ENDGAME | BoyxBoy

E I G H T

~ Ash ~

Rote Augen tanzten vor meinem Gesicht auf und ab. Ich wollte vor ihnen flüchten, war jedoch nicht in der Lage, geradeaus zu laufen und stützte mich irgendwo ab. Jemand schrie ganz in der Nähe und meine Augen weiteten sich. Wo waren Amy und Layla!?
"Zeit, mich zu revanchieren.", Jax kam in schnellen Schritten auf mich zu und hob mir das Messer vor die Nase, mit dem auch ich ihn getötet hatte.
"Nicht...!", ich hob zum Schutz die Arme, doch er war schneller und rammte mir das Messer in die Magengrube.

Ich schrie auf und fand mich in völliger Dunkelheit wieder.
Meine erste, panische Reaktion bestand darin, alles abzutasten. Ich lag in irgendeinem Bett- das nur für eine Person gedacht war. Weder das Doppelbett von Lamy, noch das von Tyson und mir zu Hause.
Wo verdammt war ich hier!?

Als zweites tastete ich mich selbst ab. Sowohl mein Oberkörper, als auch mein Gesicht waren unversehrt, jedoch zuckte ich kurz zusammen, als meine kalte Hand meinen nackten Oberkörper berührte.
Vorsichtig tastete ich mich weiter voran und suchte nach Möbeln oder meinen Klamotten, als mein Kopf gegen irgendwas tief hängendes stieß und ich Fluchend auf dem Boden landete.

"Ash?"
Die Tür ging auf und ließ so helles Licht hinein, dass ich erst recht nichts mehr sehen konnte. Ich rieb mir stöhnend den schmerzenden Kopf und kniff die Augen zusammen.

"Was tust du denn da!?"

Die Stimme drang nur gedämpft zu mir durch und das Zimmer um mich herum verschwomm vor meinen Augen. Ich versuchte die Gestalt zu identifizieren, die nun auf mich zukam und mich unter den Armen packte.
"...Lass mich los...!", meine Zunge fühlte sich so taub an. Entweder war die Gestalt unmenschlich stark oder ich extrem geschwächt, denn ich kam nicht gegen seinen Griff an.

"Jetzt komm endlich wieder zu dir!", stieß die unmenschliche Stimme hervor und hob mich plötzlich hoch.
Was sollte das denn jetzt werden!?
Nur wenige Sekunden später wurde ich wieder abgesetzt und erst als ein Schwall kaltes Wasser über meinen Körper gegossen wurde konnte ich fühlen, wie ich allmählich richtig wach wurde.

Ich atmete tief durch und sah nach oben. Die Wände bestanden aus weißen Fließen und ein laufender Duschkopf über mir half mir, wieder klar zu sehen. "Was..?", ich griff nach dem Hahn, stellte das Wasser wieder ab und fuhr mir mit einer Hand über das Gesicht.
Mir fiel auf, dass ich nur Boxershorts getragen hatte, die nun komplett durchnässt an meinem Körper klebten.

"Hier!", die Person kam zurück und reichte mir ein trockenes paar Boxershorts. Jetzt hatte ich die Stimme sofort erkannt und da stand er auch schon vor mir. Sein längeres, schwarzes Haar war feucht geworden und auf seinem grauen Langarmshirt, dessen Brustknöpfe geöffnet waren, zeichnete sich ein großer, dunkler Wasserfleck.
Ups.
Cole warf mir einen unsicheren Blick zu. "Kannst du mich jetzt sehen?"

Ich saß noch immer verwirrt in seiner Badewanne und nickte langsam. Eigentlich sollte mir doch nun richtig kalt werden, aber mein Körper fühlte sich weiterhin so taub an. "Warum sitze ich in Unterwäsche in deiner Badewanne?", fragte ich ihn mit schwacher Stimme.

Er kramte ein Handtuch aus der weißen Kommode links von ihm und warf es zu mir in die Badewanne. "Was ist das Letzte, an das du dich erinnerst?", fragte er und setzte sich auf den Rand der Badewanne.
Ich blinzelte ein paar Mal und fuhr mir durch mein nasses Haar, wodurch ein paar Strähnen in mein Gesicht fielen. Wo war ich gestern Abend überhaupt gewesen?
Im SLCC hatte ich nach Rick gesucht, ihn jedoch nicht gefunden. Dann wollten Amy und Layla irgendwo mit mir hin...
Ich schüttelte den Kopf. "Ich weiß nur noch, dass ich mit zwei Freundinnen irgendwo feiern gehen wollte."

Cole zog scharf die Luft ein. "Du hast alles andere vergessen?"
Alarmiert sah ich zu ihm hoch. Die Art und Weise, wie seine blauen Augen auf mich gerichtet waren, traf mich direkt ins Herz. Es lagen so viele Gefühle in seinem Blick, dass ich wegsehen musste.
Während ich mich erhob und mich so gut es ging abtrocknete, fuhr Cole fort: "Ich hab dich in diesen Club gehen sehen und bin dir gefolgt. Eigentlich wollte ich nur aufpassen und dich in Ruhe lassen, aber ich hab bemerkt, dass dir jemand was in den Drink getan hat."
Mein Herz setzte für einen Moment aus und ich sah ihn an. "Und was?"