> Part 59

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,,Lass mich schlafen", murmelte ich, als Damian mir einen Stoß in die Rippen verpasste. Fast hätte ich vergessen, dass er nichts vom vorsichtigen Aufwecken hielt und es lieber auf die schmerzhafte Tour machte.

,,Du hast geschnarcht." Seine raue Morgenstimme löste Gänsehaut bei mir aus. Ich setzte mich auf und schaute ihn an.

,,Ne, oder?", fragte ich entsetzt. Wenn ich wirklich geschnarcht hatte, wäre das unendlich peinlich.

,,Nö. Aber Leah hat sich angekündigt, sie kommt in einer Stunde vorbei", er strich sich durch seine wirren Haare und vermied den Blick zu mir.

,,Dann sollte ich mich vielleicht mal fertig machen, bevor sie mich hier noch sieht." Ich schlug die warme Decke beiseite und zog mir meine Socken über. 

Da hatten wir es wieder. Diese kleine Grube, die zwischen uns stand und die wir nie so richtig überwinden konnten, weil immer irgendwas zwischen uns stand.

Ich verließ sein Zimmer, aber er kam mir hinterher, folgte mir bis ins Bad, wo ich mir das Gesicht wusch und ein Schluck Leitungswasser trank, damit ich diesen widerlichen Morgengeschmack aus meinem Mund bekam. Währenddessen fing er an seine Zähne zu putzen, aber nicht ohne mich aus den Augen zu lassen.

,,Du hascht im Schlaf geredet", meinte er plötzlich, als ich mir meine Zahnbürste nahm, doch jetzt hielt ich inne.

,,Bitte sag mir nicht, dass ich irgendwas Peinliches gesagt habe."

Er spuckte die Zahnpasta aus, spülte seinen Mund mit Wasser aus und machte das Waschbecken sauber, bevor er weiterredete: ,,Du hast 'es tut mir leid' gesagt, hast dich dabei hin- und her gewälzt und mir dabei fast das Gesicht zerschlagen."

Plötzlich erinnerte ich mich auch an den Traum, den ich hatte. Es war derselbe gewesen, wie in der Nacht davor, nur, dass Leah uns diesmal wirklich erwischt hatte. Ich schluckte und verschluckte mich dabei beinahe an der Zahnpasta.

,,Hm, ja", antwortete ich. ,,In meinem Traum wusste Leah Bescheid. Sie meinte, sie hasst uns und wir sollten zur Hölle fahren oder so." Ich wandte mich ab und schnappte mir die Bürste, kämmte mir durch meine stumpfen Haare.

Doch dann spürte ich seine Hände auf meinen Hüften, er hob mich hoch und setzte mich problemlos auf die Arbeitsplatte am Waschbecken und sah mich ernst an.

Ich fragte mich, ob ich wirklich so schlimm aussah, wie ich dachte. Ihm schien das jedoch egal zu sein.

,,Du weisst, dass wir es ihr sagen können", sprach er.

,,Das würde sie uns nie verzeihen", gab ich etwas geistesabwesend zurück, da ich mich gerade auf seine blauen Augen konzentrierte.

,,Irgendwann würde sie sich schon wieder einkriegen und dir verzeihen. Was bliebe ihr denn anderes übrig?"

,,Und was ist mir dir?"

Er zuckte die Schultern, was mich überraschte. ,,Ich will jetzt nicht wie ein Mistkerl klingen, aber ich.. liebe sie nicht, falls du das gedacht hast.Hab ich die ganze Zeit nicht und das werde ich auch wohl nie."

Ich schaute ihn an, wusste nicht, was ich dazu sagen sollte oder geschweige denn was ich darüber denken sollte. ,,Oh", war schließlich das Einzige, was ich herausbekam.

Er lachte, schaute dabei auf meine Beine, die seine Oberschenkel berührten. Ich wünschte meine Oberschenkel würden nicht so breit aussehen.

,,Hör zu. Ich weiß nicht, was das zwischen uns ist und ich weiss auch nicht, was wir da haben. Aber mir gefällt's."

,,Aber wieso?", fragte ich leise, schaute von seinen Händen, die er neben an den Seiten liegen hatte zu seinem Gesicht.

,,Frag mich was Leichteres."

Our Little SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt