Kapitel 23

9.8K 499 69
                                    

Bitte die Anmerkung am Ende des Kapitels lesen :)

"Ich muss mit dir reden.", platzte ich in das Büro meines Vaters herein, der mich argwöhnisch musterte.

"Ach ja?", fragte er.

Ich nickte wild. Alles schien perfekt zu sein. Ein bisschen zu perfekt.

"Das trifft sich gut. Ich muss auch ein ernstes Wörtchen mit dir reden."

Mein Herz setzte einen Schlag aus und meine Freude wurde mit einem Schlag weggewischt.
Misstrauisch sah ich ihn an.

Das war eine Falle, das wusste ich sofort.

Nur kam mir nicht in den Sinn, was er zu sagen hatte. War es vielleicht nur eine nebensächliche Sache und ich übertrieb schon wieder.

Mein Alpha beobachtete meine Reaktion mit Argusaugen, bevor er schließlich auf den freien Stuhl deutete.

"Bitte nimm zuerst einmal Platz.", sagte er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
"Was möchtest du mir sagen, dass du so aufgeregt bist?"

Ich erinnerte mich wieder an meine ursprüngliche Meinung. Meine Mission abbrechen, für immer mit Shane zusammen sein, meinem Mate.

Schnell nahm ich Platz und beugte mich energisch nach vorne. Meine zitternden Hände versuchte ich so gut es ging zu verbergen und klemmte sie mir zu diesen Zweck zwischen meine Knie.

"Ich wollte mit dir über meine Mission reden.", begann ich zögernd und senkte meine Augen, um seinen musternden Blick zu entgehen.

Vater räusperte sich laut.

"Möchtest du mir Neuigkeiten diesbezüglich mitteilen? Hast du mehr Schwachstellen entdecken können?"

Ich schluckte und versuchte mein Unbehagen zu überspielen, indem ich mich aufrechter hinsetzte und meinem Vater direkt in die Augen sah.

"Nein, ich habe nichts dergleichen zu sagen.", sagte ich mit klarer Stimme, doch schlich sich ein zitternder Unterton hinein.

Mein Gegenüber stieß Luft aus und kniff seine Augen zusammen.

"Was hast du mir dann zu sagen?"

Seine Stimme durchschnitt die stillstehende Luft wie ein Peitschenhieb.

Mein Denken setzte aus und Zweifel kamen in mir hoch. War das hier auch wirklich die richtige Entscheidung?

"Schönes Wetter heute, nicht wahr?", plapperte ich drauflos, um Zeit für eine passende Antwort zu finden.

"Es regnet.", antwortete der Alpha nüchtern.

Verwirrt sah ich zum Fenster und bemerkte erst jetzt das Hintergrundgeräusch des Regens, der unablässlich gegen die Scheibe peitschte.
Vor einigen Minuten hatte es doch noch nicht geregnet, dachte ich verwirrt.

Unsicher lächelte ich ihn scheinheilig an und zwitscherte irgendeine Erklärung, dass Regen reinigend wäre und unser aller Leben sichern würde.

"Arya.", ermahnte mein Vater mich genervt. Seine Augen blitzten mich ungeduldig an.

"Na gut.", stöhnte ich und fuhr mir durch meine Haare.
"Ich möchte die Mission abbrechen."

Das war wie bei Pflastern, dachte ich mir, kurz und schmerzlos.

Die Stille, die auf meine Aussage folgte, war erdrückend. Mein Vater blinzelte nicht mit einer einzigen Wimper und verharrte in seiner Position wie zuvor.

Vielleicht hatte er mich nicht verstanden.

"Arya?", durchbrach mein Alpha die Stille, die auf uns schwer lastete.
Jegliche Emotionen waren aus seiner Stimme gewichen, wie er so oft mit mir sprach.

Haunting | #wattys2016 |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt