~ Kapitel 24 ~

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Luke






"Das können sie, wenn deine wieder strahlen ..", murmelte ich leise vor mich hin und Ashton drehte sich zu mir.

"Hast du was gesagt ?", fragte er verwundert und ich lächelte wieder.

"Nein alles gut. Du verlierst mich nicht okay ? Ich liebe dich Baby."

Ashton erwiderte meine Worte , weshalb ich dieses mal ehrlich lächelnd in den Spiegel sah und meine Haare zurecht machte.

Und wie sehr ich ihn liebte .. einfach alles an ihm. Deswegen wird es auch nicht so weit kommen, dass etwas uns trennt. Auch nicht diese beschissene Klinik.. ich weiß, dass Ashton hin muss, aber ich denke nicht, dass sie tatsächlich etwas bringen wird. Ashton ist viel zu sturköpfig, um Hilfe von Leuten anzunehmen , die er nicht kennt.

Ich zog mir ebenfalls schon den Anzug an und richtete meine Krawatte, ehe ich hörte wie mein Freund unten das Haus betrat. Ich ging runter , nahm ihm die Brötchen ab und stellte sie in die Küche.

"Hauptsache, ich musste beim Bäcker nichts bezahlen ..", murmelte Ashton leicht abwesend und ich sah ihn fragend an.

"Wieso das denn nicht ?"

"Er hat davon gelesen. Er kannte meine Mutter. Er hatte Mitleid .. wie alle es haben."

Ein seufzen entkam ihm und er klammerte sich an die Tasse Tee, die ich eingegossen hatte.

"Sie War eben eine wundervolle Frau .. Ash? Denk dran, du darfst heute ruhig weinen okay ? Unterdrück nichts. Ich bin da für dich, wenn du mich brauchst. Die ganze Zeit."






Ashton





Ich lächelte einfach nur abwesend, aufgrund seiner Geste.
Er wusste ganz genau, dass ich auf der Beerdigung meiner Mum auf Durchzug schalten würde, damit niemand sah, wie es in mir aussah. Einfach, weil ich es von damals noch drin hatte, nie meine Gefühle zu zeigen. Nie vor fremden Menschen zu weinen. Auch wenn Luke nun bei mir war, ich würde nicht vor Ort weinen. Ich würde auch keinen Abschied nehmen. Denn ich konnte es einfach noch nicht.

Ich wollte nicht.

xx

Inzwischen war es 13 Uhr und Luke und ich saßen nun in der ersten Reihe der Kirche, starrten auf den Saarg vor uns.

Das Wissen, dass die Frau, die mich großgezogen und zur Welt gebracht hat, im benannten Saarg lag, machte mich innerlich fertig.
Aber es war für alle bis auf mir klar gewesen, dass sie es nicht schaffen würde. Selbst Harry kam damit besser klar..

Ich lehnte meinen Kopf an die starke Schulter meines Freundes und verkrampfte meine Hand, die in seiner kleinen lag. Die Augen zusammengepresst, um aufkommende Tränen zu verhindern.

"Wir haben uns alle hier versammelt, um Abschied zu nehmen. Abschied, von dieser einst starken, unabhängigen und symphatischen Frau, Anne Irwin. Sie war stolze Mutter zweier Kinder-", als der Pastor diesen Satz aussprach atmete ich zittrig aus.

Nein das stimmte nicht. Sie ist immer noch eine wundervolle Mutter.
Ich traute mich nicht die Augen zu öffnen.

"Eine zuverlässige Angestellte, die stets ihre Arbeit erledigte, eine Schwester und beste Freundin für all die , die etwas auf dem Herz liegen hatten. Sie war eine bezaubernde Ehegattin , und nicht zu vergessen, eine sehr tolerante Frau, die ihren Schwiegersohn, den Freund ihres Sohnes, so liebte, als sei er ihr dritter Sohn."

Ich spürte drei heiße Tränen, die sich ein Ende auf meinen Wangen suchten.

Verdammt wieso musste der Pastor denn genau diese Worte sagen ? Sie waren wahr, trotz, dass Luke mich so oft verletzt hatte, glaubte sie an das Gute in ihm, hat nie an ihn gezweifelt, denn sie wusste, dass wir beide zueinander finden würden.

Ich spürte einen liebevollen Kuss auf meinen Locken , atmete ein weiteres mal zittrig aus, hörte nicht mehr zu.

Ich hörte nicht die Lieder, welche meine Mum hören wollte. Ich hörte nicht die nächsten Sätze, nein, ich versteckte mein Gesicht nur in dem Anzug von Luke und wartete bis alles vorbei war.
Ich wollte nicht weinen und als das alles endlich vorbei war - keine Tränen mehr entflohen - verließ ich so schnell wie möglich die Kirche , denn ich brauchte Luft.

Die Zeit dort drinnen war schlimmer, als der Moment, als Mom starb, denn genau jetzt, wurde mir bewusst, dass tatsächlich alles vorbei war. Ich realisierte erst jetzt wirklich, dass ich meine Mom verloren hatte.

Ich biss mir auf die Unterlippe, um den inneren Schmerz auszugleichen.





Luke





Ich erinnerte mich daran, wie ich damals als achtjähriges Kind auf der Beerdigung meiner Oma war.
Natürlich hatte ich schon verstanden gehabt, dass sie Tot ist, aber einfach nicht , wieso sie unter die Erde muss. Und, dass ich nie wieder auf ihren Schoß klettern kann, falls alles zu viel wird.

Eine Beerdigung ist für Kinder schlimmer als man denken mag .. und ich war froh, Harry nicht hier zu haben. Der kleine kam zwar eigentlich mit der Sache ziemlich gut klar, weil er weiß, dass ihre Mutter es jetzt besser hat, aber trotzdem wäre es nichts für ihn gewesen.
Die ganzen weinenden Leute und sein völlig fertiger Bruder.

Ich war natürlich vollkommen bei Ashton und merkte auch , dass er mit niemandem reden wollte.
Ich half ihm zu der kleinen verschmutzten weißen Bank auf dem Friedhof und nahm alle Handschläge und andere Sachen entgegen , die eigentlich er annehmen sollte. Doch ich machte das gerne .. und die Leute verstanden auch , dass Ashton nicht in der Lage war.

Die ganze Zeit schien er mir wie in Trance.. als wäre er in seiner eigenen Welt.

"Ich wusste nicht , dass mein Sohn wirklich schwul ist", kam eine Männerstimme plötzlich an und ich drehte mich nach rechts. "Heii Ashton .."

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Cseasew hatte wohl recht :3

Sorry das es so spät ist, sind zu meiner Familie gefahren :)

Love xx

-Michelle'❤️

xx Voodoo Doll xx |Lashton| Buch 2Where stories live. Discover now