Noch ein Geständnis

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"Warte, die Strähne muss noch weg. Perfekt, fertig." Meine Mutter macht mir gerade die Haare, da ich jetzt bei Dean und seiner Familie eingeladen bin. Ich würde gerne mal wissen, als was er mich eingeladen hat. Sagte er seinen Eltern, ich sei eine Freundin? Oder vielleicht seine Freundin? Was ja beides nicht stimmt. Ich bin halt nur die Mutter seines Kindes. Das klingt so absurd.

"Mama, ich treffe nicht den Papst, sondern gehe nur zum Essen!"
"Ja schon klar, trotzdem solltest du ordentlich aussehen. Die Black's sind auch nicht gerade eine schlechte Familie. Ich kenne immerhin seinen Vater. Die haben auf jeden Fall Kohle!"
Ich schüttele schmunzelnd den Kopf und werfe einen Blick in den Spiegel. Man könnte fast behaupten, ich sähe gut aus. Meine Haare sind zu einem seitlichen Fischgrätenzopf geflochten, im Gesicht trage ich mal mehr außer Mascara, trotzdem dezent. Das Kleid ist auch toll. Ich hatte es noch nie an. Es ist schwarz und sehr schlicht, gerade das macht es so besonders.

Trotz meines Versuches, meine Nervosität zu verbergen, merkt Mama es doch und nimmt meine Hände in ihre.
"Ach mein Schatz! Allein durch deine Schönheit wirst du sie komplett verzaubern! Und was können die schon machen? Ich würde aber so gerne mitkommen!"
Ich habe es ihr schon ein paar mal erklärt. Anfangs war sie wirklich geschockt.
"Wir müssen uns vielleicht sowieso noch richtig aussprechen, aber den Anfang müssen Dean und ich alleine klären. Ich stehe das schon durch."

Dieser Meinung bin ich aber überhaupt nicht mehr, als ich vor ihrer Haustür stehe. Es ist riesig und sieht sehr modern und edel aus. Ha, die müssen Geld haben! Was könnten seine Eltern von mir denken? Wie werden sie reagieren?
Mein Finger ruht schon eine gefühlte Ewigkeit auf der Klingel. Noch kann ich einfach umdrehen! Ich sage ihm einfach, mir ging es ganz plötzlich wieder so schlecht. Ob er sich dann Sorgen machen würde?
Mir wird aber ein Strich durch die Rechnung gemacht.

"Wie lange hattest du denn noch vor, hier draußen rumzustehen?" Dean steht schmunzelnd vor mir. Mach dich ruhig über meine Nervosität lustig!
Er macht Platz, damit ich eintreten kann. Wow, der Flur sieht ja schon teuer aus! Überall hängen Bilder, die ein Vermögen kosten müssen, auf dem Schrank steht eine kleine goldene Statue. Soviel verdient man doch nun auch nicht als Oberarzt!
"Ziemlich protzig, was?" Ich fühle mich ertappt und streite schnell ab. Dean nimmt mir die Jacke ab und führt mich anschließend ins Wohnzimmer.

Hier sieht es nicht anders aus. Wo bekommt man denn so große Fernseher zu kaufen?
"Mom, Dad, das ist Stella." , stellt er mich vor.
Ich werde herzlich von einer großen, blonden Frau begrüßt. Sie sieht perfekt aus, nicht eine einzige Falte ist in ihrem Gesicht zu entdecken. Ihre blauen Augen strahlen mich an. Wie lange wohl noch?
Der Mann scheint mir nicht gerade sehr gesellig zu sein. Mehr, außer ein kurzes Händeschütteln bekomme ich von ihm nicht. Er ist ebenfalls groß, nur ein kleines Stück kleiner als Dean, schwarze Haare und braune Augen. Dean ist die perfekte Mischung aus den beiden.
Ich glaube, ich habe Angst vor seinem Vater, der keine Miene verzieht. Er sieht nicht so aus, als würde ihn so eine Nachricht erfreuen.

Das Essen war köstlich. Ob das wohl seine Mutter gekocht hat, oder haben sie sogar noch Personal?
Ih wurde mit den üblichen Fragen ausgequetscht. Was meine Interessen sind und solchen Kram, den Eltern nun mal beim ersten Treffen fragen. Bei seinem Vater hat sich das ganze aber wie ein Verhör angefühlt.
"Der eigentliche Grund, warum Stella hier ist, ist, weil wir euch etwas sagen müssen." , beginnt Dean.
Ich sehe, wie die Mundwinkel seiner Mutter in den Keller sinken. Sein Vater, wie die ganze Zeit schon, ausdruckslos.
Ich glaube, ich bekomme gleich einen Herzinfarkt.

Das Video dort oben ist übrigens ein Lied von Delta Rae und heißt Chasing Twisters. Ich liebe es und es hat dem Buch auch seinen Namen verliehen.

Plötzlich Schwanger Where stories live. Discover now