> Part 107

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,,Du bist rot geworden", war das Erste, was ich zwei Tage später als ich Leah besuchen ging, sagte. Anklagend deutete ich mit dem Zeigefinger auf sie. ,,Als ich gefragt habe, ob Justin und du zusammen seid, da bist du rot geworden. Du wirst nie rot."

Leah rollte mit ihren Augen und schloss die Zimmertür hinter sich. Sie hatte ein großes Zimmer und in jeder einzelnen Ecke herrschte Chaos. Ich schob ein paar Klamotten von ihrem unordentlichen Bett zur Seite und setzte mich.

,,Ihr wärt süß zusammen", sagte ich. ,,Wirklich."

,,Wir wären nicht süß zusammen", erwiderte sie. ,,Ich möchte auch gar nicht süß mit ihm sein."

,,Wieso wirst du dann wieder rot?"

,,Ich bin gar nicht rot!" Jetzt wurde sie es doch und ich grinste hämisch.

,,Du wirst wie Damian!", herrschte sie mich an, doch ich grinste nur noch breiter.

,,Ich glaube, Justin mag dich", sagte ich und beobachtete sie dabei, wie sie versuchte ein wenig aufzuräumen, es jedoch gleich wieder sein blieb.

,,Ich mag ihn auch", gab sie trocken zurück. ,,Und ich mochte den Sex mit ihm. Mehr ist da aber nicht, Aria. Wir sind einfach zu verschieden."

,,Seid ihr gar nicht! Ihr seid beide lustig und nicht schüchtern. Ach, da ist noch so viel!"

,,Schlag dir das aus den Kopf."

,,Wie du meinst." Ich hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. ,,'n anderes Thema. Was ziehst du eigentlich zu der Hochzeit an?"

,,Oh!", sagte sie aufgeregt und huschte zu ihrem Kleiderschrank. ,,Ich habe da schon was!"

Sie holte ein langes Stück Stoff vorsichtig heraus. Es war in einem ähnlichen Farbton wie meines, dunkelrot und seidig glatt. Außerdem ging es bis ganz auf den Boden, sodass ihre Füße nicht zu sehen waren und der Ausschnitt war sehr, sehr tief. Jedoch wirkte es keinesfalls nuttig, eher elegant und schick.

,,Es ist sehr schön!", rief ich begeistert aus und versuchte mir Leah in diesem Kleid vorzustellen. Sie würde bestimmt sehr hübsch aussehen.

,,Ich weiß." Sie grinste und hang es zurück. Mit großen Augen begutachtete ich ihren Kleiderschrank; er war überfüllt und unsortiert, nur ihre besten Kleider hingen ordentlich an der Seite. ,,Du solltest vielleicht mal aufräumen."

,,Hilfst du mir?"

Und so saßen wir die nächsten anderthalb Stunden daran, Leahs Kleiderschrank auf Trapp zu bringen und auszumisten. Am Ende hatte Leah mir zwei T-Shirts und eine Jacke geschenkt, die ihr nicht mehr gefiel, also nahm ich alles dankbar an.

Plötzlich klingelte Leahs Handy und da es direkt neben mir lag, nahm ich es, um es ihr zu geben. Jedoch sah ich, dass es Justin war, also lachte ich und nahm ohne zu Fragen ab.

,,Justin", sagte ich und ich hörte ihn auf der anderen Leitung stutzen.

,,Aria, bist du das?", fragte er und ich bejahte.

,,Oh. Naja. Hi. Alles fit?"

,,Klar. Aber du willst lieber Leah sprechen, oder?"

,,Was heißt hier lieber? Ich hätte auch nichts dagegen ein bisschen mit dir zu plaudern ... "

,,Ach, alles leeres Geschwätz", scherzte ich. ,,Ich gebe sie dir ja schon."

Als ich Leah ihr Handy gab, lächelte ich zuckersüß und sagte: ,,Es ist Justin."

,,Sach bloß", erwiderte sie genervt und sagte ins Handy: ,,Was?"

Justin sprach und Leah hörte ihm zu. Plötzlich wurden ihre Augen groß. ,,Was? Oh. Ich - ich überlege es mir noch, okay? - Ja, ich weiß, dass es keine große Sache ist - okay - ja - ich ruf dich an - bye."

Our Little SecretWhere stories live. Discover now