ENDGAME | BoyxBoy

T W E N T Y - T H R E E

Bild: Cole (Nicht die übliche Besetzung, dachte das passt gerade einfach)

Viel Spaß beim Lesen! <3

~ Cole ~

We put in practice an discipline
Not giving up, no giving in
We're match fit, we're here to win
For those who don't know better fill them in, fill them in
...

Ich drehte die Musik voll auf und zündete mir eine Zigarette an. Auf diesen ganzen Scheiß erst die Zigarette, danach konnte ich anfangen zu denken.
Mein Trick war, bei jedem einzelnen Zug und bis zum Schluss, an dem mir nur noch das schwache Glühen am Filter blieb, einen leeren Kopf zu bewahren.

Entspannt atmete ich den Rauch aus, doch meine Hände zitterten noch immer.

"Cole."

Ryan's Stimme drang gedämpft durch das geschlossene Autofenster. Ich gab vor, die Musik aus dem Radio würde seine Stimme übertönen und ignorierte ihn.
Bestimmt wollte er reden.

Hier das Problem: Ich wollte nicht reden.

Ich mied es, ihn anzusehen und starrte stattdessen aus dem anderen Autofenster. Der Parkplatz vor dem Rathaus war komplett leer. Vor wenigen Minuten waren Aidan und Lee gekommen, doch ansonsten schien Chase keine weiteren Jäger geschickt zu haben. Von Dylan fehlte jegliche Spur.

"Verdammt, Cole!", Ryan hämmerte mit einer Faust gegen das Fenster.

Mit einem ausgiebigen Seufzen schloss ich die Augen und rauchte weiterhin meine Zigarette. Es bestand zwar die Möglichkeit, dass Ryan versehentlich die Autoscheibe einschlagen könnte, aber Mal abgesehen davon, dass es dann sein Problem war, gehörte dieses Auto ja nicht mir, sondern Aidan.

Nur wenige Sekunden später hörte das Klopfen und Hämmern aprubt auf. Langsam öffnete ich die Augen wieder.

"Melinda ist hier.", informierte Ryan mich dann. Seine Stimme war zwar ruhig, aber angespannt.

Mein Kopf schoss in seine Richtung. Melinda!?
Ich entriegelte die Tür und stieg aus dem Auto. "Wo?", fragte ich Ryan und war selbst überrascht, dass ich ihm so fest in die Augen sehen konnte.

"Dein Dad hat sie angerufen. Willst du nicht wissen, wie es Ash geht?", er kam nur wenige Zentimeter näher und musterte mich mit prüfenden Blick. Allein die paar Zentimeter spürte ich schon in meinen ganzen Zellen und wich vor ihm zurück.

"Er lebt noch, oder?", erwiderte ich desinteressiert.

Als ich Ryan aus dem Rathaus geschickt hatte, alarmierte dieser die Clans und das Rudel. Mein Dad hatte gemeint, er kenne jemanden, der Ash nochmal genau untersuchen könnte. Ich hätte wissen müssen, dass er Melinda gemeint hatte, unsere persönliche Werpir-Ärztin. Er hatte mir nicht erzählt, dass er herausgefinden könnte, wo sie sich die ganze Zeit aufhielt.

"Willst du Melinda sehen?", fragte Ryan mich dann und sah an mir vorbei, als würde er meine Distanz vorübergehend akzeptieren.

Ich warf einen Blick auf die Tür vom Rathaus, aus welcher gerade Aidan und Lee traten, um sie für Melinda und Jake offen zu halten, die Ash stützten. Wenn ich wollte, konnte ich nun zu ihnen gehen. Zu meinen Freunden, meiner Familie. Um sie dann wieder in eine Zielscheibe zu verwandeln, nur weil sie sich in meiner Nähe aufhielten.

Ich schluckte schwer und verschränkte die Arme. "Nein."

"Was!?", Ryan hob die Augenbrauen.

"Dann verliere ich nur Zeit.", ich wollte wieder ins Auto steigen, doch Ryan packte mich an einer Schulter und riss mich zurück. Schwungvoll stieß er mich gegen mein Auto und bohrte seine grünen Augen in meine. "Was hast du vor?", fragte er mit scharfer Stimme.