> Part 112

75.6K 3.4K 1.1K
                                    

Ich hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass ich mich mit 17 anders fühlen würde als mit 16. Aber überraschenderweise war am Morgen eine gewisse Aufregung zu spüren - was mit Sicherheit mit der "Überraschungs"-Party zu tun hatte, aber trotzdem.

Sally hatte für mich ein großes Frühstück zubereitet und als ich aufstand, waren schon alle wach. Selbst Damian hatte sich aufgerappelt und rief ziemlich laut, als ich die Küche betrat: ,,HAPPY BIRTHDAY, BENSON!" und umarmte mich ganz fest.

Nach dem Frühstück bekam ich meine Geschenke (unter anderem hatte Damian mir Blumen geschenkt, was mich sehr (!) überraschte, aber auch freute) und Dad hatte uns alle ins Kino eingeladen. Er war nicht so der Kino-Fan, aber da ich ihm vor einigen Tagen von dem Film ,,Love Rosie" erzählt hatte, wollte er mir nun diesen Gefallen tun und ich grinste Damian breit an, der die Augen rollte und fragte: ,,Muss ich wirklich mit?"

,,Ja!", sagten wir drei aus einem Munde.

,,Aber das ist ... allein schon der Titel, ich bitte euch!"

Ich erinnerte mich an das, was Damian ständig an seinem Geburtstag gesagt hatte. ,,Es ist mein Geburtstag!"

,,He, das ist meins!", beschwerte er sich, nickte dann aber doch und ich lief nach oben, um mich fertig zu machen.

Der Film war echt total toll gewesen. Zwar teilten Damian (der eingeschlafen war) und Dad (der auch kurz davor war) meine Meinung nicht, aber wenigstens war Sally genauso begeistert gewesen wie ich. Danach gingen wir noch nach McDonald's, wo Damian sich wie immer über die Leute um uns herum lustig machte. Einmal sogar brachte er ein kleinen, blondhaarigen Jungen zum Heulen, da er seine komischen Essbewegungen nachgemacht hatte. Und als das Kind schließlich petzte und seine Mutter fragend zu uns blickte, tat Damian so als wäre nichts passiert und aß gemütlich sein Cheeseburger weiter, während ich vor Lachen Tränen in den Augen hatte. Selbst Sally grinste breit, obwohl sie den Kopf schüttelte und schmunzelnd zu Dad sagte: ,,Und die sollen wirklich erwachsen sein?"

Um ehrlich zu sein, war der Tag auch ohne Überraschungsparty ein toller Tag. Doch ich wollte Leah nicht die Freude nehmen, weshalb ich gegen vier Uhr in die Dusche sprang und mich fertig machte. Hätte ich von der Party nichts gewusst, wäre ich mit Jogginghose dorthin gegangen, doch jetzt zog ich mir eine einfache, schwarze Jeans und ein T-Shirt an, was hoffentlich nicht zu auffällig war - aber ich konnte doch schlecht mit einer ausgeleierten Jogginghose zu einer Party gehen.

Ich bemerkte, dass Damian um halb fünf das Haus verlies ohne etwas zu sagen. Ob Dad und Sally davon wussten?

Ich wurde immer aufgeregter. Nach wie vor mochte ich keine Partys, sei es auch eine, die wegen mir geschmissen wurde. Und ich war mir auch sicher, dass Leah das wusste, doch wie sie nun mal war, wollte sie mir meinen "Spaß" aufzwingen.

Also traf ich um kurz nach fünf, wie verabredet, bei Leah ein. Vor der Tür atmete ich nochmal tief ein  und aus, doch dann bemerkte ich, dass die Tür ein Spalt breit offen stand. Einen Moment später kam mir Justin von hinten entgegen und drückte seinen Finger auf die Lippen.

,,Scheiße, eigentlich solltest du mich gar nicht sehen", murmelte er leise, woraufhin ich die Augenbrauen zusammenzog und meine Tasche fester an die Schulter zog.

,,Ich weiß doch, was hier los ist?"

,,Jaja, ich weiß", meinte er. Plötzlich bückte er sich zu mir herunter und drückte mir überraschenderweise einen Kuss auf die Wange, lehnte sich zurück und grinste: ,,Alles Gute zum Geburtstag!"

Meine Wangen wurde rot und ich sagte: ,,Danke!"

,,So, und jetzt rein da",  sagte er und legte mir eine Hand auf den Rücken, um mich durch die Tür zu schieben. ,,Frag mich jetzt mal laut und im verwirrten Ton, was hier los ist."

Our Little SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt