Kapitel 24

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Finja 

Durch ein Klopfen wurde mein Lachkrampf unterbrochen. Adrik stand im Zimmer und wurde harscht von deinem Vater angesprochen. Bei dem Klang der Stimme zuckte ich unwillkürlich etwas zusammen. Vor wenigen Augenblicken war er lustig drauf und hat mit mir Späße getrieben. Seine plötzlicher Gefühlswechsel schien auch Adrik zu verwundern. Er blickte mich fragend an, doch ich ignorierte ih gekonnt und wand mich meinen Büchern zu. Ich war gerade an einer spannenden Stelle angelangt, als mich ein tiefer Atemzug von Alessio aus der Konzentration brachte. Ich musterte ihn verstohlen über den Buchrand. Er rieb sich die Schläfen und machte einen müden Eindruck. Als er bemerkte, dass ich ihn musterte, versuchte ich ihn fragen anzuschauen. Er seufzte und sagte: " Du musst wissen, meine Frau ist bei der Geburt von Nico verstorben. Sie war nie so kaltherzig wie ich oder Adrik. Du kannst sie dir so vorstellen wie Nico, er ist das exakte Ebenbild von ihm. Sie wollte nie etwas mit der Mafia zu tun haben und es war ihr immer wichtig, dass wir uns alle 2 Mal am Tag pünktlich beim Essen sehen. Jeder musste immer da sein, es gab keine Ausreden - außer man war auf Geschäftsreise. Es war ihr letzter Willen dies beizubehalten und gestern Abend war es das erste Mal, das keiner von ihnen Anwesend war. Das mag evtl kleinlich oder kindisch klingen, aber mich hat es enttäuscht und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll." klagte er mir sein Herz aus. Der sonst so stark wirkende Mann saß da wie ein Häuflein Elend. Unsicher erhob ich mich und ging mit kleinen Schritten auf den mir eigentlich Fremden zu. Ich legte meine Arme um ihn und drückte ihn fest. "Ich glaube den Jungs tut es leid. Sie wirken alle mit den Nerven am Ende. Ich denke du solltest mit ihnen Reden. Muss ja noch nicht jetzt sein, aber wenn sie alle wieder am Abend da sind, sprich es einfach an." gab ich ihm einen Ratschlag. "Dann muss ich noch warten bis Marco und Liam wieder da sind. Sie kommen erst morgen Abend wieder. Aber ich denke du hast Recht." Ungläubig starrte ich ihn an. "Ich kann es ebenso wenig glauben wie du, dass ich diesen Satz gesagt habe. Ich, Alessio López, einer der größten Mafiabosse der Welt, gebe einer 14 Jährigen Recht." schmunzelte ich. Ich lachte laut los und begab mich nun zu meinem Zimmer. 

In meinem Zimmer legte ich mich auf mein Bett, da ich merkte wie müde ich eigentlich war. Zwar hatte ich heute nicht viel getan, aber ich glaube jeder kennt so Tage. Alessio meinte, er hätte morgen eine kleine Überraschung für mich und mit diesem Gedanken schlief ich ein. Durch ein lautes gepolter an der Tür wurde ich aus meinem Traumlosen schlaf geweckt. Verschlafen setzte ich mich auf und blickte direkt in die Augen eines wütenden Nicos. "Hey Nico, was gibts denn?" fragte ich ih verschlafen? "Hast du mal auf die Uhr gesehen? Es gibt gleich Abendessen und ich will nicht nochmal zu spät kommen, klar?", zischte er mich an. Verwirrt musterte ich den jungen Mann. Was war nur mit ihm los? Er war doch sonst immer so nett zu mir? "Finja, los jetzt!" motze er mich erneut an. Schnell sprang ich aus dem Bett und rannte ihm hinterher. Das Abendessen verlief ruhig und ich bemerkte wie Nico mich feindselig musterte. Was hatte ich ihm nur getan? Nach dem Essen verschwand ich mit einem kurzen "Gute Nacht" in meinem Zimmer. Auf dem Weg dorthin, bemerkte ich erst, dass ich nur den Weg zu meinem Zimmer, dem Büro von Alessio und dem Esszimmer kannte. Ich müsste ihn morgen mal bitten mir eine Plan für dieses Haus auszuhändigen. Auch würde ich gerne mal wieder in die Schule gehen, aber darum kümmere ich mich erst morgen. 

Eines schicksalhaften TagesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt