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Nemesis
Eine Sekunde lang stand ich schwer atmend da, der Körper der Infizierten bereits zu Staub zerfallen und Allstairs Lachen verklungen.
Trotzdem ließ die Kälte ihren Griff um mein Herz nicht los.
Liebe macht schwach.
Du bist nichts.
Du brauchst niemanden.
Du gehörst mir.
Du bist nichts als eine Waffe.

Schließlich drangen die Geräusche der Schlacht wieder an mein Ohr und ich sah mich hektisch um, damit ich die Lage schnell wieder erfassen konnte.

Wir wurden immer noch von den Infizierten überschwemmt und der Kreis an Infizierten, den Chara, Drystn und ich fernhalten konnten, indem wir sie töteten, wurde immer enger.

„Duckt euch!", warnte ich Chara und Drystan in meinem Rücken, was sie bei meinem eindringlichen Ton auch sofort taten. Gleichzeitig riss ich den Sturm an die Oberfläche und ließ ihn wie bei den Skorpionen explosionsartig von mir ausgehen.
Scharfe Klingen schossen in alle Himmelsrichtungen und streckten die Infizierten in der Nähe nieder. Dies mit so viel Kraft, dass der Kopf regelrecht vom Körper gerissen wurde.

„Und jetzt los!"
Ich rannte los und kämpfte uns einen Weg durch die Infizierten. Da sie aber mehr darauf fokussiert waren zum Hafen zu kommen, stürzten sich nicht so viele auf uns, wenn wir in die gleiche Richtung sprinteten wie sie.

Drystan und Chara folgten mir dicht auf. Immer noch schossen sie mit Magie um sich.

„Wir müssen die Soldaten unterstützen. Hier vorne sind es zu viele für uns", stieß ich zwischen zwei Schwerthieben hervor, wobei ich mich unter einer Klaue duckte und dem Infizierte den Kopf abtrennte.

„Ich bringe uns hin", keuchte Chara und machte eine kreisende Bewegung über den Kopf. Ein Kribbeln überzog meine Haut und meine Füße hoben vom Boden ab.

Mithilfe ihrer Magie hob Chara uns über die Köpfe der Infizierten und wir schwebten über sie hinweg tiefer in die Stadt hinein.

Wie beabsichtigt hatten die Infizierten sich auf Seitenstraßen verteilt, denn selbst die Haupt- und Handelsstraße konnte sie nicht alle halten. So waren sie gezwungen sich zu trennen und wir konnten sie vereinzelnd angreifen.

Als wir in der Luft einen guten Überblick über die Stadt hatten, erkannten wir jedoch auch, dass die Soldatenlinien nicht lange gehalten hatten. Die allermeisten waren bereits fast bis zum Hafen vorgedrungen. Es fehlten ihnen vielleicht zehn Querstraßen

Drystan direkt neben mir bemerkte es ebenfalls und fluchte laut. Sein Atem kam bereits stoßweise von den bisherigen Anstrengungen, wo sich meiner nur minimal beschleunigt hatte.

Meine Augen wanderten weiter und erfassten die verbleibende Anzahl an Soldaten, während uns die salzige Luft vom Meer entgegen blies.
Fast die Hälfte unserer ursprünglichen Gruppe gab es nicht mehr. Entweder sie lagen zerfetzt und blutend in den Straßen oder sie wandten sich als Infizierte gegen die eigenen Leute.

„Wir verlieren", flüsterte Drystan mit geweiteten Augen und ich sah ihm von der Seite an. Der Wind hier oben strich ihm die Locken aus der Stirn. 

„Chara, bitte setz mich da unten ab", ich deutete inmitten der dichtesten Menge an Infizierten.
„Das ist Selbstmord", protestierte der Prinz sofort, aber ich ließ mich nicht beeinflussen.
„Meine Quote muss besser sein, als die von Naevan", erwiderte ich schlicht und sah Chara wartend an.

Sie sah zu den Infizierten, die dicht gedrängt in Richtung Haften strömten und drohten die vorletzte Reihe zu erreichen, dann zu meiner harten Miene.
„Viel Glück"
Sie deutete mit den Arm auf die Stelle und ich schwebte direkte darauf zu.

Ich landete inmitten der Menge aus knurrenden Infizierten. Zeitgleich hatte ich zwei magische Klingen in meiner Hand erschaffen und ich stürzte mich ins Gemetzel.

Nemesis - Kronen und GötterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt