Im Blut vereint

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Triggerwarnung: Blut, Trinken von Blut, Tod

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Seungmins Pov:

„Hey Puppy, bist du so weit?", fragte Chan mit sanfter Stimme und trat hinter mich, nur um anschließend seine Arme um meinen Bauch zu legen und seinen Oberkörper gegen meinen Rücken zu pressen.

„Bist du bereit ein Dämon zu werden? Mit mir unendlich lange zu leben?"

Ich schmunzelte bei den letzten Worten und wiegte andächtig den Kopf hin und her.

„Mal sehen, ob ich tatsächlich eine Ewigkeit mit dir aushalte", erwiderte ich frech und erntete dafür einen Klaps auf den Hintern, bevor eine unsichtbare Kraft mein hübsches, seidenes Halsband verengte und Chans gelbe Augen mich durch den Spiegel hindurch anstarrten.

„Du solltest nicht zu hoch pokern Pup, sonst werde ich mir das mit dem Blut nochmal überlegen", raunte der Höllenprinz hinter mir und ich summte nur leise, lehnte mich an ihn und genoss den stärker werdenden Druck um meinen Hals sogar. Ich drehte meinen Kopf leicht nach rechts und hob eine Hand, um sie in Asmodeus Haar zu vergraben. Daraufhin küsste ich sanft seinen Mundwinkel und erwiderte.

„Als ob dir meine Bestrafung nicht gefallen würde... aber ab heute kann ich dir dafür die Hölle heiß machen."

Ein raues Kichern ertönte und ich erschauderte vor unterdrückter Vorfreude und einem Rest Sorge, da es wirklich beängstigend klang. Ich wusste, zu was Chan fähig war, wenn er denn wollte.

„Und du vergisst, dass ich mich nach deiner Verwandlung erst recht nicht mehr zurückhalten muss. Ich könnte Dinge mit dir tun, die du dir jetzt nicht einmal vorstellen kannst... Also sei vorsichtig mit Androhungen dieser Art."

Anstatt dass mich diese Antwort abschreckte, entlockt sie mir ein leises Lachen und ich drehte mich nun zu meinem Höllenprinzen um. Seit ich wieder bei ihm war, fühlte ich mich viel frei und entspannt. Ich wusste, dass ich mich immer auf ihn verlassen konnte und er mir half, sollte es nötig sein.

„Gib keine Versprechen, die du nicht hältst... Am Ende möchte ich das vielleicht so~", hauchte ich.

Zu meinem Bedauern spürte ich daraufhin, dass das Halsband sich wieder lockerte. Asmodeus schien sich genug amüsiert zu haben, denn er drückte mir einen Kuss auf die Lippen, nahm meine Hand und lief zu der Kommode, auf der die kleine Phiole mit Blut stand. Ich hatte sie wiedererkannt und vor einigen Tagen hatte mir Chan sogar ihre Wirkung erklärt.

Das Blut, was er damals bei der Enthauptung von Anne Boleyn unbemerkt abgezweigt hatte, war dadurch so mächtig, da es einer sogenannten echten und gleichzeitig unechten Königin gehörte. Zwar war Anne Boleyn nach dem Gesetz eine Königin gewesen, doch Zeit ihres Lebens hatte sich die Kirche geweigert, sie als Königin Englands anzuerkennen. Chan sagte, dass es dank diesem Makel im Blut möglich war, einen angehenden Dämon zu adeln.

Ich war schon jetzt ziemlich aufgeregt allerdings auf eine gute Art und Weise. Es war ein freudiges Kribbeln, das sich durch meinen Bauch zog und als Chan die Phiole nun einsteckte, sah ich auf den Ring auf dem roten Samtkissen.

„Aber einen Antrag möchtest du mir nicht machen, oder?", witzelte ich, woraufhin Asmodeus leise lachte und das Schmuckstück von seinem angestammten Platz anhob.

„Nicht mit diesem Ring. Er gibt dem Träger zu viel Macht über mich und man sollte niemandem Macht über sich selbst geben - zumindest nicht in einem solchen Ausmaß."

Ich erinnerte mich an die Geschichten zu Asmodeus, die ich gelesen hatte, während wir bei Jisung am Pool gesessen hatten. Es war fast schon gruselig, wie wenig Zeit seitdem vergangen war und wie viel in dieser geringen Zeitspanne geschehen war. 

Dancing with Demons 2. TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt