Die Krieger Gottes

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Triggerwarnung: physische Gewalt, Blut, Tod, Waffen, Feuer

Außerdem gibt es zu diesem Kapitel ein wunderschön gezeichnetes Bild von der lieben CassKed Also wenn du das hier liest Barby, ich danke dir wirklich von Herzen für deine Zeichnungen und die unglaubliche Arbeit und Liebe, die du in jedes Detail steckst. Du bringst mir damit nicht nur Motivation weitere Szenen zu schreiben, sondern auch eine ganz neue Sichtweise auf meine eigenen Texte. 💕 Danke. 

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Felix Pov:

Sobald mich meine Schwingen durch die dichten, kalten Wolken trugen, spürte ich die deutliche Veränderung. Zwar hatte mich Changbin vorgewarnt, dass der Ort, an dem uns Minho versammelt hatte, seit jeher die nächste Verbindung zwischen Himmel und Erde darstellte, doch erst als ich durch die Wolkenschicht brach und es mit eigenen Augen vor mir sah, konnte ich es wahrhaft glauben.

Zuvor hatte ich die rein weißen Gebäude und Pfade nur in den Erinnerungen meines Vaters gesehen und nun selbst einen Blick auf diese Pracht zu werfen, verdeutlichte mir erneut, was wir im Begriff waren zu tun.

Plötzlich erkannte ich die ersten Engel, die sich den heraufkommenden Dämonen in den Weg stellten. Und jetzt verstand ich, dass eine Schlacht ganz anders war, als ich es mir vorgestellt hatte. An dem, was um mich herum gerade begann, war nichts episch oder heldenhaft. Es war ein Abschlachten, ein Ringen ums Überleben und jeden noch so kleinen Vorteil.

Den ersten Sterbenden, den ich an diesem Tag sah, war ein Dämon, der von einem weiß gefiederten Pfeil direkt ins Auge getroffen wurde. Ich zuckte zurück, als das höllische Wesen nur gute vier Meter neben mir zu Boden sank und reglos liegenblieb. Etwas verstört versuchte ich die Quelle der Pfeile zu finden und fühlte die Pflicht, meinen Teil zum Ausgang dieses Kampfes beizutragen. Doch sogleich fokussierte ich mich auf das Wichtigste. Ich sollte in der Nähe von Changbin und Minho bleiben. Sie würden sich beide bemühen, möglichst nahe an Gott zu kommen und somit auch nahe an Jisung.

Entschlossen materialisierte ich meine Waffe ein zweites Mal, achtete nicht auf den Boden vor mir, auf dem bereits die ersten Leichen lagen und rannte dann los, als ich den Engel mit Pfeil und Bogen ausfindig gemacht hatte. Sobald ich noch etwa zwanzig Meter von ihm entfernt war, warf ich meinen Speer. Mit einem lauten Schrei schleuderte ich die Waffe auf die weiß gekleidete Gestalt.

Als ich den Engel tatsächlich in den Rücken traf, zuckte ich selbst zusammen. Das ich je in die Situation kommen würde, für die Rückkehr eines Freundes töten zu müssen, machte mir nun doch Angst. Aber dann hörte ich quasi wieder meines Vaters Stimme.

Ich war dazu bestimmt, kämpfen zu können. Ich war ein Naphil und als solcher war ich ebenso eine ultimativ tödliche Waffe. Mit wenigen Schritten war ich bei dem Getroffenen, zog die scharfe Klinge zurück und blockte den verzweifelten Schlag eines Schwert, das der Engel zusätzlich bei sich führte.

„Wie kannst du dich nur auf deren Seite schlagen?", keuchte der Engel, als er mich anhand meiner Flügel und der blauen Augen als einen der ihren registrierte.

Statt zu antworten, packte ich den Griff meiner Lanze fester und stieß ihm die Klinge daraufhin dicht unter dem Schlüsselbein tief in die Brust.

„Ihr habt meinen Freund entführt", fauchte ich zurück und wandte mich nach links, wo gerade ein heller Flammenschein meine Aufmerksamkeit einnahm.

Minho stand inmitten seiner Widersacher und ließ seine Flammen aus dem weit geöffneten Maul strömen. Sein schuppenbedeckter Leib schützte ihn wirkungsvoll gegen die Schwerter und Speere und wenn er sich auch nur umdrehte oder die Nüstern blähte, folgte ihm ein Feuerstrom. Er schien absolut kein Problem mit der Übermacht seines Gegners zu haben. Seine Technik war effizient und gleichzeitig absolut brutal. Das Feuer verbrannte alles, was ihm zu nahe kam und ich war mir nicht sicher, ob er in diesem Zustand noch zwischen Freund und Feind unterschieden konnte.

Dancing with Demons 2. TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt