Kapitel 28

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Wichtige Information am Ende, aber jetzt erst einmal viel Spaß beim Lesen ^^

Shane sah mich fassungslos an und Erkenntnis blitzte in seinen Augen auf. Er stolperte einige Schritte zurück, weg von mir und zerriss damit das dünne Band zwischen uns.

Ein Wimmern entkam meiner Schnauze und verletzt kauerte ich mich zusammen. Ich hatte nicht das Recht verletzt zu sein, ich hatte ja den größten Mist gebaut. Ein kleiner Teil in mir hatte aber immer gedacht, dass Shane alles verstehen würde und mich so akzeptieren würde wie ich bin. Mit seiner Reaktion hatte er aber alles zerstört, ich konnte ihm jedoch nicht böse sein, denn er hatte nur zu verständlich reagiert.

"Du weißt wer sie ist.", wiederholte Max leise und legte mir sanft seine Hand auf meinem Kopf.

Diese kleine Geste machte mich jedoch so unendlich wütend. Auch wenn ich verstehen konnte, wieso er es getan hatte, schlug meine Trauer und Verzweiflung in lodernden Zorn um.

Ich knurrte und schnappte nach seiner Hand. Schnell stellte ich mich auf alle vieren und fletschte die Zähne.

Die Werwölfe, die mich aus dem Gebüsch gezerrt hatten, verwandelten sich und umkreisten mich drohend. Ich sah jedem in die Augen und knurrte leise, was sie jedoch nicht sonderlich interessierten.

"Arya?", flüsterte Benjamin und stellte damit wahrscheinlich die Frage, die in jedem Kopf des Rudels herumflog.

Es herrschte Grabesstille und alle sahen mich erschrocken an. Dann hörte ich ein Keuchen aus einer Ecke und mein Kopf schnellte zu der Geräuschsquelle.
Jase Mutter sah mich mit offenem Mund an und auch ihr Mann starrte mich fassungslos an.

Ich schnaubte und kehrte ihnen den Rücken zu.

Unglaubliche Wut kochte in meinen Adern und ich erschrack mich über meine eigene Reaktion. Aber hatte ich nicht irgendwo gelesen, dass nach der Phase der Trauer die Phase der Wut folgte?

"Das ist der Plan von meinem Vater.", erklärte Max und deutete auf mich. Er ignorierte die fassungslosen Blickd und sprach weiter: "Vater hat ihr mit dem Rauswurf aus dem Rudel gedroht. Sie hatte keine andere Wahl, als euch auszuspionieren..."

"Jeder hat eine Wahl.", fuhr Benjamin dazwischen und auch er schien wütend geworden zu sein. "Wie konntest du nur Arya?"

Reglos sah ich ihn an und alle Kraft wich aus mir. Ich sank zu Boden und legte erschöpft meinen Kopf auf meine Pfoten. In den hintersten Gedanken meines Kopfes war ich froh, dass ich gerade in Wolfsgestalt war und so keine Antwort liefern musste. Ich war ihren verletzten Blicke hilflos ausgeliefert ubd nusste tatenlos zusehen, wie uhre Fassungslosigkeit zunehmend in Wut umschlug.

Shane war zurückgewichen und nun stand er geschockt neben seinen Geschwistern, die ihm beruhigend anstupsten. Er rührte sich nicht und seine Muskeln begannen unkontrolliert zu zittern.

"Sie hatte keine Wahl...", murmelte Max kraftlos und ließ sich neben mich sinken. " Ich hab sie nur verraten, damit ihr endlich versteht, dass ihr in Gefahr seid. Versteht das doch!"

Benjamins Miene wurde hart und er knirschte mit den Zähnen. Er ballte seine Fäuste und schien sich nur schwer kontrollieren zu können.

"Geht!", presste er zwischen seinen Zähnen hervor. "Geht. Seid froh, dass ich so gnädig bin."

Max sprang erzürnt auf und richtete sich zu seiner vollen Größe auf.

"Wir wollen doch nur helfen und Arya hat wohl das größte Opfer schlechthin gebracht. Ihr stürzt in euer Verderben...", brüllte er und seine Stimme verklang zitternd vor Zorn.

Haunting | #wattys2016 |Where stories live. Discover now