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Nemesis
Der Plan Magie zu beschaffen war vergessen. Mein Training übernahm und ich hatte nur ein Ziel:
Die Infizierten töteten.
Ohne getroffen zu werden.

Denn die drei Biester attackierten uns mit allem, was sie hatten. Bissen, kratzten und fauchten was das Zeug hielt. Sie waren geradezu manisch, nachdem der Anführer die Erlaubnis gegeben hatte.

Mir blitzenden Klingen und tödlicher Eleganz wehrten Naevan und ich die Infizierten ab. Hier und da trennten wir Gliedmaßen ab, um sie für ein Weilchen zurückzuhalten und uns so auf nur zwei oder einen konzentrieren zu können.

Ich war bereits tief in meinen Kampfzustand. Meine Bewegungen kaum zu sehen, ich dachte nicht nach. Kraft und Schnelligkeit waren mir eingeprügelt worden und ich machte davon Gebrauch.

Aber Naevan stand mir in nichts nach. Er war eine Naturgewalt, als er den Stab führte. Kein Infizierten kam an ihn ran.

Im Kampf musste ich feststellen, wie sehr wir uns ergänzten. Er blockte, ich griff an. Ich wich aus und er nutzte seine Chance. Wir deckten uns gegenseitig den Rücken, verständigten uns ohne Worte.
Wir dachten auf die gleiche Weise, sahen die gleichen Möglichkeiten.
Es war fast als wären wir eins.

Naevan hob den Stab über seinen Kopf und fing damit die Klauen von einen der drei ab. Ich tauchte unter den beiden durch und trennte von dort aus Kopf vom Körper.
Der Infizierte sackte zusammen und Naevan konnte zum nächsten herumwirbeln. Ich übernahm den zweiten.

Neben mir sprang Naevan außergewöhnlich kräftig in die Luft und erreichte eine Höhe, die eigentlich nicht möglich sein sollte. Einen Moment gebannt verfolgte ich ihn mit seinen Augen. Dabei spürte ich die Kraft, die von ihm ausging, bemerkte die Konzentration in seinem Gesicht.
Von oben rammte er dem Infizierten im Fall den Stab durch den Kopf. Wieder auf den Boden drehte er die Waffe, sodass der Kopf regelrecht abbrach.

Aber ich hatte keine Zeit dies zu bewundern, denn der letzte Infizierte wollte mich immer noch fressen.

Ich rannte jetzt auf diesen zu, er kam mir ebenfalls entgegen. Dann passte ich den richtigen Moment ab, wo er sprang, um selbst auf die Knie zu gehen. Während ich über das Gras schlitterte zog ich dem Monster mein Schwert von unten durch den Bauch.

Kreischend fiel der Infizierte zu Boden, die Verletzung zu schwerwiegend, um aufzustehen. Das nutze ich gnadenlos aus, fuhr herum und trennte ihm den Kopf ab. Genauso wie alle anderen zerfiel er zu Staub.

Nicht mal außer Puste, wenn auch mit schwarzen Blut besudelt, wandten Naevan und ich uns dem Anführer zu. Bis jetzt hatte er teilnahmslos am Rande gestanden. Unbeeindruckt davon, wie schnell wir seine Infizierten getötet hatten.

„Jetzt bist du dran", knurrte ich und stampfte sicher auf ihn zu.

Doch er lächelte nur, was die einzige Warnung war, ehe er die Hand ausstreckte und schwarze Schattenpfeile aus ihr hervorschossen.

WAS ZUM?!

Naevan konnte mich gerade noch zu Seite reißen und wir beide knallten hart auf dem Boden auf, aber die Schatten rasten über unsere Körper hinweg.

Er war über mir.
Sein Gewicht presste mir die Luft aus den Lungen, trotzdem schaffte ich es ihn anzufauchen:
"Runter!"
"Ein Danke wäre durchaus angebracht", knurrte er im Aufstehen.
Bevor ich etwas erwidern konnte, mussten wir schon wieder auseinanderspringen, denn ein Ball schwarzen Feuers knallte an die Stelle, wo wir bis vor einer Sekunden gewesen waren. Statt unserer Körper rauchte dafür das verkohlte Gras.

Der Infizerite ging dazu über, eine ganze Salve an schwarzen, magischen und sicherlich schmerzhaften Bällen auf uns zu schießen, was mich und Naevan in die Defensive zwang.
Springend und duckend wichen wir den Bällen aus, nutzen die umstehenden Bäume zum Teil als Deckung. Immer wenn der Ball die Rinde traf, zersplitterte diese und ließ ein regelreches Loch im Stamm zurück.
Wenn dieses Feuer sowas mit stämmigen Bäumen machte, wollte ich nicht wissen, was es mit Menschen machte.

Nemesis - Kronen und GötterWhere stories live. Discover now