Schmetterlinge

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"Ähm, störe ich?" Meine Schwester steht grinsend in der Tür.
"Ja, ich meine nein!" Oh Gott, wie peinlich!
"Wer bist du?" , fragt sie Dean ganz locker. Als ob sie sich das nicht denken kann.
"Dean. Ich bin...naja...der..."
"Ja ja, schon klar. Bleibst du zum Essen?"
Dean sieht mich fragend an und zuckt mit den Schultern.
"Ja, bleibt er." , antworte ich für ihn.
"Okay, ich sage Mama Bescheid. Die sind freuen sich bestimmt." Na Papa erst recht. Wir können froh sein, wenn er ihn nicht gleich erwürgt. Mein Vater redet immer noch nur das Nötigste mit mir. Ich kann ihn ja irgendwie verstehen, es macht mich aber trotzdem sauer.

Als meine Schwester wieder weg ist, herrscht eine bedrückende Stille. Mir ist das so unangenehm, dass ich sehr dankbar bin, als Dean sagt, dass er mal auf Toilette muss.
Wollte ich wirklich einen Kuss oder habe ich mich da einfach nur von meinen Hormonen mitreißen lassen?
Ich meine, er sieht gut aus und war in letzter Zeit so erstaunlich nett, was man von ihm sonst nicht kennt. Würde ich auch eine Beziehung mit ihm haben wollen?
Ach Stella, ihr habt euch nur FAST geküsst und du malst dir schon wieder ein ganzes Märchen aus!
Ja, meine innere Stimme hat ja recht. Ich sollte da nicht gleich so viel reininterpretieren.

Wir werden zum Essen gerufen und auf dem Flur fange ich gleich Dean ab, der ungewöhnlich lange auf der Toilette war. Als ob er sich dort versteckt hätte.
Meine Mutter nimmt ihn zur Begrüßung gleich in den Arm. Sie ist schon fast ein zu herzlicher Mensch.
Mein Vater dagegen sieht ihn streng an und gibt ihm nicht mehr als ein grummliges Hallo. Unsere Eltern würden sich gut verstehen.

Meine Schwester und meine Mutter unterhalten sich die ganze Zeit mit ihm. Für sie gehört er praktisch schon zur Familie. Papa dagegen fragt nur mal kurz, was er denn nach dem Abi machen will. Mehr interessiert ihn nicht.
Nach dem Essen verschwindet er auch wieder und Dean hält es auch für besser, wenn er jetzt geht.

Ich bringe ihn noch raus, bis zu seinem Auto. Vorher ziehe ich mir noch eine Jacke an, die aber viel zu dünn ist, für diese kalten Temperaturen. Schließlich ist schon Dezember.
"War doch ganz nett. Bei den beiden bin ich wohl ganz gut angekommen, aber dein Vater..."
"Irgendwann wird er sich schon noch damit abfinden. Das muss er."
Und wieder stehen wir schweigend voreinander und wissen nicht, was wir jetzt sagen sollen.

Nach einer Weile durchbricht Dean aber die Stille.
"Mir fällt da gerade noch was ein, was ich eigentlich schon machen wollte."
Ich sehe ihn fragend an. Dann tritt er einen Schritt näher, nimmt wie vorhin mein Kinn in seine Hand und dann passiert es, er küsst mich! Und ich küsse zurück.
Plötzlich ist mir gar nicht mehr kalt. Eine wohlige Wärme, begleitet von einem leichten Kribbeln durchfließt meinen Körper, erreicht mein Herz.
Unsere Zungen berühren sich, es fühlt sich so gut, so richtig an! Als würden wir das schon ewig machen.

Leider ist der Kuss schon viel zu schnell vorbei.
"Ich fange ungern etwas an und beende es dann nicht." , flüstert er mir ins Ohr, bevor er in sein Auto steigt und fährt.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht gehe ich wieder ins Haus. Ich habe mich gerade in den Vater meines Kindes verliebt!

Ich habe es selber nicht mehr ausgehalten, da habt ihr doch den Kuss xD

Plötzlich Schwanger Where stories live. Discover now