> Part 125

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Anscheinend war die Erleichterung über meinen heutigen Sieg in mein Gesicht geschrieben. Als ich nachhause kam, war Dad bereits zuhause und schaufelte sich eine Mini-Portion Nudeln in den Mund. Er beugte sich gerade über seine Schüssel als er mich erblickte und angrinste.

,,Damian und ich müssen also morgen nicht mit dir mitkommen, um jemanden zu verprügeln?", fragte er mich.

Ich schüttelte den Kopf und setzte mich zu ihm an den Tisch. ,,Alles gut, ich denke ihr braucht eure Fäuste nicht schwingen."

,,Das freut mich, Spätzchen", lächelte er. ,,Leider hab ich die letzten Nudeln hier gegessen, weil Damian ... nun ja, er ist anscheinend wie ein verhungener  Biber auf das Essen gestürtzt, aber ich mach dir gleich Neue, ja?"

,,Passt schon, Dad, ich gehe sowieso später mit Leah in die Stadt, um was zu essen", sagte ich.

,,Okay. Und ... ", er schluckte seinen letzten Bissen hinunter und räusperte sich. ,,Wie läuft's in deiner Beziehung, Schätzchen?"

Misstrauisch schaute ich ihn an. ,,Gut, wieso fragst du?"

,,Naja, ich kann mich so langsam, aber sicher mit dem Gedanken anfreunden, dass meine Tochter mit ihrem Freund aka meinem Stiefsohn in einem Haus wohnt." Er lächelte leicht, damit ich merkte, dass es nicht böse gemeint war. Doch sein Lächeln hatte einen nervösen Touch, sodass ich ahnen konnte, was kam ...

,,Okay ... ", sagte ich deshalb nur. Das würde er jetzt nicht wirklich tun, oder?

,,Jedoch hat Sally mir letztens, ähm - sie hat mir ein kleinen Floh in mein Ohr gesetzt, den ich leider Gottes nicht ignorieren kann. Wir wissen ja alle, dass in einer Beziehung, die gut läuft und so, auch gewisse, äh - Dinge geschehen."

,,Dad! Das musst du nun wirklich nicht tun!", protestierte ich und war mir ziemlich sicher, dass mein Gesicht tomatenrot anlief. Es war mir ein Trost, dass seins nicht gerade besser aussah.

Peinlich berührt sah er mich an, zupfte dabei an seinem dunkelblauen Sweatshirt. ,,Doch, das muss ich. Glaub mir, ich wünschte, ich könnte gerade woanders sein, aber du bist meine Kleine, die leider nicht mehr ganz so klein ist und ich weiß, dass Damian in Sachen ... Geschlechtsverkehr nicht gerade unaktiv ist, deshalb ... "

Er sprach nicht weiter, sondern sah mich mit einem kleinen Grinsen hilfesuchend an. Ich musste lachen und ich war mir sicher, meine Mum müsste genauso schmunzeln, hätte sie das hier mitbekommen. Doch wenn Mum noch am leben wäre, hätte garantiert nicht Dad diese Aufgabe übernommen seine erwachsene Tochter aufzuklären ...

,,Ich weiß über alles Bescheid, Dad", bestätigte ich. ,,Ich bin seit der fünften Klasse bestens informiert."

Er nickte. ,,Okay, das ist gut. Wenn du Fragen hast, wende dich bitte an Sally." Grinsend stand er auf, doch dann drehte er sich mit einem ernsten Gesichtsausdruck nocheinmal zu mir um. ,,Er drängt dich doch zu nichts, oder?"

,,Nein, Dad", sagte ich sanft. Er schien sich wirklich Sorgen darüber zu machen und obwohl er Damian wirklich mochte, dachte er wahrscheinlich noch immer, er sei ein kleiner Casanova. Naja, wer kann es ihm verübeln ...

Was mich allerdings ein wenig störte war der Gedanke daran, dass mein Dad wahrscheinlich erahnen konnte, dass ich bereits mit Damian geschlafen hatte und das war mir sehr, sehr unangenehm, weshalb ich eilig aus der Küche verschwinden wollte, doch Dad hielt mich auf.

,,Hey, noch was!", rief er mir hinterer, sodass ich mit kleinen Schritten zurück in die Küche ging.

,,Ja?" Bitte nicht noch was zu diesem Thema! Innerlich kniff ich die Augen zusammen.

Our Little SecretWhere stories live. Discover now