Offizielle Kriegserklärung

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Felix Pov:

"Felix!"

Gerade hatte ich noch halbwegs entspannt mit meiner Mom am Mittagstisch gesessen. Sie hatte heute frei und nachdem ich von dem Besuch bei Jungkook zurückgekommen war, hatten wir gemeinsam gekocht. 

Sobald ich jedoch die Stimme meines Vaters hörte, wusste ich, dass etwas passiert sein musste. Ein eisiger Schauer fuhr durch meine Glieder, als der Engel nicht abwartet und unsere Verbindung erneut mit der Dringlichkeit seines Problems flutete.

"Felix, ich muss dich sprechen."

Das Gespräch mit meiner Mutter hatte ich ohnehin schon unterbrochen und sie blickte mich prüfend an, während ich nur vor mich hinstarrte und vollkommen auf die Kommunikation in meinem Kopf fixiert war.

"Wohin soll ich kommen, Vater?", fragte ich ihn ebenso stumm wie alarmiert. Aber er gab mir nicht einmal die Zeit aufzustehen und mich bei Mama zu entschuldigen.

"Ich bin gleich bei dir. Es muss sein."

Nun war ich noch um einiges nervöser und umfasste die Tischkante, bevor ich meine Augen auf Mama richtete und mit belegter Stimme sprach.

"Bitte bekommt jetzt keinen Herzinfarkt, Mama. Alles wird gut."

Ich sah noch ihr irritiertes Gesicht und dann wurde es auch schon hell im Zimmer. Alles wurde erfüllt von dem himmlischen Licht des Erzengels, als dieser lautlos landete und hastig die Flügel auf dem Rücken faltete. Dabei streifte er dennoch eine Zuckerdose, die er allerdings geschickt auffing, bevor sie von der Anrichte kippen konnte.

Seine Augen weiteten sich leicht, als er meine Mutter erkannte und diese mindestens genauso erschüttert zurückstarrte. Dann trat er tatsächlich auf sie zu und öffnete seine Arme, als sie mit wackeligen Beinen aufstand. Ich beobachtete ergriffen, wie sich Mama in die Arme des Engels sinken ließ und leise aufschluchzte. Und auf dem Gesicht meines Vaters erkannte ich die tiefe Zuneigung und die Sehnsucht, die ihn wohl ebenso gequält hatte. Er strich beruhigend über Mamas Rücken und flüsterte ihr etwas zu, woraufhin sie nur nickte und noch fester nach dem weißen Gewand griff.

Jetzt hob mein Vater den Kopf und die eisblauen Augen trafen auf meine.

"Er hat Jisung. Gott hat ihn entführen lassen und in den Himmel gebracht. Ich habe es eben erst erfahren."

Mir wurde urplötzlich kalt und ich sprang auf.

"Nein. Nein, das darf nicht sein." Wild schüttelte ich den Kopf. Aber an dem ernsten Blick meines Vaters konnte ich erkennen, dass er keine Scherze machte und dass wir beide nur zu gut wussten, was uns bevorstand. Auch ich kam mir momentan so dumm vor. Immerhin hatte ich, seit Jisung heute nicht zu unserem Treffen erschienen war, ein schlechtes Gefühl gehabt. 

"Ich- ich kann ihnen das nicht verschweigen", murmelte ich. "Kannst du ihn nicht irgendwie da raus holen?" Fast schon flehend sah ich meinen Vater an, der meine Mama nur noch fester an sich gedrückt hielt und nun verneinend den Kopf schüttelte.

"Das wird er nicht zulassen. Er hat Gabriel, Rafael, Uriel und mir gesagt, dass er ihn nicht gehen lässt, bis er Satan endgültig bezwungen hat. Er will ihn als Köder benutzen." Sein Kiefer spannte sich an. "Er wird vor nichts zurückschrecken. Mein Bruder Gabriel hat ihn davor gewarnt, dass es zu einem Krieg kommen könnte, aber er hat nur gelacht."

Mir wurde kalt und ich hatte unglaubliche Angst um Jisung. Mir war klar, dass er stark war und zur Not seine neuen Fähigkeiten einsetzen konnte, doch ob ihn das vor Gott schützen würde, bezweifelte ich.

"Wir können Jisung nicht bei ihm lassen. Nicht, wenn er ihn ausnutzen will", murmelte Mama, die meinen besten Freund schon immer als eine der wichtigsten Personen in meinem Leben gesehen hatte.

Dancing with Demons 2. TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt