Erkenntnis

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2 Monate später

Heute ist mein 18. Geburtstag. Das sollte eigentlich ein toller Tag sein, schließlich freut sich doch jeder auf seinen 18. Allerdings ist mir gar nicht nach feiern zu Mute, sondern zum Kotzen, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hänge schon seit Stunden über der Schüssel, so langsam scheint sich mein Magen wieder zu beruhigen. Und auf den Tag habe ich mich 18 Jahre gefreut. Happy Birthday!

Ich verbringe den ganzen Tag im Bett. Ich habe es gerade mal geschafft meine Geschenke entgegenzunehmen. Beim Kuchen hat sich mir schon allein vom Anblick alles zusammengezogen.
Mir geht es richtig mies. Die Übelkeit ist zwar weg, dafür tut mir aber alles weh und ich bin hundemüde.

So geht es mir die ganzen nächsten Tage, aber ich zwinge mich in die Schule, da ich es mir nicht erlauben kann, etwas zu verpassen. Das könnte meinem Abi schaden. Mein Geburtstag war wenigstens am Wochenende.
Die ganzen Tage konnte ich mich zusammenreißen, habe mich nur zu Hause übergeben und Tabletten genommen. Heute ist die Übelkeit allerdings so stark, dass ich mitten im Unterricht auf die Toilette renne. Die anderen sehen mir sicher verwundert hinterher.

Nachdem ich mich erbrochen habe, betrachte ich mich im Spiegel. Meine Augen tränen und mein Gesicht ist ganz rot. Ich sehe furchtbar aus.
"Ich sehe mir das Elend jetzt seit einer Woche an und es hat sich noch nichts gebessert. Ob du willst oder nicht, wir zwei gehen jetzt zum Arzt." Ich fahre erschrocken herum, als Marc hinter mit steht.
"Der schreibt mich dich aber nur krank." , will ich mich herausreden, aber Marc ignoriert mich und wir fahren zu meinem Arzt.

Von der Autofahrt könnte ich auch schon wieder kotzen. Das könnte ich aber auch ohne Krankheit. Ich vertrage keine Transportmittel.
"Ich hab schon eine Vermutung. " , nuschelt Marc.
"Hm?"
"Ach nichts."
Das Wartezimmer ist leer, nur wir beide und so komme ich auch sehr schnell dran. Erst erzähl ich dem Arzt all meine Symptome, dann untersucht er mich, kann aber keine Krankheit feststellen, nur etwas anderes, was schon fast zu offensichtlich ist. Ich bin so ein Dummkopf!

In einer Art Schockstarre betrete ich wieder das Wartezimmer und Marc springt auf.
"Und, was ist?" , fragt er besorgt.
Anstatt ihm zu antworten, beginne ich hytserisch zu lachen. Es wird immer heftiger, bis ich irgendwann hervorbringe: "Ich bin schwanger!"
Und dann breche ich in Marcs Armen zusammen und bekomme einen Heulkrampf.

Marc bringt mich erstmal nach Hause und versucht mich zu beruhigen.
Das fühlt sich alles an wie ein Traum, wie ein schlechter Traum, ein ganz furchtbarer Albtraum! Das wird es wohl auch sein, ich muss nur kurz meine Augen schließen, dann ist alles wieder normal!
Nein, natürlich wache ich nicht wieder auf, denn das hier ist die bittere Realität!
Aber ich und Mutter! Das ist das absurdeste, was ih seit langem gehört habe! Ich kann mich doch kaum um mich selbst kümmern, wie soll ich denn da ein Kind großziehen? Und was ist mit meiner Zukunft? Ich weiß ja nicht mal, ob selbst da ein Kind geplant war.

Den Gedanken, was ich nun tun soll, verdränge ich für heute erstmal. Ich bin so erschöpft, dass ich einfach einschlafe. Es wäre schön, wenn das für immer so bleiben könnte.

Plötzlich Schwanger Where stories live. Discover now