Ars amandi

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expliziter sexueller Content + Kinks: Breathplay, Degradation, Voyeurism, etc.❗


Triggerwarnung: Blut, physische Gewalt

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Jeongins Pov:

Den gesamten nächsten Tag über – zumindest glaubte ich, dass es Tag war, in der Hölle konnte ich mir da nie sicher sein – gab es für meine Freunde und mich eine spektakuläre Tour durch die Festung und das angrenzende Land. Besonders eindrucksvoll waren die weiten Felder mit den roten Gräsern gewesen. Diese aus der Nähe zu betrachten, war eine sehr schöne Erfahrung, da die Grannen der Gräser ganz buschig und weich waren. Als ich darübergestrichen hatte, fühlte es sich an, als würde ich eine Wolke streicheln. Es war fluffig und hinterließ ein warmes Kribbeln auf der Haut, was beinahe süchtig danach machte, es weiter zu berühren.

Mindestens ebenso beeindruckend war der angrenzende Wald gewesen, den wir gemeinsam besucht hatten. Zuvor waren Jisung, Felix, Seungmin und ich lachend und schwatzend über die Wiese gelaufen, hatten uns sogar vom Übermut anstecken lassen und waren vorausgerannt. Aber in dem dichten dunklen Wald hatten wir unseren Dämonen den Vortritt gelassen und blieben nahe bei ihnen. Seungmin hatte Asmodeus Hand gefasst und Felix unterhielt sich angeregt mit Lucifer. Allgemein hatte es mich überrascht, wie leicht diese beiden ihre Probleme hatten klären können. Vermutlich war Lucifer schon halbwegs besänftigt gewesen, nachdem Felix freiwillig mit ihm in die Hölle gekommen war.

Ich hatte mich aus unerfindlichen Gründen zurückgehalten und versuchte, Hyunjin nicht allzu sehr mit meiner Anwesenheit zu behelligen. Zwar war er ausgesprochen freundlich gewesen, seit ich bei ihm war und auch unsere Zeit zu zweit war durchaus angenehm, aber etwas hielt mich ab, mich der neuen Umgebung vollkommen hinzugeben. 

Als wir den Wald betreten hatten und uns die knochigen dunklen Stämme und die tiefhängenden Baumkronen mit ihren von Ranken behangenen Ästen umschlossen, hatte er meine Hand ergriffen und mich in ein Gespräch verwickelt. Zunächst hatte er wissen wollen, wohin ich gern einmal reisen würde und was ich dort sehen wollte. Später hatten sich auch Felix und Lucifer an dieser Unterhaltung beteiligt, während Asmodeus sich mit Satan austauschte und meine beiden Freunde dem Ganzen lauschten oder ab und an Zwischenfragen stellten.

Jedenfalls hatte unser Ausflug schließlich an dem Lavasee geendet, der die, von uns aus gesehen westlich liegende, herrschaftliche Festung umschloss. Ich hatte dort das heiße Prickeln auf der Haut viel deutlicher gemerkt als irgendwo sonst in der Hölle und mir war aufgefallen, dass es Hyunjin ebenfalls weniger behagte, nahe an der offenen Lavaquelle zu stehen. 

Verständlich, immerhin war er ein Geschöpf des Wassers und auch Satan bemerkte dies rasch, denn er brachte uns zurück zur Festung, wo wir immer noch gemeinsam die langen Gänge entlangliefen. 

Felix betrachtete gerade aufmerksam die Wände und schien dort mehr zu erkennen, als ich. Ich sah nur glatten schwarzen Marmor. Schließlich beugte sich der Naphil weiter zu Lucifer und raunte ihm zu: „Was genau ist das auf den Wänden?"

Der Dämon antwortete ebenso leise. „Es sind die Erzählungen über die Entstehung der Hölle und ihre Geschichte."

Auch Jisung schien diese Unterhaltung mitgehört zu haben, denn er klinkte sich in das Gespräch ein. „Das sehe ich auch gerade zum ersten Mal. Als ich hier ankam, habe ich es gar nicht bemerkt." Er zuckte die Schultern und trat näher an eine der Wände.

„Ich sehe es überhaupt nicht", murmelte ich und Hyunjin strich mir rasch übers Haar, während Seungmin zustimmend nickte. „Ich auch nicht."

„Das liegt daran, dass kein übernatürliches Blut durch eure Adern fließt und ihr weder Dämon noch Engel seid", erklärte Satan, der sich zu uns gewandt hatte und dabei gleichmütig den glatten Marmor betrachtete.

Dancing with Demons 2. TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt