The End

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„Wann willst du es ihm denn endlich sagen?"

„Bald! Aber du hast jetzt erstmal ganz andere Sorgen." Nervös laufe ich hin und her. Mona sieht wundervoll aus. Ihr Kleid sitzt einfach perfekt. An der Taille ist es sehr schön eng und ab da fällt es einfach zur Seite nach unten, also eine A-Linie. Sie ist die schönste Braut, die es je geben wird und jemals gegeben hat!

„Jetzt komm mal runter! Ich heirate schließlich gleich und nicht du."

„Ich weiß, aber es soll perfekt für dich werden."

Sie schlägt die Hand von Mom weg, die sie noch mehr schminken will, obwohl das schon völlig reicht und kommt zu mir.

„Es wird auch der perfekte Tag sein. Ich könnte keine bessere Schwester haben, so wie du dich um alles gekümmert hast. Und nun entspann dich und genieße dein vollbrachtes Werk." Sie nimmt mich lachend in den Arm. Es ist ein wenig übertrieben, dass ich alles organisiert hätte. Mom und die Hochzeitsplanerin waren mindestens genauso daran beteiligt, aber es ist trotzdem immer schön, wenn seine Arbeit geschätzt wird.

„Hey, Schatz! Leo und ich setzen uns schon mal hin." Dean steht im Türrahmen mit Leo an der Hand. Die beiden tragen fast schon Partnerlook mit ihren Anzügen. Ich gebe beiden noch einen Kuss auf die Wange, bevor sie verschwinden.

Als ich mich wieder umdrehe, blicken mich drei strafende Gesichter an.

„Wann willst du es ihm endlich sagen? Etwa, wenn es schon da ist?", meint Marc mit verschränkten Armen. Er ist für die Hochzeit meiner Schwester extra hergekommen. Ich habe ihn schon seit einem Jahr nicht mehr gesehen.

„Heute noch, ich verspreche es!" Ob ich es einhalten werde, ist eine andere Frage. Ich habe solche Angst vor seiner Reaktion und vor dem, was wieder passieren könnte.

„Wehe nicht, sonst trete ich dir in deinen süßen Arsch!", droht mir Mona.

„Wir sollten gehen, Stella!", sagt Mom, als Dad in der Tür erscheint. Nun ist es also so weit. Meine kleine Schwester wird erwachsen. Nein, das war sie schon, nur habe ich es nie eingesehen. Mom, Marc und ich begeben uns in den großen Saal. Ich muss natürlich als ihre Trauzeugin mit vorne stehen. In der ersten Reihe sehe ich, wie Mom schon ihre Taschentücher zückt. Ich habe meine vergessen, merke ich gerade. Blöderweise muss ich auf Hochzeiten immer weinen. Dean und Leo unterhalten sich und lächeln mich an. Tom, der Bräutigam sieht sehr nervös aus, andererseits auch so, als ob er es gar nicht erwarten könnte. Er wird Augen machen, wenn er Mona sieht.

Dann geht es los. Die Musik fängt an, alle im Raum drehen sich nach hinten. Die schöne Braut erscheint am Arm ihres Vaters. Die typische Zeremonie, wie man sie aus jedem Buch und Film kennt. Beim Ja-Wort muss ich sogar wirklich weinen, so ein Mist! Wisst ihr, wer den Brautstrauß gefangen hat? Leo! Das kann von mir aus sehr gerne noch eine Weile dauern, bis er mal heiratet. Noch ist er mein kleines Baby.

Die Feier findet bei uns, also Dean und mir statt. Wir haben so viel Platz in unserem Garten, da wäre es doch sinnlos, einen Raum oder derartiges zu mieten. Es ist wirklich toll, so ein Familienleben mit Dean und Leo. Dad war anfangs geschockt, aber mit der Zeit hat er sich an Dean gewöhnt. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass sie die besten Freunde geworden sind, aber sie kommen miteinander aus. Vielleicht wird Dad ihm auch irgendwann mal komplett verzeihen, dass er mir das Herz gebrochen hat. Dafür hat Dean es mehr als gut geheilt. Ich kann nur hoffen, dass er es nicht wieder tut.

Als eine kleine Überraschung, spiele ich für Mona und Tom „Everything I do, i do it for you". Es ist wirklich wunderschön. Dean setzt sich neben mich an das Klavier und singt mit. Leo hat vor kurzem auch angefangen Klavier zu spielen. Eines Tages hat er sich einfach hingesetzt und ein paar Tasten gedrückt, also bringe ich es ihm auf seinen eigenen Wunsch hin bei. Er lernt sehr schnell. Am Ende haben wir da wirklich noch einen kleinen Schlaumeier produziert.

Bei der Feier bittet mich Dean zum Tanzen. Leo hopst schon die ganze Zeit zwischen den anderen herum. Ein Tänzer wird er schon mal nicht. Aber es ist herzzerreißend süß.

„Die beiden sehen wirklich glücklich aus.", meint Dean in Richtung Mona und Tom.

„Ja, ich freue mich für sie."

„Wir sollten das auch mal machen."

„Was?", frage ich verwirrt.

„Na heiraten." Ich sehe überrascht zu ihm auf. Wir haben noch nie ernsthaft über das Heiraten gesprochen. Das war mir bisher auch ziemlich egal. Allerdings denke ich jetzt wirklich darüber nach.

„Ich würde dich vermutlich jeder Zeit heiraten. Warum auch nicht? Ich habe das dringende Bedürfnis, mein ganzes restliches Leben mit dir zu verbringen." Ich lehne mich an seine Brust und grinse wahrscheinlich total dämlich.

„Wirklich? War das hier also sowas wie ein Antrag?"

„Ja und nein. Du wirst noch einen richtig kitschigen Antrag von mir bekommen, so wie er im Buche steht." Bevor er sich da so sicher ist, sollte ich es ihm wohl endlich mal gestehen. Wenn er es danach immer noch so meint, dann würde ich ihn sogar in Las Vegas heiraten.

„Dean, ich muss dir noch etwas sagen." Er sieht mich stirnrunzelnd an und folgt mir nach drinnen. Ich spüre die Blicke von Mom und Mona, die mir ihre gedrückten Daumen zeigen.

„Was ist denn los?", fragt er misstrauisch. Um es nicht sagen zu müssen, was ich mit meinem Kloß im Hals sowieso nicht kann, suche ich den weißen Stab in meiner Tasche. Als ich ihn Dean gebe, sieht er ihn erst fassungslos an, sodass ich schon denke, er wird ausrasten. Dann bemerke ich aber, wie sich ganz langsam ein Strahlen in sein Gesicht stiehlt.

„Ist das war?", fragt er mich. Es klingt, als würde er sich freuen. Was bin ich erleichtert.

„Ja.", nicke ich. Er hebt mich hoch und dreht mich kurz. Als er mich wieder absetzte, küsst er mich stürmisch.

„Wir bekommen ein Baby! Wir bekommen noch ein Baby!", freut er sich.

Und ich? Ich bin unendlich glücklich. Ich hätte niemals gedacht, dass aus dieser verzweifelten Situation, sowas entstehen kann. Wir beide hatten heftige Tiefs und Hochs, aber letztendlich haben wir wieder zueinander gefunden, so wie wir es immer tun werden. Wir zwei und unsere zwei kleinen Sterne.

Fin.

Ich bin kein Mensch, der sich sonderlich gut und ausgiebig bedanken kann, also werde ich es in diesem Kapitel kurz machen und keine extra Danksagung schreiben.

An erster Stelle danke ich natürlich euch. Ihr, die das bis zum Ende gelesen habt, gevotet und kommentiert. Ich danke euch ganz einfach, was sollte ich sonst sagen?
Dann danke ich mal noch mir, für mein Durchhaltevermögen. Ich habe schon viele Geschichten begonnen, sie aber nie zu Ende geführt. Diese ist hiermit schon meine dritte. Da bin ich doch schon mal stolz auf mich selber.
Mein letzter Dank gilt eigentlich nur noch der Musik. Ohne diese hätte ich es niemals geschafft. Immer, wenn ich mal keine Lust oder Inspiration hatte, brach sie die Blockade und führte mich wieder auf den rechten Weg.
Mehr habe ich einfach nicht zu sagen. Lasst von mir aus nochmal eure Meinung da, wie ihr es fandet.
Die nächsten Geschichten sind schon in Planung. Theoretisch sollte die nächste Geschichte "Love the Geek" sein. Würde mich freuen, wenn ihr da auch mal reinschaut.
Somit verlasse ich diese Geschichte mit über 5k Reads! Danke nochmal!

Bis denne, fick die Henne!

Plötzlich Schwanger Where stories live. Discover now