S I X T E E N

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Bild: Ryan (links) & Jake (rechts)

Viel Spaß beim Lesen! <3

~ Cole ~

Schnell stiegen Ryan und ich aus meinem Auto und schlugen die Türen hinter uns zu.
"Verdammt!", zischte ich, als ich Melinda aus meinem Zuhause am Rand von Creycliff stürmen sah.

Vor ungefähr 20 Minuten hatte ich den Anruf von meinem (ziemlich aufgewühlten) Dad bekommen, dass Chiara mal eben mit ihrer bzw. meiner  leiblichen Mutter bei ihm und Melinda aufgetaucht war.

"Melinda!", rief Ryan aus und rannte ihr auf der großen Wiese vor dem Haus entgegen.
Ich war lange nicht mehr hier gewesen und genoss für den Bruchteil einer Sekunde den vertrauten Anblick des dunklen Waldes, der an unser modernes und offenes Haus grenzte. Ob mein Zimmer noch immer aussah wie früher?

"Wieso sind sie hier!?", entfuhr es Melinda hysterisch und ihre Augen brannten sich in meine.
Mein Vater war wohl noch immer im Haus und machte keine Anstalten, ihr zu folgen. Was meine leibliche Mutter wohl zu ihr gesagt hatte?

"Es tut mir so leid...", keuchte ich aufrichtig und streckte den Arm nach ihr aus- doch sie stieß ihn beiseite: "Hast du sie geschickt!?", fragte sie und funkelte mich wütend an.
Um ihr nicht in die Augen sehen zu müssen wanderte mein Blick über ihre helle Jeans, ihre Lieblingsstiefel und blöderweise auch auf die fertig gepackte Reisetasche.
"Nein!", stieß ich sofort aus und sah ihr wieder in ihr Gesicht. "Mum, ich wollte nicht, dass sie hier einfach so aufkreuzen! Sie hätten auf mich warten sollen, ich wollte-", setzte ich verteidigendend an und sie unterbrach mich: "Du wolltest also gemeinsam mit ihnen hier auftauchen? Ohne jegliche Vorwarnung?"

Ich öffnete den Mund um mich zu rechtfertigen, doch ihr Blick verriet mir, dass ich es lieber sein lassen sollte.

Ihre grauen Augen funkelten traurig. Das braune Haar war zu einem wirren Zopf gebunden und ich entdeckte ein paar neue Falten in ihrem Gesicht. "Weißt du, sie ist genau so impulsiv wie du.", meinte sie mit geschwollener Stimme.

"Mum, bitte....", ich trat einen Schritt auf sie zu, doch sie wich instinktiv vor mir zurück und ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Deine Mutter ist dort drinnen.", damit ging sie mit ihrer Reisetasche an mir vorbei zur Garage.

Schwer atmend sah ich ihr hinterher. Ihre letzten Worte waren wie ein Faustschlag ins Gesicht. Über zwanzig Jahre lang kannte ich Melinda, die mich großgezogen hatte wie ihren eigenen Sohn- und nun?

"Sie ist völlig überfordert, Cole. Das meint sie nicht so.", schaltete sich Ryan's sanfte Stimme ein. Ich spürte seine tröstende Hand auf meiner Schulter, bevor er in das Haus lief.
Der Motor startete in der Garage und Sekunden später sah ich Melinda mit dem schwarzen Pkw meines Vaters die Landstraße davon fahren.

Ich hätte noch stundenlang dort stehen können, doch dann vernahm ich das Knurren aus meinem alten Zuhause und lief Ryan schnell nach. "Was zur Hölle ist hier los!?", rief ich voller Wut, als ich das Haus betrat.
Es hatte sich nicht allzu viel verändert, nur dass mein Vater sich zahlreiche neue Küchengeräte angeschafft hatte um Melinda noch besser zu bekochen.

Meine leibliche Mutter, die von ihrem Rudel Netā (Das kam aus der alten Sprache der Wölfe und bedeutete 'Anführer') genannt wurde, knurrte Ryan bedrohlich an. Währenddessen war Chiara dabei, ihn angriffsbereit zu umkreisen.
Das war nun wirklich genug.

Ich sprang zwischen meinen Vater, Ryan und Netā. "Ihr wollt also wie Gäste behandelt werden, um mit dem Clannoberhaupt zu sprechen?", hakte ich noch einmal nach, "Gut! Hier meine Bedingungen...", meine Stimme würde auf einmal zu einem tiefen, bedrohlichen Knurren, "NICHT meine Mutter verjagen und BLEIBT WEG von meinem Freund!", brüllte ich nun so wütend, dass Netā sogar einen Schritt zurück stolperte.

ENDGAME | BoyxBoy Kde žijí příběhy. Začni objevovat