~ Kapitel 55 ~

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Luke








Die Musik stellte ich im Auto aus. Ich brauchte meine kreative Zeit, musste irgendwie in meinen Kopf bekommen, was genau ich mit Cameron besprechen wollte. Denn, so sehr es Ashton wahrscheinlich wollen würde, könnte ich nicht einfach den Kontakt mit ihm abbrechen. Nein, das wäre viel zu einfach.
Ich müsste einen guten Mittelweg finden, nur ich wusste nicht, wie ich das anstellen soll. Ich liebe Ashton, doch ich weiß, dass Cameron irgendwas mit mir und meinem Körper anstellt, was sich nicht erklären oder in Worte fassen lässt. Er hat mir so sehr geholfen, ohne ihn, wäre ich mit Sicherheit untergegangen.

Viel zu schnell, war ich dann aber auch schon zu Hause angekommen, immer noch mit einem leeren Kopf. Ich wusste also weder, wie ich dieses Gespräch beginnen, noch, wie ich es enden lassen sollte. Ich war gefangen zwischen dem was ich will, und was das richtige für mich und meine Zukunft mit Ashton ist. Aber war es nicht das, wofür ich sorgen wollte? Für eine sichere und glückliche Zukunft mit Ashton?
Alleine bei dem Gedanken daran, Ashton und Ethan hätten noch guten Kontakt, drehte sich mir der Magen um. Wie also, sollte ich von Ashton verlangen, das mit mir und Cameron zu akzeptieren? Genau, es ging nicht.

Langsam stieg ich aus dem Auto aus und holte meinen Schlüssel aus der Tasche, jedoch wurde mir die Haustür genau vor der Nase geöffnet, als ich vor ihr stand. Als ich meinen Blick senkte, erkannte ich Harry, welcher mich mit einem breiten grinsen anschaute und sich sofort um meine Beine schlang.

"Seit ihr jetzt wieder zusammen?", fragte er mit seiner kindlichen Naivität und trotzdem musste ich lachen, nahm ihn hoch und setzte ihn auf meine Schultern, während ich nickte.

Daraufhin klatschte er erfreut in die Hände und ließ sich vorsichtig meinen Rücken herunter rutschen, als ich mich auf den Boden hockte, um meine Schuhe auszuziehen. Als ich aufstand und mich umsah, hörte ich gerade noch wie Harry oben seine Zimmertür zuschlug und ich wieder alleine im Flur stand.
Die leere des Hauses machte sich erst dann bemerkbar, als ich leise Musik aus der Küche hörte.

Cameron war noch hier, natürlich.

Mit leisen und vorsichtigen Schritten ging ich in die Küche, während ich noch irgendwie darauf hoffte, zu wissen, was ich ihm gleich sagen und wie ich mich entscheiden soll. Innerlich hatte ich mich entschieden, doch irgendwie wusste ich, das alleine ein Blick in seine Augen, diese Entscheidung wieder ändern würde. Es ist so schwer einem Menschen weh zu tun, dem du offensichtlich etwas bedeutest.
Ich öffnete die Küchentür und sah sofort Cameron, welcher in einem Topf auf dem Herd herum rührte. Es roch wirklich gut und um ehrlich zu sein, würde ich auch das vermissen. Harry hatte für eine kurze Zeit so etwas wie eine Familie, jeden Tag warmes, leckeres Essen auf dem Tisch. Anstatt sich also jemanden zu suchen, der kochen kann und ordentlich ist, verliebt sich Ashton in so einen Trottel wie mich.

Ashton liebt mich.

Mein kleines lächeln auf den Lippen verschwand, als Cameron sich umdrehte und mein Blick auf verweinte Augen traf, Augenblicklich sah er wieder in den Topf zurück und ich schaffte es durch viel Überwindung, nun nicht zu ihm zu gehen und ihn in meine Arme zu schließen. Denn verdammt ja, dass hätte ich nun so gerne getan.

"Du bist schon hier?", fragte Cameron ohne mir einen Blick zu würdigen und ich nickte, bis ich bemerkte, dass er es ja gar nicht sehen konnte.

Also stellte ich mich an die Küchentheke und umklammerte diese so fest mit meinen Fingern, dass meine Knöchel weiß heraus stachen. Wie sollte ich das Gespräch nur anfangen?

"Ja. Ich durfte nicht länger bleiben und außerdem, hatte ich ja gesagt, dass wir beide reden müssen."

"Und Ashton hat nichts dagegen?"

xx Voodoo Doll xx |Lashton| Buch 2Where stories live. Discover now