", haben Sie mich verstanden?" schrie ich laut. Keiner Antwortete. "Haben Sie mich verstanden?!" keifte ich wütend und ein leises "Ja" gab es als Antwort. "Das nächste Mal geht das aber auch lauter". 

Nachdem wir die Anwesenheit aller überprüft hatten und erfreulicherweise alle anwesend sind, konzentrierte sich Liam auf die Überprüfung der Ein- und Ausgaben sowie die Kontrolle der Wahre und ich begleitete die anderen auf den Sportplatz hinter der Lagerhalle. "Also gut, beginnen wir mit dem Training. Alle einmal in Reih und Glied aufstellen. Wir beginnen mit 100 Liegestützen sowie 50 Runden einlaufen - LOS!" brüllte ich und erntete nur verwirrte Gesichtsausdrücke. "Hab ich mich nicht deutlich Ausgedrückt?! LOS!" langsam wurde ich wütend. Diese Gruppe machte mich bereits vor dem Trainingsbeginn wahnsinnig. Mit missmutigen Blicken und unfreundliches Gemurmel setzte sich die Gruppe, welche aus ca. 80 Männern im Alter von 15-30  bestand in Bewegung. Die ersten Runden machten noch alle ordentlich mit, doch bereis nach der 10. Runde vielen mir viele auf, welche mit der Ausdauer zu kämpfen hatten. "Vorwärts! Ihr seid bei der Mafia und nicht in der Schule!" als Warnung schoss ich mit meiner Waffe einmal in die Luft. Erschrocken zuckten viele der Läufer zusammen und nahmen zu ihrem Glück die Beine in die Hand und rannten schneller. 

Die 50 Runden dauerten eindeutig zu lagen und bei den Liegestützen machten schlussendlich alle schlapp. Ja richtig, alle. Ich war wütend. Wir sind als eine der größten und Besten in unserer Szene bekannt und dann machten sie im Aufwärmprogramm schlapp. "5 Minuten Pause, dann werden die 100 Liegestütze zu Ende gemacht und danach möchte ich eure Kampfkünste sehen. Für euch hoffe ich, dass ihr zumindest da Punkten könnt." und mit diesen Worten wand ich mich zum gehen. Hoffentlich hat Liam seinen Spaß und alles stimmte. 



Eines schicksalhaften TagesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt